Schuppenameisen
Die Schuppenameisen (Formicinae) sind eine der artenreichsten Unterfamilien innerhalb der Ameisen (Formicidae). Neben den Schuppenameisen zählen in Mitteleuropa noch die Knotenameisen (Myrmicinae), die Urameisen (Ponerinae) und die Drüsenameisen (Dolichoderinae) zu den verbreiteten Ameisengruppen. MerkmaleBesonders auffällig ist das Erkennungsmerkmal, das alle Arten dieser Unterfamilie eint. Sie besitzen ein deutlich schuppenförmiges Stielchenglied (Petiolus) und einen fünfgliedrigen Hinterleib (Gaster). Die Gaster ist glatt und ohne auffällige Einschnürungen zwischen den einzelnen Segmenten. An Stelle eines Stachels sitzt am Ende des Hinterleibs die tubusförmige Säurepore (Acidoporus), die durch einen Borstenkranz eingefasst ist.[1] Bei Vertretern dieser Unterfamilie sind hochentwickelte Verhaltensweisen verbreitet, wie die Blattlauszucht, die Symbiose mit Wurzelläusen oder das Halten von "Sklavenameisen". Sozialparasitäre Verhaltensweisen sind häufig. Andererseits sind immer noch primitive Merkmale vorhanden, wie Kokon-Puppen. Auch die Fühler und die Mandibel sind in der Segmentierung kaum reduziert oder modifiziert, außer in Ausnahmefällen, wie bei der Gattung Polyergus. DrüsenIm Laufe der Evolution hat sich die Giftdrüse stark spezialisiert und vergrößert. So sind die zu den Schuppenameisen gehörenden Arten die einzigen Ameisen, die über Ameisensäure verfügen. Die Dämpfe der Ameisensäure wirken bei kleinen Tieren wie ein Atemgift und können auch tödlich sein. Mit der Verfügbarkeit dieser wirksamen Waffe wurde der Stachel überflüssig und zurückgebildet. Schuppenameisen wie die Gattungen Brachymyrmex und Paratrechina produzieren die giftigen Alkaloide Pumiliotoxine.[2] VerbreitungIn Mitteleuropa sind folgende Gattungen vertreten:
Insgesamt machen diese Gattungen in Deutschland ungefähr ein Drittel des gesamten Artenspektrums der Ameisen aus. Die bekanntesten Vertreter in Deutschland sind die Rote Waldameise (Formica rufa), oder auch die Schwarze Wegameise (Lasius niger). Weltweit sind von den Schuppenameisen 3700 Arten und Unterarten bekannt. ÖkologieAuf die Ernährung mit Schuppenameisen besonders der Gattungen Brachymyrmex und Paratrechina geht die Befähigung der Erdbeerfröschchen zurück, Gift zu akkumulieren, welches sie über ihre Hautoberfläche absondern.[2][3] 232 giftige Alkaloide wurden in der Haut von Erdbeerfröschchen identifiziert,[4] darunter vor allem die Pumiliotoxine.[2] SystematikDie Schuppenameisen werden in folgende Tribus und Gattungen unterteilt:[5]
QuellenEinzelnachweise
Literatur
WeblinksCommons: Schuppenameisen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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