Die Schweizer Parlamentswahlen 1983 fanden am 23. Oktober 1983 statt. Dabei waren die 200 Mandate des Nationalrats sowie 38 der 46 Mandate im Ständerat neu zu vergeben. Diese 42. Legislaturperiode dauerte vier Jahre bis Oktober 1987.
Für die 200 Mandate des Nationalrats gab es 1'880 Kandidaturen (1'446 Männer und 434 Frauen).[1] Im Ergebnis kam es nur zu mässigen Verschiebungen: Die Sozialdemokratische Partei verlor erneut und erzielte erstmals seit 1928 weniger Stimmen als die FDP, die trotz leichten Stimmenverlusten vier Mandate hinzugewinnen konnte. Unter den kleineren Gruppierungen verzeichneten die beiden Rechtsaussen-Parteien NA und Vigilance deutliche Zugewinne. Die sowjetkommunistische Partei der Arbeit musste hingegen Verluste einstecken und konnte nur noch einen einzigen Nationalrat stellen.
Im Hinblick auf die Nationalratswahlen hatten sich erstmals zwei nationale Grüne Parteien gebildet.[2] Diese waren unterschiedlich erfolgreich: Während die Föderation der Grünen Parteien der Schweiz (später Grüne Partei der Schweiz) drei Sitze gewinnen konnte (plus zwei), ging die Grüne Alternative leer aus.
Im Ständerat gewann die FDP ebenfalls: Sie legte 3 Sitze zu, während die Sozialdemokraten ebenso viele verloren. Damit wurde allerdings im Wesentlichen das Ergebnis der vorangegangenen Wahlen rückgängig gemacht – die Zusammensetzung der kleinen Kammer entsprach wieder dem in der Nachkriegszeit Üblichen.
Die Wahlbeteiligung bei den Nationalratswahlen 1983 erreichte mit 48,91 % einen leicht höheren Wert als 1979. Sie sank aber bei folgenden Wahlen noch weiter und erreichte 1995 mit 42,22 % ihren vorläufigen Tiefpunkt.
Die Nationalräte werden seit 1919 nach dem Proporzwahlsystem gewählt, d. h. die Sitze werden nach dem Wähleranteil der Parteilisten in den einzelnen Kantonen verteilt und erst innerhalb der Liste gemäss den Personenstimmen. Die Anzahl Sitze pro Kanton werden anhand der Einwohnerzahl bestimmt.
Jeder Kanton wählt seit 1848 zwei Vertreter für den Ständerat (ehemalige Halbkantone: einen Vertreter). Die Ständeratswahlen richten sich nach kantonalem Recht. In den meisten Kantonen wurde am 23. Oktober auch die Ständevertretung gewählt. Dabei kam es zu mehreren 2. Wahlgängen. In den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Glarus, Nidwalden und Obwalden wählten die Landsgemeinden die Ständeräte. Die Kantone Graubünden (Wahlperiode von 1982 bis 1986) und Zug (1982–1986) hatten abweichende Wahltermine.
Bei den vorangegangenen Wahlen war im Kanton Jura ein CSP-Politiker auf einer separatistischen Liste gewählt worden, 1983 versuchte er erfolglos unter dem Etikett der CSP wiedergewählt zu werden
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auf Deutsch: Freunde und Unterstützer von Jean Wilhelm
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voller Name: Mehr Freiheit – weniger Staat gemäss unserem Bundesbrief, parteilos
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voller Name: Leben + Gerechtigkeit für Armeereform, Hypozins-Abbau und Volksgesundheit
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voller Name: Bürgerliste gegen die Ämterkumulation (Ämterhäufung) und für einen freiheitlichen-demokratischen Rechtsstaat
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auf Deutsch: Tessiner Demokratische Rechte
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voller Name: Volks-Aktion gegen zu viele Ausländer in unserer Heimat
Wähleranteile in den Kantonen (mit mehreren Sitzen)
Gewählt wurden 43 Männer und 3 Frauen. Nebst 34 Bisherigen gab es 14 Neumitglieder in der Kleinen Kammer. Detaillierte Ergebnisse mit Stimmen aller Kandidierenden unter [4]
Fraktionen sind Zusammenschlüsse einer oder mehrerer Parteien. Nur Fraktionen stellen Mitglieder in den Kommissionen des National- oder Ständerats. Für die Bildung einer Fraktion sind mindestens 5 Mandate erforderlich. Fraktionslose dagegen haben keinen Einsitz in diesen Kommissionen. Untenstehende Tabelle gibt den Stand zu Beginn der Legislaturperiode wieder.[5]