Shaw, Savill & Albion Steamship Co. Ltd. (SS&A) war eine britische Reederei mit Hauptsitz in London. Die Gesellschaft betrieb Liniendienste von Großbritannien nach Australien und Neuseeland. SS&A war langjähriger Partner der White Star Line im Australien-Service.
Die Ursprünge der Firma gehen auf die Gesellschaften Shaw, Savill & Co (gegründet 1858) und die Albion Line (gegründet 1856), beides reine Segelschiff-Reedereien mit Liniendiensten nach Australien und Neuseeland, sowie auf John Leslie & Partners in Aberdeen zurück. 1882 fusionierten beide Reedereien zur Shaw, Savill & Albion S.S. Co. Ltd. (SS&A) um einen gemeinsamen, nun mit Dampfschiffen betriebenen, Liniendienst über Kapstadt nach Australien und über Südamerika zurück zu unterhalten. Zu erkennen waren die Schiffe an einem ockerfarbenen Schornstein mit schwarzer Kappe.
1928 übernehmen SS&A und White Star die gemeinsame Kontrolle über die Australian Commonwealth-Government Line und fusionieren sie mit der, bereits 1905 übernommenen, Aberdeen Line zur Aberdeen-Commonwealth Line um. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise ging die White Star Line in Konkurs, und SS&A übernahm den bis dahin gemeinsam betriebenen Service und einige Schiffe, ebenso die Kontrolle über die Aberdeen-Commonwealth Line. Die Namensgebung der Schiffe von Shaw, Savill & Albion änderte sich nun etwas, als letzte Hommage an die Zusammenarbeit mit der White-Star, endeten nun einige Namen von SS&A-Schiffen auf die Endung ic. Bis dahin waren alle Schiffe der Reederei nach Inseln und Orten in Australien und Ozeanien benannt.
1933 übernahm der Reederei-Riese Furness, Withy & Co. die Aktienmehrheit bei SS&A. Die Reederei wurde zwar in das Furness, Withy-Imperium integriert, behielt aber noch weitgehende Selbstständigkeit. Während des Zweiten Weltkriegs wurden einige Schiffe versenkt, der Verlust der Ceramic war der schwerwiegendste, 656 Menschen fanden dabei den Tod. Nach Kriegsende wurde der Ausbau der Flotte fortgesetzt.
Mit der 1955 in Dienst gestellten Southern Cross wurde ein zukunftsträchtiges Design verwirklicht. Die Maschinenanlage war im Heckbereich angeordnet und somit auch der Schornstein. Dieses Konzept ist bis heute Vorbild vor allem für Frachtschiffe. Die Southern Cross war neben dem Liniendienst auch für Kreuzfahrten geplant. 1957 wird die bis dahin noch betriebene Aberdeen-Commonwealth Line mit der Außerdienststellung ihrer letzten Schiffe, Largs Bay und Moreton Bay beendet.
Durch die großen Veränderungen in der Seefahrt, hervorgerufen durch Flugzeug und Container kam auch SS&A in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Während die meisten der durch Furness, Withy & Co. aufgekauften Firmen jetzt ihre Identität verloren, blieb SS&A zunächst noch erhalten. In den 1970er Jahren wurden die Passagierdienste eingestellt, aber die Containerdienste ausgebaut und bis Mitte der 1980er Jahre betrieben. 1987 kam dann doch das Aus für Shaw, Savill & Albion, und die Reederei hörte auf zu bestehen.
Seit 1992 gehören die Namensrechte an SS&A, wie auch die gesamte Furness, Withy-Gruppe, der deutschen Reederei Hamburg Süd. An einer Wiederbelebung dieses großen Namens ist aber nicht zu denken.