Siegbert AmlerSiegbert Amler (* 7. November 1929 in Hirschberg im Riesengebirge, Provinz Niederschlesien; † 27. März 2019 in Glücksburg[1]) war ein deutscher Bildhauer und Graphiker. LebenIm Juni 1946 aus Hirschberg vertrieben, kam Amler in Seinstedt unter. Er arbeitete zwei Jahre in der Landwirtschaft, bis er eine Lehre bei einem Holzbildhauer in Wolfenbüttel beginnen konnte. Er beendete sie in Lippe, in Lemgo und bei Karl Ehlers in Detmold. 1954 konnte er ein Studium an der Werkkunstschule in Flensburg aufnehmen. 1956 bestand er das Staatsexamen. Danach war er drei Jahre Meisterschüler von Fritz Thomas-Gottesberg, der vor 1945 an der Holzschnitzschule Bad Warmbrunn studiert hatte. Amler machte sich 1958 als Bildhauer und Grafiker selbständig. 1962 fand er in Glücksburg (Ostsee) ein Grundstück. Mit seiner Frau machte er aus einer Baracke ein Haus, ein Atelier und einen Ausstellungsraum. Seit 1959 war er in der Erwachsenenbildung in Deutschland und Dänemark tätig. 2009 gab er seinen hundertsten Zeichenkurs in der Volkshochschule Flensburg. Seit 1988 leitete er Zeichen- und Malreisen im fernen Ausland. Er arbeitete in Naturstein, Holz, Bronze, Aluminium, Modellier- und Ortbeton, Keramik, Mooreiche und Kunststoff. Es entstanden Mosaike, Glasfenster, Wandgestaltungen, Wandteppiche, Brunnen, Taufbecken, Kruzifixe und Kunst für den sakralen und profanen öffentlichen Raum. Mit Flucht und Vertreibung befassen sich frühe Arbeiten. 1965 schuf er die neun bleiverglasten Fenster der Ostdeutschen Patenhalle in Fahrdorf. Die Glaserarbeiten wurden von Günter Kruse (Flensburg) ausgeführt, die Erneuerung der Fensterfront von Glas Prochnow (Schleswig).[2] 1966 folgte das Vertriebenendenkmal Den Toten der Vertreibung auf dem Ehrenfriedhof am Haddebyer Noor. Die philosophisch-religiöse Ernsthaftigkeit seiner Kunstwerke brachten ihm Aufträge für Kirchen und Kapellen.[3]
– Idis Birgit Hartmann Weitere Werkgruppen sind Klein- und Tierplastiken sowie Brunnen, zum Beispiel im Kurpark von Glücksburg (1968), vor dem Polizeigebäude in Schleswig (1972), auf dem alten Rathausmarkt in Schleswig (1984) und dem Friedhof von Büdelsdorf (1987). In mehr als siebzig Einzel- und Gruppenausstellungen waren seine Arbeiten im In- und Ausland zu sehen, so auch 1979 im Gerhart-Hauptmann-Haus in Agnetendorf. Sein Ausstellungsraum und der Skulpturen-Park in Glücksburg bieten einen aufschlussreichen Einblick in Amlers Schaffen. Seine Werke wurden von renommierten Privatsammlern, Museen und Galerien in der Deutschland, Schweden, Dänemark, Frankreich, Australien, London, San Francisco, Prag, Tokio, Rotterdam, Moskau und Guatemala-Stadt erworben.[3] Nach eigenem Bekunden gehört Amler „eigentlich nach Afrika“.
Ehrungen
Siehe auch
Literatur
WeblinksCommons: Siegbert Amler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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