Sommerein liegt im Industrieviertel in Niederösterreich am nördlichen Abhang des Leithagebirges. Die Nordgrenze folgt weitgehend der Leitha. Die anschließende Ebene, die zum Wiener Becken gehört, liegt rund 200 Meter über dem Meeresniveau. Weiter nach Süden steigt das Gemeindegebiet zum Leithagebirge an. Die höchsten Erhebungen der Gemeinde sind Gaisberg (407 m) und Großer Berg (416 m).
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 41,51 Quadratkilometer. Davon sind 54 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 36 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Es gibt nur die Katastralgemeinde Sommerein.
Neben der Ortschaft Sommerein gibt es die Ortslagen Aussiedlerhöfe, die Militärsiedlung Sommerein mit der Wallenstein-Kaserne[2] und zwei Einzellagen.
Bei archäologischen Untersuchungen im Rahmen der Errichtung eines Windparks durch die EVN im Nordosten des Gemeindegebiets wurde ein 7400 Jahre altes Kindergrab aus dem Neolithikum gefunden. Eine Besiedelung der Gegend in der Latènezeit wurde nachgewiesen, so fand man Hinweise auf Grubenhäuser und Langhäuser aus dieser Zeit.[3]
Im Altertum war das Gebiet Teil der römischen Provinz Pannonien. Der Stein des Leithagebirges wurde bereits damals abgebaut. Der Ort gehörte im Mittelalter zunächst zu Österreich, fiel aber dann an Ungarn (im Komitat Moson, im Herrschaftsgut von Scharfeneck, auf Ungarisch Sárfenék), wo es bis ca. 1662 verblieb.
Im Rahmen der beiden Türkenbelagerungen Wiens 1529 und 1683 wurde Sommerein sowie die Orte der Umgebung verwüstet. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde dabei getötet oder verschleppt.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 54, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 45. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 852. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,4 Prozent.
Mario Schlembach (* 1985), Schriftsteller, Dramatiker und freischaffender Künstler
Herbert Trausmuth (* 1949), Boxer
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 6. Band: Schöngraben bis St. Valentin. Schmidl, Wien 1833, S. 113 (Sommerein – Internet Archive).
Ava Pelnöcker, SUM ALB, Mosaiksteine zur Ortsgeschichte von Sommerein am Leithagebirge. Eigenverlag der Aurorin, 2024, ISBN 978-3-200-04859-1.
↑Helmuth Furch: Die Steinmetzfamilie Kru(c)kenfellner vom Leithaberg in Sommerein und Kaisersteinbruch, in: Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch, Nr. 51, 1998, S. 19–54. ISBN 978-3-9504555-3-3.