Soria
Soria ist die Hauptstadt der Provinz Soria im Osten der Autonomen Region Kastilien und León. Mit 39.450 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) ist sie nach Teruel die zweitkleinste Provinzhauptstadt Spaniens, in ihr leben etwa 40 % der Einwohner der Provinz, die insgesamt zur dünn besiedelten Serranía Celtibérica gehört. Lage und KlimaDie Stadt Soria liegt am Oberlauf des Flusses Duero und östlich der Sierra de la Demanda in einer Höhe von ca. 1065 m; die Städte Madrid und Saragossa liegen etwa 230 km südwestlich bzw. ca. 160 km östlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 570 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2] Bevölkerungsentwicklung
Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden Verlusts von Arbeitsplätzen ist die Landbevölkerung seit Beginn des 20. Jahrhunderts in die größeren Städte abgewandert (Landflucht). WirtschaftDie Stadt Soria ist das merkantile, handwerkliche und dienstleistungsmäßige Zentrum einer immer noch in hohem Maß landwirtschaftlich orientierten, aber – wegen der Höhenlage – nur wenig fruchtbaren Provinz. In den Außenbezirken der Stadt haben sich kleinere Industrieunternehmen angesiedelt. GeschichteDie Felsmalereien von Valonsadero (spanisch Pinturas rupestres de Valonsadero) bei Soria wurden 1994 zum Kulturdenkmal erklärt. Sie befinden sich in mehreren Gruppen hauptsächlich am Monte Valonsadero und am Tolmo del Morellán. Auf dem Cerro del Castillo, einem der beiden Stadthügel von Soria, befand sich einst eine keltiberische Siedlung. Etwa 8 km nördlich (bei Garray) liegen die Ruinen von Numantia, einem seit der Bronzezeit besiedelten keltiberischen Oppidum, das im Jahr 133 v. Chr. von römischen Truppen des jüngeren Scipio (Aemilianus) im Numantinischen Krieg nach wiederholten Angriffen und langer Belagerung zerstört wurde. Kaiser Augustus ließ die Stadt neu erbauen. Funde aus westgotischer und islamisch-maurischer Zeit sind im Stadtgebiet eher rar. Bereits im 10. Jahrhundert gab es Bestrebungen zur Rückeroberung Sorias, doch erst im Jahr 1079 übergab der letzte maurische Lokalherrscher die Stadt an König Alfons VI. von León; Soria blieb in der Folge lange Zeit umstrittene Grenzstadt zwischen christlicher und islamischer Einflusssphäre (siehe Atalaya). In den Jahren zwischen 1109 und 1114 eroberte der aragonesische König Alfons I. die Stadt endgültig, doch entstand zwischen den Königreichen Kastilien und Aragón ein neuer Streit um die territoriale Vormachtstellung. Der spätere kastilische König Alfons VIII. wurde im Jahr 1155 in Soria geboren; während seiner Herrschaft entstanden zahlreiche Kirchen und Klöster in der Stadt. Seit dem Mittelalter konnten die adeligen Familien ihren Einfluss in der Führung der Stadt durch die Gründung der Gemeinschaft der „Zwölf Geschlechter von Soria“ (Doce Linajes de Soria) stabilisieren und ausbauen. Durch königliche Privilegien besaßen sie kommunale Sonderrechte, die ihnen bis zum Ende des Jahres 1836 gewährt wurden. Das heutige Rathaus war deren gemeinschaftlicher Sitz und ist heute noch am Hauptportal mit den Adelswappen geschmückt. Im Jahr 1380 verbot ein Gerichtsbeschluss der Cortes von Soria den Juden, ihre eigenen Straffälle gerichtlich zu regeln. Außerdem wurde ein Dekret des ein Jahr zuvor verstorbenen Königs Heinrich II. bestätigt, wonach Juden in der königlichen Verwaltung und bei Adligen nicht angestellt sein durften. Diese Beschlüsse dienten dem Archidiakon Ferran Martinezals als Grundlage für Hasspredigten, die im Jahre 1391 zu Massakern an der jüdischen Bevölkerung führten.[4][5] SehenswürdigkeitenKirchenSoria weist ein reiches Erbe an romanischen Bauten auf, insbesondere Kirchen, die der kastilische König Alfons VIII. errichten ließ.
Stadtpaläste und Brücken
Museen
Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Soria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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