Zweig gehörte zu den populärsten deutschsprachigen Schriftstellern seiner Zeit. Mit seinen vielgelesenen psychologischen Novellen wie Brennendes Geheimnis (1911), Angst, Brief einer Unbekannten, Amok und literarisierten Biographien, darunter Magellan. Der Mann und seine Tat sowie Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam gehörte er zu den bedeutenden deutschsprachigen Erzählern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seine Sprache ist durch eine hohe Anschaulichkeit und klangliche Gefälligkeit gekennzeichnet; die Werke sind in ihrer Erzählweise wie den stilistischen Mitteln weitgehend dem Realismus verpflichtet. Sie vereinigen klassische Elemente, darunter einen dramatischen Handlungsverlauf, mit einer psychoanalytischen Figurenzeichnung und mit verschiedenen Perspektiven. So bot Zweig seiner breiten Leserschaft einen Zugang zu einer Literatur, in der ihre Gegenwart reflektiert wurde, ohne sie mit modernistischen Erzählweisen zu konfrontieren.
Geburtshaus Stefan Zweigs in Wien am Schottenring 14
Stefan Samuel[2] Zweig war ein Sohn des wohlhabenden jüdischen Textilunternehmers Mori(t)z Zweig (1845–1926) und dessen Frau Ida Brettauer (1854–1938)[3]. Sie entstammte einer reichen – ursprünglich aus Hohenems stammenden – Kaufmanns-/Bankiersfamilie, war aber im italienischen Ancona geboren und aufgewachsen, wohin ihre Familie ausgewandert war.[4] Er wurde in Wien in der elterlichen großbürgerlichen Wohnung Schottenring 14 geboren und wuchs gemeinsam mit seinem Bruder Alfred am Concordiaplatz 1, später in der Rathausstraße 17 im Stadtzentrum auf. Die Zentrale der väterlichen Webwarenfabrik befand sich am Schottenring 32 (Grundstück des späteren Ringturms), dann am Franz-Josefs-Kai 33 (Häuserblock des Hotels Métropole).[5] Die Familie Zweig war nicht religiös, Zweig selbst bezeichnete sich später als „Jude aus Zufall“. Mit dem deutschen Schriftsteller Arnold Zweig ist er nicht verwandt.
Stefan Zweig um 1900
Am Wiener Gymnasium Wasagasse legte er 1899 seine Matura ab. Anschließend, an der Wiener Universität als Student der Philosophie eingeschrieben, schrieb er zunächst für das Feuilleton der Neuen Freien Presse, dessen Redakteur Theodor Herzl war. Nachdem Gedichte von ihm schon ab 1897 in Zeitschriften veröffentlicht worden waren, erschien 1901 der Gedichtband Silberne Saiten und 1904 seine erste Novelle, Die Liebe der Erika Ewald. In diesem Jahr wurde Stefan Zweig mit einer Dissertation über Die Philosophie des Hippolyte Taine bei Friedrich Jodl in Wien zum Dr. phil. promoviert. Nach und nach entwickelte er eine markante Schreibweise, die behutsame psychologische Deutung mit fesselnder Erzählkraft und brillanter Stilistik verband. Neben eigenen Erzählungen und Essays arbeitete Zweig auch als Journalist sowie als Übersetzer der Werke Verlaines, Baudelaires und insbesondere Émile Verhaerens. Seine Bücher erschienen im Insel-Verlag in Leipzig, mit dessen Verleger Anton Kippenberg er schließlich freundschaftlich verbunden war und dem er die Anregung zur 1912 gegründeten Insel-Bücherei gab[6], die sich rasch mit sehr großen Verkaufszahlen auf dem Buchmarkt etablieren konnte und noch heute verlegt wird.
Nachdem Donald A. Prater,[7]Oliver Matuschek[8] und Benno Geiger[9] auf eine vor 1920 bestehende Tendenz Zweigs zum Exhibitionismus hingewiesen hatten,[10] hinterfragt der Journalist und Literaturwissenschaftler Ulrich Weinzierl in seinem 2015 erschienenen Buch Stefan Zweigs brennendes Geheimnis die Äußerungen von Zweigs früherem Freund und späterem Gegner Benno Geiger („Er litt an der Sucht des Exhibitionismus, das heißt, an dem unwiderstehlichen Drang, sich in Anwesenheit eines jungen Mädchens zu entblößen“) kritisch. Weinzierl findet in Zweigs Aufzeichnungen ab 1912 deutliche Anzeichen auf das von Zweig so genannte „Schauprangertum“ und verklausulierte Andeutungen, er sei im Schönbornpark beinahe erwischt worden.[11] In dieser Zweigs bürgerliche Existenz bedrohenden Neigung sieht der Germanist Weinzierl psychodynamische Mechanismen, die Zweig in künstlerischer Hinsicht angetrieben hätten.[12] Gemäß dem Bonner Psychiater, Gerichtspsychiater und Medizinhistoriker Dieckhöfer zeichnete sich das Phänomen des Exhibitionismus für den Dichter Zweig „letztlich als flüchtiges Durchgangssyndrom werdender charakterlicher Reifung […] inmitten einer kulturell sexualfeindlichen, leibfeindlichen Umwelt“ ab, wobei sich schließlich „ein gesundes Wohl-und-Wehe“ durchsetzte.[13]
„… vorläufig keinerlei militärische Pflichten, da ich bei allen Assentierungen als untauglich erklärt worden war … Andererseits war es wieder unerträglich, in einer solchen Zeit als verhältnismäßig junger Mensch abzuwarten, bis man ihn herausscharrte aus seinem Dunkel und an irgendeine Stelle warf, an die er nicht gehörte. So hielt ich Umschau nach einer Tätigkeit, wo ich immerhin etwas leisten konnte, ohne hetzerisch tätig zu sein, und der Umstand, daß einer meiner Freunde, ein höherer Offizier, im Kriegsarchiv war, ermöglichte es mir, dort eingestellt zu werden.“
Es gelang, Rainer Maria Rilke im Alter von „fast vierzig Jahren“ „gleichfalls für unser abgelegenes Kriegsarchiv anzufordern … er wurde bald dank einer gütigen medizinischen Untersuchung entlassen“.
Zweig beschloss nun, auch unter dem Einfluss eines seiner Freunde, des französischen PazifistenRomain Rolland, „meinen persönlichen Krieg zu beginnen: den Kampf gegen den Verrat der Vernunft an die aktuelle Massenleidenschaft“. Was er in dieser Zeit empfand, beschrieb er so:
„Von Anfang an glaubte ich nicht an den ,Sieg‘ und wußte nur eines gewiß: daß selbst wenn er unter maßlosen Opfern errungen werden könnte, er diese Opfer nicht rechtfertige. Aber immer blieb ich allein unter all meinen Freunden mit solcher Mahnung, und das wirre Siegesgeheul vor dem ersten Schuß, die Beuteverteilung vor der ersten Schlacht ließ mich oft zweifeln, ob ich selbst wahnsinnig sei unter all diesen Klugen oder vielmehr allein grauenhaft wach inmitten ihrer Trunkenheit.“[15]
1917 wurde er vom Militärdienst erst beurlaubt, später ganz entlassen. Die Vorbereitung der Aufführung seiner Tragödie „Jeremias“ am Stadttheater eröffnete Zweig die Gelegenheit, nach Zürich zu ziehen. Hier in der neutralen Schweiz arbeitete er außerdem als Korrespondent für die Wiener Neue Freie Presse und publizierte seine humanistische, den partei- und machtpolitischen Interessen völlig fernstehende Meinung auch in der deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd. In der Schweiz lernte er 1918 Erwin Rieger[16] kennen, der später die erste Biographie von Zweig herausgab.
Eine besondere Freundschaft verband ihn mit Alfons Petzold, die durch zahlreiche Briefwechsel über einen Zeitraum von 1911 bis 1922 dokumentiert ist.[17]
1919 bis 1933 – Salzburger Jahre
Stefan Zweigs Wohnzimmer, vermutlich Kapuzinerberg 5 in Salzburg, Foto: Ludwig Boedecker, 1922Stefan Zweig, Fundo Correio da Manhã - 3
Nach Kriegsende kehrte Zweig nach Österreich zurück. Zufälligerweise reiste er am 24. März 1919 ein, demselben Tag, an dem der letzte österreichische Kaiser, Karl I., ins Exil in die Schweiz ausreiste. Zweig beschrieb diese Begegnung an der Grenze später in seinem Werk Die Welt von Gestern.[18]
Zweig fuhr nach Salzburg, wo er im Krieg, 1917, das desolate Paschinger Schlössl auf dem Kapuzinerberg gekauft hatte, um es später zu bewohnen. Im Jänner 1920 heiratete er die von dem Journalisten Felix Winternitz geschiedene Friderike von Winternitz, die zwei Töchter in die Ehe brachte.
Unter dem Eindruck der fortschreitenden Inflation in Deutschland und Österreich riet Zweig dem Verleger des Leipziger Insel Verlags, Anton Kippenberg, zur Edition von fremdsprachiger Literatur in den Originalsprachen als „Orbis Literarum“, die aus den Reihen Bibliotheca Mundi, Libri Librorum und
Reihe Pandora bestehen sollte. Allerdings blieben alle drei Reihen erheblich unter den erwarteten Verkaufszahlen und endeten schon nach wenigen Jahren.[19]
Als engagierter Intellektueller trat Stefan Zweig vehement gegen Nationalismus und Revanchismus auf und warb für die Idee eines geistig geeinten Europas. In den 1920er Jahren schrieb er viel: Erzählungen, Dramen, Novellen. Die Sammlung historischer Momentaufnahmen Sternstunden der Menschheit von 1927 zählt bis heute zu seinen erfolgreichsten Büchern.
1928 bereiste Stefan Zweig die Sowjetunion, wo seine Bücher auf Betreiben von Maxim Gorki, mit dem er im Briefwechsel stand, auf Russisch herauskamen. Sein 1931 erschienenes Buch Die Heilung durch den Geist widmete er Albert Einstein. Stefan Zweig war mit Joseph Roth eng befreundet und unterstützte ihn auch finanziell. (Ihr Briefwechsel 1927–1939 wurde veröffentlicht.)
1934 bis 1942 – Exiljahre
Stolperstein für Stefan Zweig am Kapuzinerberg 5, Salzburg.Bühnenbildentwurf von Alfred Oppenheim für Zweig, 1934
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Deutschen Reich im Jahre 1933 wurde deren Einfluss auch in Österreich in Form von Bombenterror und unverhohlenen Auftritten der SA spürbar. Die Christlichsozialen setzten sich gegen die Nationalsozialisten zur Wehr – etwa durch ein Verbot der NSDAP nach einem Handgranatenüberfall auf christlich-deutsche Wehrturner. Zuvor hatten sie die Demokratie abgeschafft und einen Arbeiteraufstand niedergeschlagen, um die Sozialdemokraten ausschalten zu können (siehe Selbstausschaltung des Parlaments); Zweig nahm die nationalsozialistische Bedrohung von Salzburg aus, quasi in Sichtweite des Domizils Hitlers auf dem Obersalzberg, sehr ernst und sah darin ein „Vorspiel [zu] viel weiter reichenden Eingriffen“.[20]
Ein nach der Bücherverbrennung erhaltenes Exemplar von Stefan Zweigs Buch „Amok“
Im Deutschen Reich durften seine Bücher nicht mehr im Insel Verlag erscheinen, sondern wurden vom Herbert-Reichner-Verlag Wien verlegt, dem Zweig in diesen Jahren auch als literarischer Berater zur Seite stand.[22] Dennoch rissen die Kontakte nach Deutschland nicht ab. Er unternahm auch eine Reise nach Südamerika. Im März 1933 kam die Verfilmung seiner Novelle Brennendes Geheimnis in die Kinos. Da der Titel im Hinblick auf den Reichstagsbrand viel Anlass zu Spott bot, wurde die weitere Aufführung des Films verboten.[23] Für Richard Strauss konnte er noch das Libretto zur Oper Die schweigsame Frau verfassen; die Oper wurde aufgrund persönlicher Genehmigung Adolf Hitlers in der Dresdner Oper aufgeführt, musste dann aber wegen des jüdischen Autors abgesetzt werden.[24] Zweig wurde auf die Liste der Bücherverbrennungen gesetzt und 1935 in die Liste verbotener Autoren aufgenommen. Im österreichischen Ständestaat wurde er weiterhin ausgesprochen geschätzt, während er im nationalsozialistischen Deutschland als „unerwünscht“ galt. Sein reichsdeutscher Verleger, Anton Kippenberg vom Insel Verlag, musste sich von seinem bedeutendsten Erfolgsautor trennen. Im Exil in England lebend, konnte Zweig über den Reichner-Verlag in Wien nach wie vor ein deutschsprachiges Publikum erreichen; nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden seine deutschen Schriften in Schweden gedruckt, wobei er international weiterhin einer der meistgelesenen Autoren seiner Zeit blieb.[25]
Stefan Zweigs Haus in Petrópolis
Seine Ehe mit Friderike Zweig, von der er ab seiner Flucht aus Salzburg 1934 partiell getrennt lebte, wurde im November 1938 in London geschieden. Er hatte sich mit seiner Sekretärin Charlotte Altmann (1908–1942), die aus einer jüdischen Fabrikantenfamilie stammte[26], auf eine Liaison eingelassen, was seiner Frau nicht verborgen geblieben war.[27] 1939 heiratete er Charlotte Altmann, die ihm auf seinen Reisen gefolgt war. Der Kontakt zu seiner ersten Frau brach aber nie ab, bis zu seinem Tod bestand ein vertrauter Briefkontakt, und es kam auch zu verschiedenen persönlichen Begegnungen.
Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges suchte Stefan Zweig um die britische Staatsbürgerschaft an. Er zog mit seiner Frau im Juli 1939 von London nach Bath und kaufte sich dort ein Haus (Rosemount, Ecke Lyncombe Hill). Hier begann er die Arbeit an der Biographie über Honoré de Balzac. Seinem Freund Sigmund Freud hielt er nach dessen Tod bei der Trauerfeier am 26. September 1939 im Krematorium von Golders Green in London eine Abschiedsrede, die unter dem Titel Worte am Sarge Sigmund Freuds veröffentlicht wurde. Bevor er 1940 die britische Staatsbürgerschaft erhielt, musste er sich als „Enemy Alien“ (feindlicher Ausländer) regelmäßig bei der Polizei melden und durfte nicht ohne Genehmigung verreisen.[28] Mit seinem britischen Pass reiste er über die Stationen New York, Argentinien und Paraguay im Jahr 1940 schließlich nach Brasilien; ein Land, das ihm früher eine triumphale Begrüßung bereitet hatte und für das er eine permanente Einreiseerlaubnis besaß. Laut dem Zweig-Biographen Alberto Dines erhielt Zweig als Prominenter trotz des Antisemitismus der Diktatur Getúlio Vargas’ dieses Dauervisum, da er im Gegenzug ein Buch zugunsten Brasiliens verfassen wollte.[29] 1941 erschien die MonografieBrasilien. Ein Land der Zukunft.[30]
1941 erfolgte die Aberkennung des Doktorgrades durch die Nationalsozialisten, die durch Senatsbeschluss der Universität Wien vom 10. April 2003 für nichtig erklärt wurde, nachdem alle an der Aberkennung Beteiligten bereits verstorben waren.[31]
Tod
Grabstätte von Stefan und Lotte Zweig auf dem Hauptfriedhof in PetrópolisStefan Zweig, Büste von Josef Zenzmaier, 1983 in Salzburg auf dem Kapuzinerberg aufgestellt
In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis in den Bergen etwa 50 Kilometer nordöstlich von Rio de Janeiro mit einer Überdosis des Schlafmittels Veronal das Leben.[32]Depressive Zustände hatten ihn seit Jahren begleitet. Der Totenschein nennt als Zeitpunkt des Todes den 23. Februar 1942 um 12 Uhr 30 und als Todesursache „Einnahme von Gift – Suizid“.[33] Seine Frau Lotte begleitete Zweig in den Tod. Hausangestellte fanden beide gegen 16 Uhr in ihrem Bett: ihn auf dem Rücken liegend mit gefalteten Händen, sie seitlich an ihn gelehnt.[34]
In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde „aus freiem Willen und mit klaren Sinnen“ aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner „geistigen Heimat Europa“ hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien „durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft“.[35] Zweigs Entscheidung, sein Leben zu beenden, stieß nicht überall auf Verständnis, zumal seine materielle Existenz, anders als die vieler Schriftstellerkollegen im Exil, gesichert war.
Nachwirkung und Ehrungen
Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft. In diesem Sinne wurde in seinem letzten Wohnhaus in Petrópolis die Casa Stefan Zweig eingerichtet, ein Museum, das nicht nur die Erinnerung an sein Werk bewahren soll.[36]
Thomas Mann schrieb 1952 zu Zweigs zehntem Todestag über dessen Pazifismus: „Es gab Zeiten, wo sein radikaler, sein unbedingter Pazifismus mich gequält hat. Er schien bereit, die Herrschaft des Bösen zuzulassen, wenn nur das ihm über alles Verhaßte, der Krieg, dadurch vermieden wurde. Das Problem ist unlösbar. Aber seitdem wir erfahren haben, wie auch ein guter Krieg nichts als Böses zeitigt, denke ich anders über seine Haltung von damals – oder versuche doch, anders darüber zu denken.“[37]
So strikt Stefan Zweig eine komplette Trennung von Geist und Politik forderte, so fest stand er für ein vereinigtes Europa in der Tradition Henri Barbusses, Romain Rollands und Émile Verhaerens ein.
2017 wurde er von der brasilianischen Regierung postum mit dem höchsten Orden für Ausländer, dem Ordem Nacional do Cruzeiro do Sul, dem Nationalen Orden vom Kreuz des Südens im Grad eines Kommandeurs (Comendador) geehrt.[38] Die österreichische Botschafterin nahm an seiner Stelle die Auszeichnung in der Casa Stefan Zweig von Petrópolis entgegen.
Bereits in früheren Jahren war im Rioaner Stadtviertel Laranjeiras eine Straße, die Rua Stefan Zweig, wo Mitglieder der oberen Mittelklasse Häuser haben, nach ihm benannt worden. Auch in São Paulo und einer Stadt in der nördlichen Peripherie wurden Straßen nach ihm benannt. Zudem trägt eine Escola Estadual im Viertel Vila Ivone im Südosten von São Paulo seinen Namen.
Reduzierte man das Werk Zweigs auf vier dominierende Charakteristika, so beschriebe man es vermutlich mit den Begriffen Tragik, Drama, Melancholie und Resignation. Nahezu alle Werke Zweigs enden in tragischer Resignation. Der Protagonist wird durch äußere wie innere Umstände am Erlangen seines Glücks, welches unmittelbar erreichbar scheint, gehindert, was damit umso tragischer wirkt:
„In meinen Novellen ist es immer der dem Schicksal Unterliegende, der mich anzieht, in den Biographien die Gestalt eines, der nicht im realen Raume des Erfolgs, sondern einzig im moralischen Sinne recht behält, Erasmus und nicht Luther, Maria Stuart und nicht Elisabeth, Castellio und nicht Calvin […]“[40]
Dieses Merkmal tritt besonders in Zweigs einzigem vollendeten Roman Ungeduld des Herzens hervor. In der beispielhaften Novelle Der Amokläufer, einer Typologie der Leidenschaft, inspiriert von großen Vorbildern wie Balzac und dabei ganz der Erzähltradition der Wiener Schule – allen voran Arthur Schnitzler – folgend, ist die Hauptperson einem dämonischen Zwang unterworfen, der sie aus der hergebrachten Ordnung ihres Lebens reißt. Deutlich wird hier der Einfluss Sigmund Freuds erkennbar. Diese Novelle, wie auch alle anderen Novellen Zweigs, beschreibt eine unerhörte Begebenheit, was nach Goethe ein gattungsspezifisches Kennzeichen der Novelle ist.
In der Schachnovelle, Zweigs wohl bekanntestem Buch, kämpft ein kühl kalkulierender, roboterhafter Schachweltmeister, getrieben von ordinärer Habgier, gegen einen Mann, der von den Nationalsozialisten in Isolationshaft gefangengehalten wurde. Zum einen wird hier der Mensch an sich mit dem unmenschlichen System Faschismus konfrontiert, zum anderen beschreibt Zweig das Leiden des Gefangenen ohne Möglichkeit eines Kontaktes zur Außenwelt und die sich daraus ergebenden Folgen. Trotz dieses eindringlichen Plädoyers für das Menschliche sprach Zweig dem Schriftsteller eine aktive politische Rolle ab. Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges unterschied und entzweite ihn dieser Standpunkt von den anderen Exilliteraten (vornehmlich Heinrich Mann und Ernst Weiß) und dem PEN-Club.
Stefan Zweig sah in der Vereinigung Europas die einzige Möglichkeit, zukünftige Kriegsgefahr und Nationalismus abzuwenden. Sein supranationales europäisches Einigungsmodell hat dabei insbesondere eine antipolitische und antiökonomische Dimension im Sinne eines humanistischen Universalismus der übernationalen Habsburgermonarchie.[41] Zweigs Anknüpfungen an die Idee der Habsburgermonarchie wurden besonders kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als abgehobener Blickwinkel kritisiert.[42] Trotzdem sah Zweig wie Joseph Roth, aber auch James Joyce die mitteleuropäische Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als Gegenstück zur Preußisch-Norddeutschen kompromisslosen Weltsicht und betonte die völkerverbindenden und ausgleichenden habsburgischen Grundsätze von „Leben und leben lassen!“.[43][44]
Werke
Originalausgaben
Georg P. Salzmann hält eine Erstausgabe der Schachnovelle von Stefan Zweig in seinen HändenEine Seite des Manuskripts zu Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters.
Tersites. Ein Trauerspiel. In drei Aufzügen, Leipzig 1907
Emile Verhaeren. Leipzig 1910
Erstes Erlebnis. Vier Geschichten aus Kinderland: Geschichte in der Dämmerung. Die Gouvernante. Brennendes Geheimnis. Sommernovellette., Insel, Leipzig 1911
Das Haus am Meer. Ein Schauspiel in zwei Teilen. (In drei Aufzügen) Leipzig 1912
Der verwandelte Komödiant. Ein Spiel aus dem deutschen Rokoko. Leipzig 1913
Vorwort zu Max Brods Roman Tycho Brahes Weg zu Gott. Kurt Wolff, Leipzig 1915
Jeremias. Eine dramatische Dichtung in neun Bildern. Insel, Leipzig 1917
Erinnerungen an Emile Verhaeren, Privatdruck 1917
Das Herz Europas. Ein Besuch im Genfer Roten Kreuz. Umschlagzeichnung von Frans Masereel, Rascher, Zürich 1918
Legende eines Lebens. Ein Kammerspiel in drei Aufzügen. Insel, Leipzig 1919
Fahrten. Landschaften und Städte. Tal, Leipzig und Wien 1919
Drei Meister: Balzac – Dickens – Dostojewski. (= Die Baumeister der Welt. Versuch einer Typologie des Geistes, Band 1), Insel, Leipzig 1920
Marceline Desbordes-Valmore. Das Lebensbild einer Dichterin. Mit Übertragungen von Gisela Etzel-Kühn, Insel, Leipzig 1920
Angst. Novelle. Mit Nachwort von E. H. Rainalter, Reclam, Leipzig 1925
Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin – Kleist – Nietzsche. (= Die Baumeister der Welt, Band 2), Insel, Leipzig 1925
Ben Johnson’s „Volpone“. Eine lieblose Komödie in drei Akten. Frei bearbeitet von Stefan Zweig. Mit sechs Bildern nach Aubrey Beardsley, Kiepenheuer, Potsdam 1926
Zeit und Welt. Gesammelte Aufsätze und Vorträge 1904–1940. (u. a. Das Geheimnis des künstlerischen Schaffens 1938 London) Bermann-Fischer, Stockholm 1943
Sternstunden der Menschheit. Zwölf historische Miniaturen. Bermann-Fischer, Stockholm 1943
Amerigo. Die Geschichte eines historischen Irrtums. Bermann-Fischer, Stockholm 1944
Legenden. Bermann-Fischer, Stockholm 1945
Balzac. Roman seines Lebens. Hrsg. Richard Friedenthal, Bermann-Fischer, Stockholm 1946
Fragment einer Novelle. Hrsg. Erich Fitzbauer. Mit 4 Original-Lithographien von Hans Fronius, Wien 1961
Rausch der Verwandlung. Roman. Aus dem Nachlass hrsg. v. Knut Beck, S. Fischer, Frankfurt 1982
Salzburger Werkausgabe (Kritische Edition)
Das erzählerische Werk. Salzburger Ausgabe, 7 Bände, hg. v. Werner Michler u. Klemens Renoldner, Paul Zsolnay Verlag, Wien 2017ff.:
Bd. I: Sternstunden der Menschheit. Historische Miniaturen, hg. v. Werner Michler u. Martina Wörgötter, 2017, ISBN 978-3-552-05858-3.
Bd. II: Vergessene Träume. Die Erzählungen 1900–1911, hg. v. Elisabeth Erdem u. Klemens Renoldner, 2018, ISBN 978-3-552-05874-3.
Bd. III: Verwirrung der Gefühle. Die Erzählungen 1913–1926, hg. v. Elisabeth Erdem u. Klemens Renoldner, 2019, ISBN 978-3-552-05875-0.
Bd. IV: Schachnovelle. Erzählungen 1927–1942, hg. v. Elisabeth Erdem u. Klemens Renoldner, 2022, ISBN 978-3-552-05935-1.
Bd. V: Rausch der Verwandlung. Roman aus dem Nachlass, hg. v. Herwig Gottwald, Arturo Larcati u. Peter Bruckner 2023, ISBN 978-3-552-05876-7.
Bd. VI: Ungeduld des Herzens. Roman, hg. v. Stephan Resch, 2021, ISBN 978-3-552-05878-1.
Bd. VII: Clarissa, hg. v. Simone Lettner u. Werner Michler, 2024, ISBN 978-3-552-05879-8.
Auswahl neuerer Ausgaben
Adam Lux. Zehn Bilder aus dem Leben eines deutschen Revolutionärs. Mit Essays und Materialien. Beiträge von Franz Dumont und Erwin Rotermund, Logo, 2005, ISBN 978-3-9803087-7-9.
Ausgewählte Werke in vier Bänden (in Kassette), S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-596-15995-6.
Clarissa. Ein Romanentwurf. Aus den Nachlass hrsg. u. bearb. v. Knut Beck, S. Fischer, Frankfurt am Main 1990, ISBN 978-3-10-097080-0.
Das Lamm der Armen und andere Dramen. Hrsg. v. Knut Beck, S. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 978-3-10-097066-4.
Ich kenne den Zauber der Schrift. Katalog und Geschichte der Autographensammlung Stefan Zweig. Mit kommentiertem Abdruck von Stefan Zweigs Aufsätzen über das Sammeln von Handschriften. Bearb. v. Oliver Matuschek, Inlibris, Wien 2005, ISBN 978-3-9501809-1-6.
Rausch der Verwandlung. Roman aus dem Nachlass, S. Fischer, Frankfurt am Main 1982, ISBN 978-3-596-25874-1.
Tagebücher. Hrsg. v. Knut Beck, S. Fischer, Frankfurt am Main 1984, ISBN 978-3-10-097068-8.
Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers, Insel, Berlin 2013, ISBN 978-3-458-35907-4.
Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-596-90258-3.[47]
Meisternovellen. Sammlung: Brennendes Geheimnis, Der Amokläufer, Brief einer Unbekannten, Die Frau und die Landschaft, Verwirrung der Gefühle, Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, Episode am Genfer See, Die unsichtbare Sammlung, Schachnovelle, S. Fischer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 978-3-596-14991-9.
Brennendes Geheimnis. Erzählungen. Sammlung: Brennendes Geheimnis, Scharlach, Brief einer Unbekannten, Praterfrühling, Zwei Einsame, Widerstand der Wirklichkeit, War er es?, Ein Mensch, den man nicht vergißt, Unvermutete Bekanntschaft mit einem Handwerk, S. Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 978-3-10-097070-1.
Die Mondscheingasse. Gesammelte Erzählungen (Brennendes Geheimnis. Geschichte in der Dämmerung. Angst. Der Amokläufer. Brief einer Unbekannten. Die Frau und die Landschaft. Die Mondscheingasse. Phantastische Nacht. Untergang eines Herzens. Verwirrung der Gefühle. Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau. Buchmendel. Leporella. Die gleich-ungleichen Schwestern. Schachnovelle). Fischer, Frankfurt am Main 1989 (Fischer Taschenbuch 9518), ISBN 3-596-29518-1.
Schneewinter: 50 zeitlose Gedichte. Martin Werhand Verlag, Melsbach 2016, ISBN 978-3-943910-73-5.
Buchmendel & Die unsichtbare Sammlung. Topalian & Milani Verlag, Ulm 2016, ISBN 978-3-946423-05-8.
Stefan Zweig - a unidade espiritual do mundo. Die Geistige Einheit der Welt. Conferência proferida no Rio de Janeiro em agosto de 1936. Casa Stefan Zweig/Hentrich & Hentrich, Berlin 2017, ISBN 978-3-95565-214-2 (Beiträge in deutscher, englischer, französischer, portugiesischer und spanischer Sprache).
Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen. Anaconda Verlag, Köln 2018, ISBN 978-3-7306-0669-8.
Bernhard Fetz, Arturo Larcati (Hrsg.): Stefan Zweig: Für das Menschliche im Menschen. Texte eines Humanisten und Weltbürgers. S. Marix Verlag, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-7374-1187-5.
Die Kunst, ohne Sorgen zu leben. Hrsg. Klaus Gräbner und Volker Michels, Insel-Bücherei Nr. 1524, Berlin 2023, ISBN 978-3-458-19524-5.
Briefwechsel
Briefe, Vier Bände. Hrsg. v. Knut Beck, Jeffrey B. Berlin et al., Verlag S. Fischer:
Briefwechsel mit Friderike Zweig 1912–1942, Scherz, Bern 1951.
„Wenn einen Augenblick die Wolken weichen“. Briefwechsel 1912–1942 (Stefan Zweig & Friderike Maria Zweig). Hrsg. v. Jeffrey B. Berlin/Gert Kerschbaumer, S. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-10-097096-1.
Briefwechsel mit Romain Rolland 1910–1940. 2 Bände, Rütten & Loening, Berlin 1987.
Georges Duhamel – Stefan Zweig. Correspondance. L’anthologie oubliée de Leipzig. Hrsg. v. Claudine Delphis, Universitätsverlag, Leipzig 2001, ISBN 978-3-934565-85-2.
Vielleicht führen wir zwei verschiedene Sprachen... – Zum Briefwechsel zwischen Joseph Roth und Stefan Zweig. Mit 21 bisher unveröffentlichten Briefen. Hrsg. v. Matjaz Birk, Lit, Münster 1996, ISBN 978-3-8258-3182-0.
Jede Freundschaft mit mir ist verderblich. Joseph Roth und Stefan Zweig. Briefwechsel 1927–1939, Hrsg. Madeleine Pietra und Rainer-Joachim Siegel. Wallstein-Verlag, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8353-0842-8. Verlagsseite (mit Leseprobe 20S.)
Stefan and Lotte Zweig’s South American Letters: New York, Argentina and Brazil 1940–42. Hrsg. Darién J.Davis / Oliver Marshall. Continuum, London/New York 2010, ISBN 978-1-4411-0712-1.
Stefan und Lotte Zweigs südamerikanische Briefe: New York, Argentinien und Brasilien 1940–1942. Hrsg. Darién J.Davis, Oliver Marshall. Hentrich & Hentrich, Berlin 2017, ISBN 978-3-95565-188-6.
Ich wünschte, dass ich Ihnen ein wenig fehlte. Briefe an Lotte Zweig 1934–1940. Hrsg. Oliver Matuschek. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-596-95004-1.
Romain Rolland, Stefan Zweig: Von Welt zu Welt. Briefe einer Freundschaft 1914–1918. Mit einem Begleitwort von Peter Handke. Übersetzt aus dem Französischen von Eva und Gerhard Schewe und aus dem Deutschen von Christel Gersch. Aufbau Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-8412-0816-3.
Anton Kippenberg / Stefan Zweig. Briefwechsel 1905–1937, herausgegeben und kommentiert von Oliver Matuschek unter Mitwirkung von Klemens Renoldner, Insel Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-458-17551-3 (Verlagspräsentation)
„Ihre Briefe bewahre ich alle“ : die Korrespondenz von 1903 bis 1939, Felix Salten, Stefan Zweig; herausgegeben von Marcel Atze und Arturo Larcati, Göttingen : Wallstein Verlag, 2023, ISBN 978-3-8353-5337-4
Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, gelesen von Bettina Rossbacher, hoerbuchedition words & music, Berlin 2023, EAN 4066339845404.
Übersetzung
Émile Verhaeren: Rembrandt, Insel-Verlag, Leipzig 1912 und 1923.
Émile Verhaeren: Rubens, Insel-Verlag, Leipzig 1913 und 1920.
Luigi Pirandello: Fausto De Michele (Hrsg.): Non si sa come Man weiß nicht wie Stefan Zweig traduce Luigi Pirandello. Bibliotheca Aretina, Arezzo 2012.
Zu den Übersetzern, mit denen Zweig zusammenarbeitete und befreundet war, gehört der Franzose Alzir Hella.
Verfilmungen
Seit den 1920er Jahren wurde Zweigs literarisches Schaffen auch international verfilmt. Einige seiner Werke, wie Der Amokläufer, gleich mehrfach. Im Folgenden eine Auswahl:
Lost Zweig. ist die erste Verfilmung, die die letzte Lebenszeit von Stefan und Lotte Zweig umfasst. Regie Sylvio Back, Stefan Zweig: Rüdiger Vogler, Lotte Zweig: Ruth Rieser (Drama, 114 min., Brasilien 2002). Eine brasilianische Produktion, gedreht in Englisch in Rio de Janeiro und Petrópolis. Beim Filmfestival von Brasilia erhielt Ruth Rieser den „Candango“ 2003 für ihre Darstellung von Lotte Zweig, „best actress“. Der Candango ist der wichtigste Filmpreis des Filmlandes Brasiliens.
Stefan Zweig. Ein Europäer von Welt. (OT: Stefan Zweig, histoire d’un Européen.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2015, 51:30 Min., Buch und Regie: François Busnel und Jean-Pierre Devillers, Produktion: Rosebud Productions, arte France, Erstsendung: 6. Januar 2016 bei arte, Inhaltsangabe von ARD, online-Video.
Unter dem Titel Vor der Morgenröte kam 2016 eine österreichisch-deutsch-französische Koproduktion unter der Regie von Maria Schrader in die Kinos, die Zweigs letzte Lebensjahre umfasst. Zweig wird von Josef Hader gespielt, Friderike Zweig von Barbara Sukowa, Lotte Zweig von Aenne Schwarz.
Literatur
Hannah Arendt: St. Z. – Juden in der Welt von gestern. In: Hannah Arendt: Sechs Essays. Schneider, Heidelberg 1948; wieder in: Hannah Arendt: Die verborgene Tradition. Acht Essays. Suhrkamp, Frankfurt 1976.
Hanns Arens (Hrsg.): Der große Europäer Stefan Zweig. S. Fischer, Frankfurt 1981, ISBN 3-596-25098-6.
Stefan Zweig. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 18 Bände, Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Band 17, S. 826–828 [Biogramm, Werkartikel Angst und Sternstunden der Menschheit von Gertraude Wilhelm, Der Amokläufer von Marta Abrahamson und Schachnovelle von Manfred Kluge].
Joachim Brügge (Hrsg.): Das Buch als Eingang zur Welt. Zur Eröffnung des Stefan-Zweig-Centre Salzburg, am 28. November 2008. Schriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg, Band 1, Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, ISBN 978-3-8260-3983-6.
Alfredo Bauer: Stefan Zweig in Argentinien. In: Zwischenwelt. Literatur, Widerstand, Exil. Theodor-Kramer-Gesellschaft, Jg. 28, Nr. 3, Oktober 2011, ISSN1606-4321, S. 52ff.
Susanne Buchinger: Stefan Zweig: Schriftsteller und literarischer Agent. Die Beziehungen zu seinen deutschsprachigen Verlegern 1901–1942. Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-7657-2132-8. (Zugleich: Dissertation der Universität Mainz, 1995/96 u.d.T.: Susanne Buchinger: Stefan Zweig – Schriftsteller, Vermittler und literarischer Berater).
Renate Chédin: Die Tragik des Daseins. Stefan Zweigs „Die Welt von Gestern“. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1215-1.
Alberto Dines, Israel Beloch, Kristina Michahelles: Stefan Zweig und sein Freundeskreis: sein letztes Adressbuch 1940–1942. Aus dem Brasilianischen Portugiesisch von Stephan Krier. 1. Auflage, Hentrich & Hentrich, Berlin 2016, ISBN 978-3-95565-134-3.
Andrea Drumbl: Von dem verzweifelten Sprung ins Unwiderrufliche. Zur Selbsttötungsthematik in Texten von Stefan Zweig. Diplomarbeit, Wien 2006.
Thomas Eicher (Hrsg.): Stefan Zweig im Zeitgeschehen des 20. Jahrhunderts. Athena, Oberhausen 2003, ISBN 3-89896-143-5.
Erich Fitzbauer (Hrsg.): Stefan Zweig: Spiegelungen einer schöpferischen Persönlichkeit. Erste Sonderpublikation der Stefan Zweig Gesellschaft, Bergland, Wien 1959.
Walburga Freund-Spork: Erläuterungen zu Stefan Zweig, Schachnovelle. Bange, Hollfeld 2002, ISBN 3-8044-1736-1.
Thomas Haenel: Psychologe aus Leidenschaft. Stefan Zweig – Leben und Werk aus der Sicht eines Psychiaters. Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-1035-3.
Heinrich Eduard Jacob: Aus den Polizeiakten von Petropolis. Zum 10. Todestag von Stefan Zweig. In: Die Neue Zeitung (Die amerikanische Zeitung in Deutschland) Frankfurt/München/Berlin, 23./24. Februar 1952.
Wolfgang Kauer: Stefan Zweig und ein geistiges Europa (historisch-biografischer Essay) - In: Christoph Janacs, Arturo Larcati, Fritz Popp (Hg.): Annäherungen an Stefan Zweig. Hommage zum 140. Geburtstag. Edition Tandem Salzburg 2021, S. 107–122, ISBN 978-3-904068-51-2
Sabine Kinder, Ellen Presser (Hrsg.): „Die Zeit gibt die Bilder, ich spreche nur die Worte dazu.“ Stefan Zweig 1881–1942. Zur Ausstellung der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig, 1993.
Randolph J. Klawiter: Stefan Zweig. An International Bibliography. Ariadne Press, Riverside 1991.
Karl-Josef Kuschel: "Unser Geist ist Weltgeist". Stefan Zweig und das Drama eines jüdischen Weltbürgertums. Patmos-Verlag, Ostfildern 2024, ISBN 978-3-8436-1501-3.
Heinz Lunzer, Gerhard Renner (Hrsg.): Stefan Zweig 1881–1981. Aufsätze und Dokumente. Zirkular, Sondernummer 2 (Oktober 1981). Herausgegeben von der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Literaturarchiv, Wien 1981.
Stephan Matthias, Oliver Matuschek: Stefan Zweigs Bibliotheken. Hrsg.: Literaturarchiv Salzburg, Forschungszentrum von Universität, Land und Stadt Salzburg. Sandstein Verlag, Dresden 2018, ISBN 978-3-95498-446-6.
Oliver Matuschek: Drei Leben. Stefan Zweig. Eine Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-048921-7.
Hartmut Müller: Stefan Zweig. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt TB 413, Reinbek 1988, ISBN 3-499-50413-8.
Donald A. Prater: Stefan Zweig. Das Leben eines Ungeduldigen. Eine Biographie. Übersetzt von Annelie Hohenemser. Hanser, München/Wien 1981, ISBN 3-446-13362-3.
Donald A. Prater, Volker Michel (Hrsg.): Stefan Zweig. Leben und Werk im Bild. Insel, Frankfurt 1989, ISBN 3-458-32232-9.
Ursula Prutsch, Klaus Zeyringer: Die Welten des Paul Frischauer. Ein ‚literarischer Abenteurer‘ im historischen Kontext Wien – London – Rio – New York – Wien. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98748-9.
Guo-Qiang Ren: Am Ende der Missachtung? Studie über die Stefan Zweig-Rezeption in der deutschen Literaturwissenschaft nach 1945. Shaker, Aachen 1996, ISBN 3-8265-1676-1, (Zugleich: Dissertation der Universität Gießen, 1995).
Klemens Renoldner, Hildemar Holl, Peter Karlhuber (Hrsg.): Stefan Zweig. Für ein Europa des Geistes. Ausstellungskatalog, Salzburg 1992.
Gabriella Rovagnati: „Umwege auf dem Weg zu mir selbst“. Zu Leben und Werk Stefan Zweigs. Bouvier, Bonn 1998, ISBN 3-416-02780-9.
Sigrid Schmid-Bortenschlager, Werner Riemer (Hrsg.): Stefan Zweig lebt! Akten des 2. Internationalen Stefan Zweig-Kongresses in Salzburg 1998. Hans-Dieter Heinz, Stuttgart 1999.
Ingrid Schwamborn (Hrsg.): Die letzte Partie. Stefan Zweigs Leben und Werk in Brasilien 1932–1942. Aisthesis, Bielefeld 1999, ISBN 3-89528-211-1.
Giorgia Sogos: Ein Europäer in Brasilien zwischen Vergangenheit und Zukunft: utopische Projektionen des Exilanten Stefan Zweig, In: Lydia Schmuck, Marina Corrêa (Hrsg.): Europa im Spiegel von Migration und Exil / Europa no contexto de migração e exílio. Projektionen – Imaginationen – Hybride Identitäten/Projecções – Imaginações – Identidades híbridas. Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur, Berlin 2015, S. 115–134, ISBN 978-3-7329-0082-4.
Giorgia Sogos: Stefan Zweig, der Kosmopolit.Studiensammlung über seine Werke und andere Beiträge. Eine kritische Analyse. Free Pen Verlag, Bonn 2017, ISBN 978-3-945177-43-3.
Volker Weidermann: „Die Hölle regiert!“ Stefan Zweig und Joseph Roth – eine Freundschaft in Briefen. In: Derselbe: Das Buch der verbrannten Bücher. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, ISBN 978-3-462-03962-7, S. 232–240.
Julia Schneidawind: Schicksale und ihre Bücher. Deutsch-jüdische Privatbibliotheken zwischen Jerusalem, Tunis und Los Angeles. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2023, ISBN 978-3-525-50031-6.
Ulrich Weinzierl (Hrsg.): Stefan Zweig, Triumph und Tragik. Aufsätze, Tagebuchnotizen, Briefe. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1992, ISBN 3-596-10961-2.
Ulrich Weinzierl: Stefan Zweigs brennendes Geheimnis. Paul Zsolnay, Wien 2015, ISBN 978-3-552-05742-5.
Friderike Zweig: Stefan Zweig. Wie ich ihn erlebte. Herbig, Berlin 1948.
↑Adressen nach Adolph Lehmanns Adressbuch, Ausgabe 1894; beide Fabrikadressen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr existent.
↑Susanne Buchinger, Europäisches Erbe für die Welt von morgen. Stefan Zweig-Rezeption in der Nachkriegszeit, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, Frankfurt am Main und Leipzig 1999, Beilage Buchhandelsgeschichte, S.B57-B68
↑Donald A. Prater: Stefan Zweig. Das Leben eines Ungeduldigen. München/Wien 1981.
↑Oliver Matuschek: Stefan Zweig. Drei Leben. Eine Biographie. Frankfurt am Main 2006.
↑Benno Geiger: Memorie di un Veneziano. Florenz 1958; Treviso 2009.
↑Klemens Dieckhöfer: Stefan Zweig (1881–1942) und die Bedeutung des Bionegativen in seinem Leben. Ein Beitrag zur Frage seines Exhibitionismus und als Kommentar aus psychiatrischer Sicht. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015, S. 129–135, hier: S. 129.
↑Klemens Dieckhöfer: Stefan Zweig (1881–1942) und die Bedeutung des Bionegativen in seinem Leben. Ein Beitrag zur Frage seines Exhibitionismus und als Kommentar aus psychiatrischer Sicht. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015, S. 129–135, hier: S. 134.
↑Stichwort Hugo Wolf in Biographie zu den Namen in Stefan Zweigs letztem Adressbuch (1940/42), bereitgestellt von Elke Rehder.
↑Stefan Zweig: Gesammelte Werke in Einzelbänden. Die Welt von Gestern, Erinnerungen eines Europäers. S. Fischer, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-10-097047-0, S. 290.
↑Susanne Buchinger: Stefan Zweig – Schriftsteller und literarische Agent. Die Beziehungen zu seinen deutschsprachigen Verlegern (1901–1942). Buchhändlervereinigung, Frankfurt am Main 1998, S. 152.
↑Matthias Rüb: Das Phantasma Brasilien. Die letzten Lebensmonate in Petrópolis verbrachte der Schriftsteller Stefan Zweig angeblich im Glück. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. Februar 2017, S. 9.
↑Stefan Zweig: Die Welt von Gestern. In: Gesammelte Werke. Band 6. S. Fischer, 1981, S. 199.
↑Siehe Jacques Le Rider: Der Traum von einem vereinigten Europa, in: Der Standard, 18. Februar 2017, S. 41.
↑Vgl. Klemens Renoldner: Eine Stimme, die ihre Aktualität bewahrt hat, in: Der Standard, 18. Februar 2017, S. 40.
↑Vgl. u. a. William M. Johnston: Zur Kulturgeschichte Österreichs und Ungarns 1890–1938. Böhlau, Köln/Wien 2015, ISBN 978-3-205-79378-6, S. 49.
↑Wolfgang Kauer: Stefan Zweig und ein geistiges Europa. In: Christoph Janacs, Arturo Larcati, Fritz Popp (Hrsg.): Annäherungen an Stefan Zweig. Hommage zum 140. Geburtstag. Edition Tandem, Salzburg 2021, S. 107–122.
↑Volltext einer englischen Übersetzung. (German History in Documents and Images.) Auch erschienen in Anton Kaes, Martin Jay, und Edward Dimendberg: Regents of the University of California, University of California Press, S. 397–400. (1994)
↑Frank Jöricke: Alles so schön grau hier. Vor 80 Jahren veröffentlichte Stefan Zweig 'Die Welt von Gestern - Erinnerungen eines Europäers'. In: nd - Der Tag vom 6. September 2022, S. 12.
↑Stefan Zweig, Wes Anderson, Anthea Bell: The society of the crossed keys. Selections from the writings of Stefan Zweig, Inspirations for the Grand Budapest Hotel. Pushkin Press, London 2014, ISBN 978-1-78227-107-9.