Tarifverbund Nordwestschweiz
Der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) ist ein integraler Tarifverbund und deckt die ganze Region Nordwestschweiz ab. Die Baselland Transport AG ist die geschäftsführende Unternehmung im Tarifverbund. Geschichte1978 gründeten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) und die Baselland Transport AG (BLT) einen Tarifverbund. Die Fahrpreise wurden angepasst und mit nur einem Billette konnte – je nach Fahrziel – von der einen auf die andere Gesellschaft umgestiegen werden. 1980 ist dieser Verbund durch die Einführung eines Zonentarifs zu einem integralen Tarifverbund BVB/BLT erweitert worden. Der Fahrpreis wurde unabhängig von der Gesellschaft, die die Transportleistung ausführt; mit nur einem Billett konnte mit allen auf dem Streckenverlauf verkehrenden Verkehrsmittel ans Ziel gelangt werden. 1984 ist ein übertragbares Umweltschutz-Abonnement lanciert worden – heute kurz U-Abo genannt. In der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs gilt das U-Abo noch heute als Meilenstein. Am 1. Juni 1987 wurde der TNW als erster integraler Tarifverbund der Schweiz gegründet. Im TNW Verbundgebiet sind Abonnemente-, Einzelfahrausweise und Mehrfahrtenkarten einheitlich geregelt. Der enorme Erfolg des U-Abos war ein wichtiger Auslöser zur Gründung des TNW. Im Jahre 2006 wurden zum ersten Mal mehr als 2 Millionen U-Abos verkauft. Während seiner Gültigkeitsdauer ist es ohne räumliche und zeitliche Einschränkung im gesamten Verbundgebiet gültig. Es ist übertragbar oder kann als persönliches Abo gekauft werden. 2014 wurde der Verbund zu einem Verein umgewandelt. Der Vorstand besteht aus einem Präsidenten, 5 Vertretern der jeweiligen Transportgesellschaften sowie je einem Vertretern der Kantone Aargau, Baselland, Baselstadt, Jura und Solothurn.[1] AusdehnungGeografische AusdehnungDas TNW-Gebiet umfasst eine Fläche von 1'101 km² und ist somit eines der grössten der Schweiz. Das TNW-Gebiet besteht aus 163 Gemeinden, die sich auf fünf Kantone bzw. ein Département in zwei Staaten verteilen:
Zudem erstreckt sich der TNW auch noch auf die Zollfreistrasse von Basel zu dem auf französischem Boden liegenden Flughafen Basel-Mülhausen. Gültigkeit nach VerkehrsmittelMit dem gesamten jeweiligen Netz am TNW angeschlossen sind die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB), die Baselland Transport AG (BLT), die Waldenburgerbahn (WB) und die Autobus AG Liestal (AAGL). Mit ihrem jeweiligen Streckennetz innerhalb der geografischen Ausdehnung des TNW zudem am TNW angeschlossen sind die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die SBB GmbH und die PostAuto Schweiz AG. Die TNW-Billette gelten in sämtlichen Regelkursen, das heisst bei den SBB und der SBB GmbH auch auf Fernverkehrsverbindungen. Dies gilt auch für die internationalen Züge der Deutschen Bahn im Bereich der Basler Verbindungsbahn zwischen den beiden Basler Bahnhöfen, da diese tariflich zu den SBB gehört. Bei den Fernverkehrsverbindungen der SBB gelten die Billette allerdings nur bis zum letzten Bahnhof im TNW-Gebiet, an dem der Zug fahrplanmässig hält. So sind die TNW-Billette und Netzausweise (U-Abo) in InterRegio-Zügen bis Sissach (IR37) oder Gelterkinden (IR27) bzw. Frick (IR36) gültig. In InterCity-, EuroCity- und InterCityExpress-Zügen sind diese Fahrausweise für Fahrten zwischen Bahnhöfen im TNW-Gebiet gültig, namentlich zwischen den beiden Basler Fernbahnhöfen (Bahnhof SBB und Badischer Bahnhof) sowie auf den Strecken Basel – Liestal (IC61, EC, ICE) und Basel – Laufen (IC51). Für Fahrten ab dem letzten Bahnhof im TNW-Gebiet können vor Antritt der Fahrt Anschlussbillette gelöst werden. AngeboteDas ganze TNW-Gebiet wurde in verschiedene Zonen eingeteilt und der Tarif richtet sich in der Regel nach der Anzahl der durchfahrenen Zonen.
VerkehrsunternehmenDer TNW besteht aus folgenden Verkehrsunternehmen:
Netzpläne
TNW-NachtnetzSeit Dezember 2008 betreibt der TNW ein Nachtnetz, dies in Kooperation mit den einzelnen Betrieben. Dabei musste für die Benützung zusätzlich zum normalen Fahrtpreis ein Zuschlag bezahlt werden, welcher jedoch zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 abgeschafft wurde. Der TNW ist somit der erste Tarifverbund der Schweiz, welcher den Nachtzuschlag gestrichen hat. Die Nachttramlinien N6 und N14 sowie N10 und N11 sind betrieblich miteinander verknüpft. Am Barfüsserplatz, resp. Theater, mutieren die Kurse entsprechend ihre Liniennummer. Dies ermöglicht theoretisch eine umsteigfreie Fahrt zwischen Pratteln und Riehen Grenze sowie zwischen Ettingen und Reinach Süd. Zwischen 2021 und Ende 2023 wird das Nachtnetz abgeschafft. Das normale Netz soll dafür neu auch in den Wochenendnächten verkehren. Es ist ein Stundentakt auf allen Linien vorgesehen.[2] Siehe auchEinzelnachweise
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