Etwa 150 Teilnehmer werden für die erste Phase der Fernsehsendung, die sogenannten „Blind Auditions“, eingeladen. Dort müssen die Kandidaten, begleitet von einer Live-Band, vor Publikum auf einer Bühne vorsingen. Die Jurymitglieder können die Sänger zunächst nur hören, aber nicht sehen, weil sie in einem Drehstuhl mit dem Rücken zur Bühne sitzen. Sie können für einen Kandidaten stimmen, indem sie während seines Vortrags einen Knopf drücken, um ihren Stuhl zur Bühne zu drehen. Der Kandidat kommt eine Runde weiter, wenn er mindestens eine der vier Jurystimmen erhält. Haben sich mehrere Jurymitglieder umgedreht, wählt der Kandidat seinen Coach für die weiteren Runden. In den Blind Auditions soll jeder der vier Coaches eine gleich große Gruppe von Kandidaten bekommen.[5]
Es folgt ein Trainingsabschnitt, in dem die Coaches ihre Kandidaten auf die „Battle Round“ genannte zweite Phase vorbereiten. In der Battle Round singen jeweils zwei oder auch drei Kandidaten derselben Coachinggruppe ein Lied gemeinsam. Nur einer der Kandidaten kommt nach Entscheidung des jeweiligen Coaches weiter. Seit der dritten Staffel (2013) kann ein Kandidat, der von seinem eigenen Coach nicht weitergewählt wurde, durch einen sogenannten „Steal Deal“ von einem der anderen Coaches übernommen werden; möchten mehrere Coaches denselben Kandidaten übernehmen, so wählt dieser seinen neuen Coach – ähnlich wie in den Blind Auditions – selbst aus. In Staffel 9 hatte jeder Coach unbegrenzte Steals, nur tauschte er mit jedem Steal den zuvor gestealten Kandidaten durch den neuen aus. In Staffel 10 wurde die Zahl der Steals pro Team wieder auf zwei Steals begrenzt. In Staffel 13 gab es keine „Steal Deals“ mehr.
In der dritten Staffel wurde als dritte Phase der sogenannte „Showdown“ eingeführt. Jeder der 48 verbliebenen Teilnehmer bereitete ein selbst gewähltes Lied vor. Danach entschied jeder Coach, welche zwei seiner Kandidaten mit ihrem Liedvortrag gegeneinander antreten. Nach dem Vortrag beider Kandidaten wählte der Coach einen von ihnen für die Liveshow-Phase aus, in die alle vier Coaches mit je sechs Teilnehmern einzogen.
In der vierten Staffel wurde die dritte Phase „Knockouts“ genannt. Je drei vom Coach bestimmte Teilnehmer der neun Kandidaten einer Gruppe trugen nacheinander einen selbstgewählten Song vor. Danach wählte der Coach einen der drei für die Liveshows aus. Ähnlich wie in der Battle Round übernahm jeder Coach einen der nicht direkt weitergewählten Kandidaten einer anderen Gruppe; damit gingen alle vier Coaches mit je vier Teilnehmern in die Liveshow-Phase.
Seit der fünften Staffel trägt in jeder Coachinggruppe jeder der zehn Kandidaten ein Lied vor, wonach der jeweilige Coach seine drei Liveshow-Teilnehmer auswählt; Übernahmen nicht direkt weitergewählter Kandidaten anderer Gruppen gibt es in dieser Phase nicht mehr. In der sechsten Staffel wurde diese dritte Phase in „Sing Off“ umbenannt. In der zehnten Staffel hatte jedes Team nur noch die Möglichkeit zwei Kandidaten ins Halbfinale einziehen zu lassen. In der dreizehnten Staffel wurden diese Phase durch die „Teamfights“ ersetzt. Hierbei traten die Kandidaten aus den verschiedenen Teams nacheinander an, um um einen der vier sogenannten „Hotseats“ zu kämpfen. Dadurch war es nun erstmals möglich, dass pro Team eine variable Anzahl an Teilnehmern in die Liveshows einziehen konnte.
In der letzten Phase, den Liveshows, treten die Kandidaten innerhalb ihrer Coachinggruppen gegeneinander an und wurden in den ersten fünf Staffeln sowohl von den Coaches als auch per Televoting von den Fernsehzuschauern bewertet. In Staffel 1 bis 4 mussten die Coaches Punkte für die Liedvorträge ihrer Schützlinge verteilen, in Staffel 5 bestimmten sie lediglich einen ihrer Kandidaten für das Halbfinale. Schon in Staffel 1 bis 5 entschieden einzig die Fernsehzuschauer über den Finalsieg. Seit der sechsten Staffel fallen alle Entscheidungen der Liveshows allein durch die Zuschauer. Vertreter unterschiedlicher Coaches trafen in Staffel 3 bis 5 schon im Halbfinale aufeinander, in den anderen Staffeln erst im Finale. In der dreizehnten Staffel traten erstmals alle Kandidaten im Halbfinale gegeneinander an, die Teamzugehörigkeit war für ein Weiterkommen ins Finale nicht mehr relevant.
Die erste Staffel der Show wurde vom 24. November 2011 bis zum 10. Februar 2012 im Fernsehen ausgestrahlt. Moderiert wurde die erste Staffel von Stefan Gödde und backstage von Doris Golpashin. Die Jury bestand aus der Popmusikerin Nena, dem Soulsänger Xavier Naidoo, dem Sänger und Gitarristen Rea Garvey und aus dem Duo Alec Völkel und Sascha Vollmer von der Band The BossHoss.[6] Gewinnerin der ersten Staffel wurde Ivy Quainoo mit ihrem Song Do You Like What You See.
Vom 18. Oktober bis 14. Dezember 2012 wurde die zweite Staffel von The Voice of Germany ausgestrahlt. Die vier Coaches blieben dieselben wie in der ersten Staffel. Moderiert wurde die zweite Staffel von Thore Schölermann. Der Gewinner der zweiten Staffel wurde Nick Howard mit seinem Song Unbreakable.
Die dritte Staffel von The Voice of Germany wurde vom 17. Oktober bis 20. Dezember 2013 im Fernsehen ausgestrahlt. In der Jury saßen neben den bisherigen Coaches Nena und dem Duo von The BossHoss erstmals der Rapper und Musikproduzent Max Herre sowie der Songwriter, Sänger und Gitarrist Samu Haber.[7] Die dritte Staffel wurde erneut von Thore Schölermann und backstage von Doris Golpashin moderiert. Der Gewinner der dritten Staffel wurde Andreas Kümmert mit seinem Song Simple Man.
Alec Völkel und Sascha Vollmer von The BossHoss gaben bekannt, dass sie in dieser Staffel nicht mehr als Coaches zur Verfügung stehen werden.[8] Fünf Tage später gab auch Nena ihren Ausstieg aus der Show bekannt.[9] Am 27. März 2014 wurden zwei neue Juroren als BossHoss-Nachfolger benannt: Michi Beck und Smudo von den Fantastischen Vier.[10] Am 3. April 2014 teilte Samu Haber auf Facebook mit, dass er auch in der vierten Staffel Juror sein wird. Am 6. Mai 2014 wurde das dritte Jury-Mitglied bekanntgegeben: Max Herre geht, dafür kehrt Rea Garvey zurück.[11] Am 3. Juli gab das Management von Stefanie Kloß bekannt, dass sie Nena in der Jury ersetzen wird.[12] Moderiert wurde die vierte Staffel erneut von Thore Schölermann und backstage von Doris Golpashin. Die Gewinnerin der vierten Staffel wurde Charley Ann Schmutzler mit ihrem Song Blue Heart.
Anfang Mai 2015 gab Samu Haber seinen Ausstieg aus der Show bekannt.[13]Andreas Bourani übernahm seinen Platz. Die weiteren Coaches blieben der Show erhalten.[14] Die Moderatorin Doris Golpashin wurde durch Lena Gercke ersetzt.[15][16] Die Gewinnerin der fünften Staffel wurde Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem Song Ghost.
Ende April 2016 wurde bekanntgegeben, dass Rea Garvey die Jury verlässt und Samu Haber zurückkehrt.[17] Am 14. Juni 2016 wurde bekanntgegeben, dass Michi Beck und Smudo sowie Andreas Bourani weiter dabei sind und dass Stefanie Kloß durch Yvonne Catterfeld ersetzt wird.[18] Am 15. September 2016 wurde bekannt, dass die Show ab dem 20. Oktober 2016 auf ProSieben donnerstags und auf Sat.1 nun sonntags ausgestrahlt wird.[19] Der Gewinner der sechsten Staffel ist Tay Schmedtmann.
In dieser Staffel wurde Andreas Bourani durch den The Voice Kids-Coach Mark Forster ersetzt.[20] Yvonne Catterfeld, Samu Haber sowie Michi Beck und Smudo sind weiter dabei. Auch die Doppelmoderation mit Thore Schölermann und Lena Gercke blieb bestehen. Die Staffel startete am 19. Oktober 2017[21] und endete am 17. Dezember 2017. Gewinnerin wurde Natia Todua. In diesem Jahr sang keiner der Kandidaten einen eigenen Song.
Die Juroren Yvonne Catterfeld, Mark Forster sowie Michi Beck und Smudo waren weiterhin dabei, Samu Haber wurde durch Michael Patrick Kelly ersetzt. Das Moderatorenduo aus Lena Gercke und Thore Schölermann blieb bestehen.[22]
Die Ausstrahlung im Fernsehen begann am 18. Oktober 2018 und endete am 16. Dezember 2018. Wie im Vorjahr sang keiner der Teilnehmer einen eigenen Finalsong. Sieger wurde Samuel Rösch aus der Gruppe von Michael Patrick Kelly.
Im April 2019 gaben Michi Beck und Smudo ihren Abschied von The Voice of Germany nach fünf Staffeln bekannt.[23] Im Mai verkündeten auch Yvonne Catterfeld und Michael Patrick Kelly ihren Ausstieg.[24][25] Am 26. Mai 2019 wurde die Rückkehr Rea Garveys bestätigt, neben ihm und Mark Forster nahmen Alice Merton und Sido erstmals auf den Stühlen Platz.[26] Neu war die Einführung eines fünften Coaches, der ein Team aus nicht weitergekommenen Teilnehmern für eine Comeback Stage zusammenstellte, deren zwei beste Talente im Halbfinale wieder auf die anderen Teams trafen.[27]
Während des Finales der zehnten Staffel am 20. Dezember 2020 kündigte Moderator Thore Schölermann eine elfte Staffel für 2021 an. Am 9. Juni 2021 wurde bekannt gegeben, dass Samu Haber, Rea Garvey, Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld nicht in der elften Staffel dabei sein werden.[28] Am 15. Juni 2021 wurde bekannt gegeben, dass neben Mark Forster und Nico Santos erstmals Sarah Connor und Johannes Oerding als Coaches vorgesehen sind.[29] Die Ausstrahlung der elften Staffel begann am 7. Oktober 2021 und endete mit dem Finale am 19. Dezember 2021.[30]
Die zwölfte Staffel wurde vom 18. August bis zum 4. November 2022 im Fernsehen ausgestrahlt. Sie wurde von Thore Schölermann und Melissa Khalaj moderiert. Zur Jury gehörten Mark Forster, Rea Garvey, Stefanie Kloß und Peter Maffay. Den Wettbewerb gewann Anny Ogrezeanu aus der Coachinggruppe von Mark Forster, der damit seinen ersten Sieg bei The Voice of Germany errang.
Eine neue Regel war der „Block“ in den Blind Auditions: Jeder Coach konnte dreimal per Knopfdruck einen der anderen Coaches vorab blockieren. Der betreffende Kandidat durfte den blockierten Coach nicht auswählen.[33]
Ebenfalls neu in Staffel 13: Die Phase der „Sing-Offs“ wird durch die „Teamfights“ ersetzt. Die Konzeptänderung macht es nun möglich, dass ein Coach alle seine Talente verlieren oder sein gesamtes Team in die nächste Runde bringen konnte.[34]
Die vierzehnte Staffel wird seit dem 26. September 2024 im Fernsehen ausgestrahlt. Erneut moderieren Thore Schölermann und Melissa Khalaj. Die Jury besteht aus Mark Forster, Yvonne Catterfeld, Samu Haber und erstmals Kamrad.[35]
Neu ist die Regeländerung, dass in der „Teamfights“-Phase 99 ehemalige Talente aus allen bisherigen Staffeln von The Voice of Germany, The Voice Kids und The Voice Senior über das Weiterkommen oder Ausscheiden der Teilnehmer entscheiden.[36]
Gercke wurde wegen ihrer Babypause in Staffel 10 bis zu den Liveshows von Annemarie Carpendale vertreten. Im März 2022 kündigte sie an in Staffel 12 zu pausieren.
7
Schölermann nahm in Staffel 11 nach dem Viertelfinale nicht mehr teil, weil seine Frau und er die Geburt ihres ersten Kindes erwarteten. Im Halbfinale vertrat ihn Melissa Khalaj, im Finale Steven Gätjen.
Es gibt drei Varianten der deutschen Ausgabe von The Voice: Neben dem Originalformat The Voice of Germany gehören die Ableger The Voice Kids (seit 2013) und The Voice Senior (2018–2019) dazu. Diese haben unterschiedliche Altersgruppen als Voraussetzung für die Teilnahme. Mit The Voice Rap startet am 14. September 2023 ein weiteres Format, bei dem erstmalig nur Rapper gecastet werden. Kool Savas und Dardan als Coach-Besetzung suchen den Kandidaten, der dann im Halbfinale der Hauptsendung gegen die anderen Teilnehmer antritt.[39]
In der folgenden Tabelle sind alle Coaches der deutschen The Voice-Varianten aufgelistet, absteigend sortiert nach der Anzahl der beteiligten Staffeln. Bei gleicher Staffelanzahl wird nach dem ersten Beteiligungsjahr sortiert.
An den meisten Staffeln als Coach beteiligt war Mark Forster (12 Staffeln). Zudem sind er und das Duo Alec Völkel und Sascha Vollmer von der Band The BossHoss die Einzigen, die an allen drei Shows des deutschen The Voice-Universums beteiligt waren.
Legende
_ an der bisher letzten bzw. aktuellen Staffel beteiligter Coach
In den Medien traf die Castingshow zum Teil auf kritische Stimmen. Bei der Kandidatenauswahl werde vorgefiltert, so dass auffällig viele Kandidaten attraktiv aussähen oder bewegende Geschichten mitbrächten.[40]
Kritisiert wurden auch die Verträge der Teilnehmer. Während der Fernsehshow werde den Kandidaten meist vorgeschrieben, welche Lieder sie zu singen hätten. Auch nach dem Ende der Show seien sie an die Universal Music Group gebunden.[41] Die finanziellen Bedingungen bis einschließlich des dritten Albums nach der Fernsehshow seien nicht verhandelbar.[42]
Die bisher höchste Einschaltquote beim Gesamtpublikum (5,24 Millionen Zuschauer und 17,6 Prozent) erreichte Sat.1 mit der Ausstrahlung der zweiten Blind-Auditions-Ausgabe der zweiten Staffel am 19. Oktober 2012. Die meisten Zuschauer aus der werberelevanten Zielgruppe (3,96 Millionen Zuschauer und 30,9 Prozent) schalteten am 8. Dezember 2011 ein, als ProSieben die fünfte Blind-Auditions-Ausgabe der ersten Staffel übertrug.
Die meistgesehene Folge in einer Staffel ist stets eine Blind-Auditions-Sendung; in der ersten und vierten Staffel eine auf ProSieben ausgestrahlte, sonst eine auf Sat.1 ausgestrahlte Sendung. Die zuschauerärmste Folge einer Staffel wurde bis zur vierten Staffel von Sat.1 ausgestrahlt und seit der fünften Staffel von ProSieben.
Die zuschauerärmste Folge einer Staffel war in der 1., 4. und 5. Staffel jeweils eine Liveshow und in der 2. und 3. Staffel das Halbfinale. Seit der 6. Staffel war dies stets eine Sing-Off-Folge, wobei das Sing-Off-Format erst in jener Staffel eingeführt wurde. (Stand 09/2020)
Chartplatzierungen
Aufgelistet sind nur die Titel, welche im Finale als eigene Titel gesungen wurden und in die Charts gelangten. In den ersten beiden Staffeln waren auch die in den Liveshows gesungenen Titel als Download-Track erhältlich und konnten sich in den Charts platzieren.
Das Ende der ersten Staffel lag im Februar 2012, deshalb sind für dieses Jahr die Finalisten beider Staffeln aufgeführt.