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Kunsttheorie ist ein umfassender Begriff, der sich mit der Genese, dem Wesen und der Funktion der Kunst, vorwiegend der bildenden Kunst, in Geschichte und Gesellschaft beschäftigt.
Historische Kunsttheorie findet man beispielsweise in Texten von Immanuel Kant (Kritik der Urteilskraft), Hegel (Vorlesungen über Ästhetik), Schiller (Über die ästhetische Erziehung des Menschen; Kallias oder über die Schönheit), Schelling (Philosophie der Kunst) oder Konrad Fiedler (Schriften zur Kunst).[1]
Künstler, die natürlich stets pro domo sprechen, sind nicht unbedingt berufen, selber aufklärend zu wirken. Der Dichter Arno Holz, dem Naturalismus verpflichtet, formulierte sein Kunstgesetz um 1900:
X steht für die künstlerischen Reproduktionsmittel und deren Handhabung durch den Künstler und solle möglichst minimal gehalten werden, um die Differenz zwischen Kunst und Natur klein zu halten.
Die moderne Tendenz der Zerstörung aller Werte drückt sich bereits Anfang des 20. Jahrhunderts durch das (ironisch?) formulierte „Kunstgesetz“ des Dada aus, hier in einer Formulierung von Hugo Kersten aus dem Jahr 1914:
„Das oberste und letzte Kunstgesetz ist: jedes zu brechen.“
Dagobert Frey: Bausteine zu einer Philosophie der Kunst. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1976, ISBN 3-534-06897-1.
Ernst H. Gombrich: Die Krise der Kulturgeschichte. Gedanken zum Wertproblem in den Geisteswissenschaften. dtv/Klett-Cotta, München 1991, ISBN 3-423-04562-0.
Heinz Ohff: Pop und die Folgen oder die Kunst, Kunst auf der Straße zu finden. Droste Verlag, Düsseldorf 1968.
Marcel Duchamp: Die Schriften. Band I. Zu Lebzeiten veröffentlichte Texte. Hrsg. von Serge Stauffer. Regenbogen-Verlag, Zürich 1981.
Bazon Brock: Ästhetik als Vermittlung. Arbeitsbiographie eines Generalisten. DuMont Kunstverlag, Köln 1977, ISBN 3-7701-0671-7.
Rainer K. Wick, Kunstsoziologie – Bildende Kunst und Gesellschaft. DuMont, Köln 1979.
Einzelnachweise
↑Konrad Fiedler: Schriften zur Kunst. Herausgegeben von Gottfried Boehm, München 1971, 2 Bände (2. verbesserte und erweiterte Auflage 1991).
↑Wolf Vostell. Leben = Kunst = Leben, Kunstgalerie Gera, E. A. Seemann, Gera 1993, ISBN 3-363-00605-5.
↑Elizabeth Langhorne: Jackson Pollock – Kunst als Sinnsuche. Abstraktion, All-Over, Action Painting. Hawel, Wallerstein 2013, ISBN 978-3-9810376-7-8.
↑Literaturrevolution 1910–1925; Dokumente Manifeste, Programme: Zur Aesthetik und Poetik., Seite 133. H. Luchterhand, 1961. books google. Abgerufen 17. August 2010