Tokio Dekadenz
Tokio Dekadenz (jap. トパーズ, Topāzu, dt. Topas) ist der wohl bekannteste Film des japanischen Schriftstellers und Regisseurs Ryū Murakami. Er schildert zur Musik Ryūichi Sakamotos die Lebenswirklichkeit einer Prostituierten, die sich als Callgirl auf sadomasochistische Kunden spezialisiert hat. InhaltDie schüchterne japanische Studentin Ai (愛, wörtlich „Liebe“) verdient sich als auf BDSM spezialisiertes Callgirl in der Glitzerwelt der Penthäuser Tokios ihren Lebensunterhalt. Die Struktur des Films wird durch vier sexuelle Begegnungen getragen, wobei in der ersten und der vierten Dildos, Spiegel und die Umkehr der Maledom-Femdom-Konstellation eine Rolle spielen. In der zweiten und dritten Szene kommt es ebenfalls zu einem entsprechenden Wechsel und zu Handlungen, die in einem Zusammenhang mit Asphyxie stehen. Das vordergründige Grundmotiv der Geschichte ist die unerwiderte romantische Liebe, die Ai einem verheirateten ehemaligen Kunden und Galeristen entgegenbringt. Zu Beginn des Filmes erhält sie von einer mysteriösen Wahrsagerin den Rat, einen pinkfarbenen Topas zu kaufen, ihn als Schmuckstück zu tragen, ein Museum im Osten zu meiden und zwei Telefonbücher unter ihren Fernseher zu legen. Später verliert Ai den Stein bei einem Kunden, findet ihn wieder und geht schließlich zum Haus des Künstlers. Die herbeigerufene Polizei wird von einer Nachbarin zurückgehalten, die den Künstler ebenfalls liebt, jedoch auch zurückgewiesen wird. Der Film schildert die Sterilität und Kälte des modernen Lebens und die verbreitete Unfähigkeit, tiefe zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen. Kritiken
– ikonenmagazin[1]
Auszeichnungen
Hintergrund
Spin-offsDer Film Nightlife in Tokyo von Banmei Takahashi wurde 2008 in Deutschland in einer ungeschnittenen Version als Tokyo Decadence 2 wiederveröffentlicht. Auch der 2007 erschienene Film New Tokyo Decadence – The Slave (japanischer Originaltitel: Dorei) von Osamu Satō mit Rinako Hirasawa als Hauptdarstellerin spielt mit seinem englischen Titel auf Tokio Dekadenz an. Es handelt sich dabei aber um aus reinen Marketinggründen gewählte Titel. Außer der Tatsache, dass in den Filmen die Stadt Tokio und die sexuelle Praktik des BDSM thematisiert wird, haben sie mit dem hier behandelten Film Tokio Dekadenz nichts gemeinsam. Einzelnachweise
Weblinks
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