Dieser Artikel behandelt eine ausgestorbene italische Sprache. In der Romanistik wird auch ein regionaler Dialekt des Italienischen als umbrische Dialekte bezeichnet.
Die umbrische Sprache ist in erster Linie von den Tabulae Iguvinae bekannt (Iguvium ist das heutige Gubbio), sieben Platten aus Bronze, die einige Aufzeichnungen zu religiösen Zeremonien und Statuten für die Priester enthalten. Die Tafeln wurden in einer Variante des altitalischen Alphabets geschrieben, das auf die etruskische Schrift zurückgeht.
Die gefundenen Inschriften lassen sich in zwei Gruppen einteilen: die altumbrischen Texte stammen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die spätumbrischen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Letztere wurden in Lateinschrift verfasst. Kurze Zeit später starb das Umbrische aus.
Wie im Lateinischen tritt auch im Umbrischen Rhotazismus auf. Allerdings wird hier mitunter auch s am Wortende zu r.
Das ursprüngliche velare k wird vor e/i palatalisiert: zu ç, ś, s.
Literatur
Michel Bréal: Les tables eugubines. Texte, traduction et commentaire, avec une grammaire et une introduction historique. F. Vieweg, Paris 1875. 2 Volumnes, Pp. LXVII – 395, Pp. 13, 1 album (Photographie: Comte Ranghiasci-Brancaleone).
Jürgen Untermann: Wörterbuch des Oskisch-Umbrischen. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-0963-0