Vorchdorf liegt auf 414 m Höhe (tiefste Stelle 370 m, höchste Stelle 640 m), etwa 15 km nordöstlich von Gmunden. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,3 km, von West nach Ost 9,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 47,78 km². 19,2 % der Fläche sind bewaldet, 64,9 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Die beiden Flüsse Laudach und die Alm passieren von Süden her das Gemeindegebiet. Die Dürre (Innere) Laudach mündet in der Nähe des Ortszentrums in die Äußere Laudach.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasste bis etwa 2017 folgende 27 Ortschaften:
Vorchdorf wurde aufgrund seiner geografisch vorteilhaften Lage bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Die oberösterreichische Landesregierung beschloss 1982, die Gemeinde zur Marktgemeinde zu erheben.[1]
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1848
1900
1934
1951
1970
1991
2001
2011
2018
2020
Einwohner
3.127
3.322
3.914
4.849
5.517
6.868
7.265
7.308
7.475
7.524
Mit 1. Jänner 2020 hatte die Marktgemeinde 7524 Einwohner. Rund 500 Siebenbürger Sachsen kamen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Vorchdorf. Danach stammten die Zuwanderer vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei und aus Deutschland.[2]
Der Bevölkerungszuwachs im letzten Jahrzehnt beruht auf einer positiven Geburtenbilanz. Die Wanderungsbilanz ist seit 2001 negativ.[3]
Schloss Eggenberg: ein altes Schloss aus dem Jahr 971, beherbergt die Brauerei Eggenberg, welche sich ebenso wie das Schloss bis in das 10. Jahrhundert nachweisen lässt, und Museen.
Schloss Hochhaus: ein nahezu ursprünglich erhaltenes Renaissanceschloss aus der Zeit um 1600, und einer der frühesten Renaissancebauten in Österreich; das Schloss befindet sich mitten im Ort, beherbergt das Heimatmuseum mitsamt Gastronomie.[4]
Kriegerdenkmal: Entworfen wurde das Denkmal vom Bildhauer A. Gerhard aus Gmunden. Es besteht aus einem dreiteiligen Kunststeinsockel. Das Mittelstück zeigt die Inschrift „Den Helden 1914–1918“ und trägt die Steinfigur des Hl. Michael. In den beiden Seitenteilen sind die Namen von 70 im Krieg Gefallenen aus Vorchdorf graviert. Das Denkmal wurde am 2. Oktober 1921 durch Bürgermeister Michael Kitzmantel feierlich enthüllt.
Filialkirche Einsiedling: die großteils gotische Kirche könnte bis ins 8. Jahrhundert zurückreichen. Erstmals als Filialkirche von Vorchdorf erwähnt wurde die dem Hl. Bartholomäus geweihte Kirche in Einsiedling im Jahre 1249. Sie besitzt ein barockes Langhaus, einen spätgotischen Chor und eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1480. Der Bau in seiner heutigen Form war schon im Jahr 1665 abgeschlossen, als die Kirche durch den Passauer Weihbischof Martin Geiger eingeweiht wurde.
Museum der Region Vorchdorf: im Areal der Kitzmantelfabrik
Italienische Nacht und internationales Cinquecento-Treffen
Christkindlmarkt am Schlossplatz
Bauernmarkt
Alle 5 Jahre: Faschingszug und Narrensitzungen der Faschingsgilde "VoriDori"
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch den Bau der Westautobahn A1 Anfang 1960 mit der Anschlussstelle Vorchdorf wurde ein wirtschaftlicher Aufschwung ausgelöst. Seit 1987 vertritt der Werbering Vorchdorf[7] die Interessen der Kaufleute mit einem Gutscheinsystem[8] (Werbering-Gutschein) und der Regionalzeitung VORchdorfer Tipp.[9]
Eines der besten Restaurants in Oberösterreich, das Restaurant & Galerie Tanglberg, befindet sich in Vorchdorf[10]. Es wurde 2017 von Gault & Millau mit drei Hauben ausgezeichnet.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 10 SPÖ, 3 A, 2 FPÖ und 2 GRÜNE. (31 Mandate)
2008–2021 Gunter Schimpl (ÖVP)[13] 2015 wurde er mit 50,07 % der Stimmen wieder gewählt. Die restlichen Kandidaten waren Karin Pointner (FPÖ): 21,20 %, Harald Agostini (SPÖ): 16,90 %, Reinhard Ammer (Grüne): 11,83 %[14]
seit 2021 Johann Mitterlehner (ÖVP)
Wappen
Auf dem 1967 verliehenen Wappen ist das Schloss Hochhaus zu sehen (siehe Sehenswürdigkeiten).
Blasonierung: „In Grün ein silbernes, quadratisches, dreigeschossiges Haus mit Sockel, schwarzem Rundbogentor, zwei schwarzen, rechteckigen Fenstern im Erdgeschoss und je vier schwarzen, rechteckigen Fenstern in den beiden Obergeschossen, davon die mittleren als Doppelfenster; bekrönt mit einem Rundbogenfries, darüber ein kleines, schwarzes, rundbogiges Mittelfenster und ein rotes Walmdach; seitlich begrenzt mit versetzten Eckquadern. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün“