Willy Schiller (* 11. August 1899 in Berlin [ 1] als Wilhelm Friedrich Carl Schiller ; † 17. Juli 1973 in Potsdam-Babelsberg ) war ein deutscher Szenenbildner .
Leben
Willy Schiller (Vierter von links)[ 2] 1946 auf der Gründungsfeier der DEFA
Schiller ließ sich 1913 im Atelier Theaterkunst zum Theatermaler ausbilden. Nach seinem Kriegsdienst an der Westfront kam er 1918 wieder nach Berlin. Ab 1920 war er Dekorationsmaler beim Film. Er war in dieser Funktion unter anderem an den Produktionen von Der Golem, wie er in die Welt kam (1920), Die Bergkatze (1921) und Hintertreppe (1921) beteiligt. Seit 1925 war Willy Schiller KPD -Mitglied und in linken Künstlerkreisen um den Maler Otto Nagel aktiv.
1927 begann seine Arbeit als Filmarchitekt; gemeinsam mit Gustav A. Knauer bildete er ein Team. Bei zahlreichen Unterhaltungsfilmen kam es zu einer mehrfachen Zusammenarbeit mit dem Schweizer Regisseur Edmund Heuberger . Schiller war für die Dekorationen von Werner Hochbaums Razzia in St. Pauli (1932) verantwortlich, deren Innenaufnahmen im Filmatelier der Vera-Filmwerke gedreht wurden. Von 1933 bis 1938 arbeitete er eng mit Otto Hunte zusammen. Danach war er erneut Ausstatter für Werner Hochbaum. Gemeinsam mit dem Filmarchitekten Carl Haacker entstanden Ein Mädchen geht an Land , Preussische Liebesgeschichte und Drei Unteroffiziere .
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Willy Schiller zu den Gründern der DEFA . Seine erste Nachkriegsproduktion war Wolfgang Staudtes Rotation , später arbeitete er unter anderem für Kurt Maetzig (Der Rat der Götter , Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse ). Bis Mitte der 1960er Jahre war Schiller beim Film. Er widmete sich intensiv der Förderung des Nachwuchses.
Filmografie
1927: Funkzauber
1927: So küßt nur eine Wienerin
1928: Die Rothausgasse
1928: Das Fräulein aus Argentinien
1928: O Jugend, wie bist du so schön
1928: Don Juan in der Mädchenschule
1928: Liebe im Kuhstall
1928: Aus dem Tagebuch eines Junggesellen
1928: Liebfraumilch
1929: Die Frau, die jeder liebt, bist Du!
1929: Der Sittenrichter § 218
1929: Der Teufelsreporter
1929: Mutterliebe
1929: Der Hund von Baskerville
1929: Die Halbwüchsigen
1929: Die stärkere Macht
1929: Jugendsünden
1929: Ja, Ja, die Frau’n sind meine schwache Seite
1929: Besondere Kennzeichen
1929: Geheimpolizisten
1929: Hütet Euch vor leichten Frauen
1929: Klippen der Ehe
1929: Auf Leben und Tod
1929: Der Mann im Dunkel
1929: Gehetzte Mädchen
1930: Der Liebesmarkt
1930: Zeugen gesucht
1930: Pariser Unterwelt
1930: Der Nächste, bitte
1930: Lumpenball
1930: Zwei Menschen
1931: Solang noch ein Walzer von Strauß erklingt
1932: Razzia in St. Pauli
1932: Die Tänzerin von Sanssouci
1933: Was Frauen träumen
1933: Heideschulmeister Uwe Karsten
1934: Ich sing’ mich in Dein Herz hinein
1934: Liebe, Tod und Teufel
1935: Der grüne Domino
1936: Donogoo Tonka
1936: Boccaccio
1936: Stadt Anatol
1937: Die Kreutzersonate
1937: Die Kronzeugin
1937: Steckbrief 606 (Kurzspielfilm)
1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war
1937: Streit um den Knaben Jo
1937: Gänseknöchlein (Kurzspielfilm)
1937: Oh, diese Ehemänner (Kurzspielfilm)
1937: Pssst, ich bin Tante Emma (Kurzspielfilm)
1937: Der Clown (Kurzspielfilm)
1938: Frau Sylvelin
1938: Um Kopf und Kragen (Kurzspielfilm)
1938: Halt, meine Uhr! (Kurzspielfilm)
1938: Die unheimliche Nacht (Kurzspielfilm)
1938: Ein Mädchen geht an Land
1938/50: Preußische Liebesgeschichte
1939: Drei Unteroffiziere
1939: Wer küßt Madeleine?
1939: Ihr erstes Erlebnis
1940: Liebesschule
1940: Der Kleinstadtpoet
1940: Hochzeitsnacht
1942: Mit den Augen einer Frau
1943: Die große Nummer
1943: Kohlhiesels Töchter
1943: Ich werde dich auf Händen tragen
1943: Meine vier Jungens
1945: Befreite Musik
1948: Und wieder 48
1949: Rotation
1949: Der Auftrag Höglers
1950: Der Rat der Götter
1951: Die Sonnenbrucks
1951: Zugverkehr unregelmäßig
1952: Karriere in Paris
1954: Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse
1954: Alarm im Zirkus
1955: Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse
1955: Genesung
1957: Wo Du hingehst...
1957: Skimeister von morgen
1957: Polonia-Expreß
1958: Die Feststellung
1958: Sie nannten ihn Amigo
1959: Der kleine Kuno
1959: Das Leben beginnt
1960: Der neue Fimmel
1960: Steinzeitballade
1961: Der Tod hat ein Gesicht
1962: Nebel
1963: Die Hochzeit von Länneken
1965: Solange Leben in mir ist
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Geburtsregister Standesamt Berlin 10b, Nr. 3022/1899
↑ europeana.eu