Dieser Artikel beschreibt das Volk der Zhuang. Für weitere Bedeutungen siehe Zhuang (Begriffsklärung).
Die Zhuang (auf ZhuangBouxcuengh, chinesisch壯族 / 壮族, PinyinZhuàngzú) sind ein Tai-Volk, das zum größten Teil im Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang, im Südosten Chinas, lebt. Zusammen mit den Buyi, Tay–Nùng und anderen Tai-Volksgruppen werden sie auch Rau oder Rao genannt.
Die Zhuang sind eine der 56 offiziell anerkannten Nationalitäten Chinas. Mit ihren 18.540.000 Menschen (Zensus 2016) sind sie nach den Han das zweitgrößte Volk Chinas. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts befasst sich eine Zhuangologie oder Zhuang-Kunde genannte wissenschaftliche Disziplin mit Philologie, Geschichte, Sprache und Literatur sowie Philosophie der Zhuang.
In Vietnam und Laos leben – dort jeweils als eigenständige Nationalitäten anerkannte – ethnische Gruppen, die sprachlich wie kulturell diversen Untergruppen der Zhuang in China sehr nahestehen. In Vietnam gehören hierzu die Tay (über 1,4 Mio. Menschen), die Nung (über 800.000 Menschen), die San Chay (ca. 140.000 Menschen) und die Giay (ca. 38.000 Menschen). In Laos sind es weitere gut 6.000 Giay.
Der Name Zhuang wurde früher mit dem Schriftzeichen 獞 (Zhuàng oder tóng, Name einer Hundeart) geschrieben. Dies spielte auf die Rolle von Hundefleisch in der Ernährung der Zhuang an. Wegen der pejorativen Konnotationen ersetzte man 1949 das auf der linken Seite des Zeichens stehende Radikal „Hund“ durch das Radikal für Mensch (僮). Diese Kombination wird ebenfalls zhuàng bzw. tóng gelesen, doch auch hier löste die Bedeutung (Hausbursche) wenig Begeisterung aus. Letztlich wählte man ein völlig neues Schriftzeichen 壯, das so viel wie fest oder stark bedeutet.
Kultur
Die Zhuang sind Nachfahren der antiken Baiyue, eines großteils tai-kadai-sprachigen Volks im südöstlichen China.[1]
Sprache
Die als Zhuang bezeichnete Sprache umfasst eine Gruppe von Dialekten, die keine monophyletische Einheit bilden. Da der Austausch zwischen den Dörfern in der Gebirgslandschaft von Guangxi sehr schwierig war, ist der gemeinsame Wortschatz in vielen Fällen begrenzt. Man unterscheidet acht nördliche und fünf südliche Dialekte. Manche haben mehr Gemeinsamkeiten mit Thai-Sprachen als untereinander. Die Sprache wurde ursprünglich mit Sawndip genannten, vom Chinesischen abgeleiteten Zeichen geschrieben. Seit 1975 gibt es eine Schrift mit lateinischen Buchstaben, doch verwenden noch heute manche Intellektuelle die alte Schrift, deren Geschichte mindestens bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht.
Huang Xianfan – war ein chinesischer Historiker, Anthropologe und Pädagoge
Li Ning – ist ein chinesischer Unternehmer und ehemaliger Turner
Geographie
Beim Zensus im Jahre 2016 wurden 18.540.000 Zhuang gezählt. Sie leben größtenteils im Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang (91,4 %); daneben gibt es aber auch in den Provinzen Yunnan (6,5 %), Guangdong (1 %) und Guizhou größere Zhuang-Populationen. Außerdem haben sich in allen größeren und kleineren Städten Chinas Zhuang angesiedelt.
Verbreitungsgebiete
Verbreitungsgebiete der Zhuang auf Kreisebene (2000):
Hier wurden nur Werte über 0,10 % berücksichtigt. AG = Autonomes Gebiet, AB = Autonomer Bezirk, AK = Autonomer Kreis.
Baeuq Roxdoh Gingsei / 布洛陀经诗译注: Bu Luotuo Jingshi yizhu (Kommentierte Übersetzung des Großen Gedichts von Baeuq Roxdoh). 广西人民出版社 Guangxi renmin chubanshe (Volksverlag Guangxi): 南宁 Nanning 1991. ISBN 7-219-01909-2. 52+1.230+90 S. [Schöpfungsmythologie der Zhuang als großes Epos in Form von Liedern; diese Ausgabe setzt alte Zhuang-Schrift – neue Zhuang-Schrift – IPA – Chinesisch Wort für Wort – Chinesisch Vers für Vers parallel und fügt auf den 90 Anhang-Seiten ein verkleinertes Faksimile der Originalhandschrift bei].