27. Oktober: In Moskau stirbt mit Iwan III. nach über 40-jähriger Regierungszeit eine der bedeutendsten Herrschergestalten der russischen Geschichte. Sein Nachfolger wird Wassili III., sein Sohn aus der Ehe mit Sofia Palaiologa. Dieser setzt die Großmachtpolitik seines Vaters fort. In der Innenpolitik stützt er sich auf die Kirche, die ihm gegen die Opposition des Adels beisteht.
Polen
Die Verfassung Nihil Novi wird eine der wichtigsten Grundlagen der polnischenAdelsrepublik. König Alexander installiert auf dem Reichstag zu Radom den Sejm als Zweikammerparlament aus dem aus königlichen Beratern bestehenden Senat und der vom Adel beschickten Landbotenkammer und verlegt den Hauptteil der Beratungen in die zweite Kammer.
10./11. Oktober: Lucien Grimaldi ersticht in der Nacht seinen Bruder Jean II., Herrn von Monaco, in einem eskalierenden Streit. Später wird Notwehr anerkannt und Lucien tritt die Nachfolge von Jean an.
Portugiesische Seefahrer beginnen nördlich von Agadir mit dem Bau der Festung Santa Cruz do Cabo de Gué. Es ist dies der südlichste Stützpunkt in der Algarve jenseits des Meeres im heutigen Marokko.
Die Portugiesen beginnen in Sofala im heutigen Mozambique mit dem Bau einer Festung, um den Seeweg nach Indien abzusichern.
8. Juni: Durch den Tod seines Vaters Hongzhi wird der 14-jährige Zhengde zehnter chinesischer Kaiser der Ming-Dynastie. Noch auf seinem Totenbett beschwört der sterbende Kaiser seine Großsekretäre, ein Auge auf seinen Sohn zu haben, mit den Worten: Er ist sehr intelligent, aber liebt Leichtigkeit und Vergnügen.
Im Postvertrag vom 18. Januar 1505 erhält Franz von Taxis von Philipp dem Schönen eine Jahrespauschale, um den Dienst auf dem 1490 gegründeten Niederländischen Postkurs aufrechtzuerhalten und die Post in genau festgelegten Zeiträumen zu befördern.
28. Januar: Das Fondaco dei Tedeschi, die Niederlassung der deutschen Kaufleute in Venedig, ist nach einem nächtlichen Brand am Morgen eine Ruine. Ein Wiederaufbau wird erforderlich.
Das Wetterbüchlein, ein meteorologisches Volksbuch des Leonhard Reynmann, erscheint erstmals. Es ist das erste Verzeichnis von Wetterregeln, das sich nicht ausschließlich auf die Wetterkunde aus antiken und mittelalterlichen Quellen stützt, sondern auch auf Beobachtungen.
17. Juli: Der Jurastudent Martin Luther tritt in das Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein und erfüllt damit ein am 2. Juli während eines schweren Gewitters in Todesangst abgelegtes Gelübde. Zunächst wird er als Gast im Kloster untergebracht, wohl schon im Herbst jedoch als Novize aufgenommen und für ein Probejahr dem Novizenmeister Johannes von Paltz übergeben.