Das erste Rennen nach dem Krieg war im Juni 1946 der Grand Prix Automobile de Belgique, eine Veranstaltung die aus drei Sportwagenrennen unterschiedlicher Hubraumklassen, bestand. Einer der Sieger war Jock Horsfall, der auf einem Aston Martin Speed Model das Rennen für Wagen bis 2 Liter Hubraum gewann.[2] Die Boxenalge überstand die Kriegsjahre weitgehend unbeschädigt, benötige aber Renovierungsarbeiten an der Bausubstanz. Die Teams und die jeweiligen Fahrer mussten mit einem provisorischen Zeltlager vorliebnehmen. Auguste Buisseret, der Bürgermeister von Lüttich und Innenminister der Regierung von Achille Van Acker organisierte fünf Millionen belgische Franc, die für den kompletten Neubau der Boxenanlage und die Errichtung neuer Zuschauertribünen Verwendung fanden. Nach nur einem Jahr Bauzeit erfolgte im 1947 mit dem Großen Preis von Belgien die feierliche Neueröffnung.[3] Ein Jahr später fand das erste 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps seit 1938 statt.
Das Rennen
Ein buntes Feld an Fahrzeugen aus sieben Rennklassen stand am Nachmittag des 11. Juli 1948 in der Startaufstellung. Der britische Unternehmer David Brown hatte 1947 den Autobauer Aston Martin übernommen und meldete einen Aston Martin DB1 für Jock Horsfall und Leslie Johnson. Den Einsatz wickelte seine David Brown Organisation ab. Fahrer Jock Horsfall war auch als Fahrzeugeigner aktiv. Seinen privaten Aston Martin Speed Model fuhren Tony Rolt und André Pilette. Weitere Werkswagen waren zwei Gordini, darunter der Simca-Gordini TMM von José Scaron und Pierre Veyron. Luigi Chinetti und Louis Chiron fuhren einen Ferrari 166 Spyder Corsa, eigentlich ein Monoposto-Rennwagen mit Kotflügeln über allen vier Rädern. Drei Škoda 1101 Tudor meldete der ortsansässige Škoda-Händler Healers. Die Fahrzeuge erhielten einen auf ein Fassungsvermögen von 55 Liter vergrößerten Treibstofftank und kamen mit dem für damalige Verhältnisse geringen Verbrauch von 8,1 Liter pro 100 Kilometer über die 24-Stunden-Diszanz. Ergebnis war der Dreifachsieg in der Tourenwagenklasse bis 1,1 Liter Hubraum.[4] Ein ungewöhnliches Fahrzeug war der Barnato-Hassan-Bentley. Der dreifache Le-Mans-SiegerWoolf Barnato ließ den Wagen, der einen 8-Liter-Bentley-Motor hatte, 1934 vom Walter Hassan als Rekordwagen entwickeln und bauen.[5] Nach dem Krieg war das Fahrzeug im Besitz von Ian Metcalfe. Ausgestattet mit Scheinwerfern und Rücklichtern fuhren Metcalfe und der junge Lance Macklin, nach der Überfahrt über den Ärmelkanal, den zwei Tonnen schweren Wagen auf belgischen Landstraßen nach Spa. Dabei ging die Kupplung zu Bruch und der Wagen musste abgeschleppt werden. Die Reparatur dauerte bis knapp vor dem Rennstart.
Das Wetter war am Rennwochenende so schlecht, dass die Organisatoren Einheiten der Belgischen Streitkräfte zur Unterstützung der Teams anforderte. Beim Rennstart um 16 Uhr klarte es kurz auf, was de belgischen Fahrer Charles Delhaes animierte das Faltdach seines Jawa Minor abzunehmen.[6] Die ersten beiden Rennstunden führte Henri Louveau im Delage D6-3L, ehe Teamkollege Louis Gérard im dichten Nebel in der Haarnadel von Stavelot links anstatt rechts abbog und den Delage in einen Graben fuhr. Davor war der Brite Dick Stallebras verunglückt. Der unerfahrene Stallebras, Besitzer eines Aston Martin Speed Model, übernahm den Wagen vom Teamkollegen Jack Fairman und kam nur bis zur Malmedy-Kurve, wo er von Strecke abkam und sich mit dem Aston Martin auf einem Feld mehrmals überschlug. Er starb am Abend in einem Krankenhaus.[7] Während am Baranto-Hassan-Bentley erneut die Kupplung streikte, führten Horsfall und Johnson ab Mitternacht im strömenden Regen bis zum Rennende. Im Ziel hatten sie einen Vorsprung von zwei Runden auf den Fiat 1100S der Scuderia Ambrosiana, gefahren von Aldo Bassi und Émile Cornet.
Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.