Albert J. WeltiAlbert Jakob Welti (* 11. Oktober 1894 in Zürich-Höngg; † 5. Dezember 1965 in Amriswil) war ein Schweizer Schriftsteller und Maler. LebenAls Sohn des Malers Albert Welti wurde auch Albert Jakob Welti zum Künstler ausgebildet. Er studierte auf den Kunstakademien von Düsseldorf, München, London und Madrid. In jungen Jahren verlor er beide Eltern: In München verschied 1911 erst seine Mutter, 1912 starb sein Vater in Bern. Eine schwere Typhuserkrankung auf den Balearen zu Beginn der Zwanzigerjahre brachte den Wendepunkt vom Malen zum Schreiben. In die Schweiz zurückgekehrt, wählte er Chêne-Bougeries bei Genf zu seinem Arbeitsort. Für die Dörflikirche an der Schweizerische Landesausstellung 1914 in Bern entwarf Welti fünf Mosaiktafeln, die Gottfried Künzi ausführte[1][2]. Maroto und sein König, ein historisches Schauspiel, entstand (1922), dann Servet in Genf (1930). Zur Landesausstellung 1939 in Zürich wurde das Mundartdrama Steibruch äusserst erfolgreich uraufgeführt und später auch verfilmt. Erst mit fast fünfzig Jahren erschien Albert J. Weltis erster Roman: Wenn Puritaner jung sind (1941); ihm folgte der im politisch und sozial stark bewegten Genf spielende zweite Roman, Martha und die Niemandssöhne (1948). Die kritische Befragung der schweizerischen Gegenwart setzte er in einer Reihe umfangreicher und eigenwilliger Romane fort. In einer Vielzahl von Aufsätzen und Reden bezog Welti zu kulturellen, literarischen und politischen Fragen seiner Zeit Stellung. Alle diese grossen und kleinen Arbeiten wiesen ihn als Kommentator von hoher intellektueller Eigenständigkeit aus. Das letzte Werk, Bild des Vaters (1962), ist ein einfühlsames Künstlerporträt, das ihn schliesslich mit dem Vater auf eine Ebene stellte. Neben anderen Romanen und Theaterstücken hat dieser Autor auch einige Erzählungen und Hörspiele geschrieben, wobei die Mundart oft zum Zuge kam. Albert J. Welti wurde von der Schweizerischen Schillerstiftung mit mehreren Ehrungen und Einzelwerkpreisen (1931, 1942 und 1948) und 1954 mit dem Gesamtwerkspreis für sein dramatisches Schaffen ausgezeichnet. 1933–65 war er im Vorstand der Gesellschaft Schweizerischer Dramatiker, 1946–51 stand er ihr als Präsident vor. Der Nachlass von Welti befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv, Bern. Albert J. Welti war ein Enkel des Transportunternehmers Jakob Albert Welti-Furrer, Vetter von Arthur Welti, Onkel von Philippe Welti und Grossonkel 2. Grades von Sophie Hunger. Er war mit Eva Hug, Tochter des Musikalienhändlers Adolf Hug, verheiratet. Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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