Seit 1981 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter (mit der Verantwortung für den Bereich Geschichte und Theorie) am Forschungsinstitut für Arbeiterbildung in Recklinghausen und von 1982 bis zur Schließung des Instituts 2007[2] dessen stellvertretender Direktor. Gleichzeitig lehrte er an der Universität Bochum, die ihn 1993 zum Honorarprofessor ernannte. Schwerpunkte seiner Lehrtätigkeit an der Universität Bochum waren Geschichte der Arbeiterbewegung und die der Sozialdemokratie des 19. und 20. Jahrhunderts, die Geschichte der Bundesrepublik, der DDR und des wiedervereinigten Deutschlands.
Faulenbach schaltete sich in die Geschichtsdebatten der 1980er und 1990er Jahre ein, wie den Historikerstreit, die Diskussion um das Geschichtsbewusstsein nach den Umwälzungen 1989/1990 und die Auseinandersetzungen über Gedenkstätten sowie das Holocaust-Denkmal. Er prägte den Begriff „Ideologie des deutschen Weges“ (Sonderweg), der auf seine gleichnamige Monographie von 1980 zurückgeht. Als Sachverständiger der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit“ entwickelte er die „Faulenbach-Formel“, wonach „[d]ie NS-Verbrechen […] durch die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Stalinismus nicht relativiert werden“ und umgekehrt „[d]ie stalinistischen Verbrechen […] durch den Hinweis auf die NS-Verbrechen nicht bagatellisiert werden [dürfen].“[7]
Ideologie des deutschen Weges. Die deutsche Geschichte in der Historiographie zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07587-8.
Erfahrungen des 20. Jahrhunderts und politische Orientierung heute. Zur Auseinandersetzung mit Geschichte in Erwachsenenbildung und Öffentlichkeit (= Geschichte und Erwachsenenbildung. 5). Klartext, Essen 1996, ISBN 3-88474-519-0.
mit Annette Leo und Klaus Weberskirch: Zweierlei Geschichte. Lebensgeschichte und Geschichtsbewußtsein von Arbeitnehmern in West- und Ostdeutschland (= Geschichte und Erwachsenenbildung. 11). Klartext, Essen 2000, ISBN 3-88474-757-6.
Das sozialdemokratische Jahrzehnt. Von der Reformeuphorie zur neuen Unübersichtlichkeit. Die SPD 1969–1982 (= Die deutsche Sozialdemokratie nach 1945. 3). Dietz, Bonn 2011, ISBN 978-3-8012-5035-5.
Geschichte der SPD. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Beck’sche Reihe. 2753). Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63717-9.
Geschichtswissenschaft in Deutschland. Traditionelle Positionen und gegenwärtige Aufgaben (= Beck’sche schwarze Reihe. 111). Beck, München 1974, ISBN 3-406-04911-7.
Arbeiterbildung in der Weimarer Republik und in der Nachkriegszeit. Kontinuität und Diskontinuität (= Forschungsinstituts für Arbeiterbildung. Beiträge, Informationen, Kommentare. Beih. 3, ZDB-ID 635019-7). Forschungsinstitut für Arbeiterbildung, Recklinghausen 1984.
mit Franz-Josef Jelich: Besucherinteressen und Besucherverhalten in historischen Museen und Ausstellungen. Dokumentation einer Tagung (= Forschungsinstituts für Arbeiterbildung. Beiträge, Informationen, Kommentare. Beih. 7). Forschungsinstitut für Arbeiterbildung, Recklinghausen 1991, ISBN 3-925724-04-4.
mit Günther Högl: Eine Partei in ihrer Region. Zur Geschichte der SPD im Westlichen Westfalen. Klartext, Essen 1988, ISBN 3-88474-126-8.
mit Heinz Timmermann: Nationalismus und Demokratie. Gesellschaftliche Modernisierung und nationale Idee in Mittel- und Osteuropa. Klartext, Essen 1993, ISBN 3-88474-075-X.
mit Franz-Josef Jelich: Reaktionäre Modernität und Völkermord. Probleme des Umgangs mit der NS-Zeit in Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten (= Geschichte und Erwachsenenbildung. 2). Klartext, Essen 1994, ISBN 3-88474-224-8.
Susanne Miller: Sozialdemokratie als Lebenssinn. Aufsätze zu Geschichte und Gegenwart der SPD. Zum 80. Geburtstag. Dietz, Bonn 1995, ISBN 3-8012-4060-6.
mit Johannes Rau: Heinz Putzrath. Gegen Nationalsozialismus, für soziale Demokratie. Skizzen zu Leben und Wirken. Klartext, Essen 1997, ISBN 3-88474-564-6.
unter Mitarbeit von Anja Wißmann: „Habt den Mut zu menschlichem Tun.“ Die Jüdin und Demokratin Jeanette Wolff in ihrer Zeit (1888–1976). Klartext, Essen 2002, ISBN 3-89861-168-X.
mit Paul Ciupke, Franz-Josef Jelich und Norbert Reichling: Erwachsenenbildung und politische Kultur in Nordrhein-Westfalen. Themen – Institutionen – Entwicklungen seit 1945 (= Geschichte und Erwachsenenbildung. 17). Klartext u. a., Essen 2003, ISBN 3-89861-230-9.
mit Andreas Helle: Zwangsmigration in Europa. Zur wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung um die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Klartext, Essen 2005, ISBN 3-89861-448-4.
mit Franz-Josef Jelich: „Transformationen“ der Erinnerungskulturen in Europa nach 1989 (= Geschichte und Erwachsenenbildung. 21). Klartext, Essen 2006, ISBN 3-89861-755-6.
mit Andrea Kaltofen: Hölle im Moor. Die Emslandlager 1933–1945. Wallstein, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8353-3137-2.
↑Bernd Faulenbach. Universität Bochum, archiviert vom Original am 7. April 2019; abgerufen am 7. April 2019.
↑Vorstand. Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V., abgerufen am 27. Dezember 2020.
↑Deutscher Bundestag, 13. Wahlperiode: Schlußbericht der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit“. Bonn 10. Juni 1998, S.240 (bundestag.de [PDF]).