Gabsheim
Gabsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wörrstadt an. GeographieGeographische LageDie nächste Stadt ist Wörrstadt in rund 5 km westlicher Entfernung, die Kreisstadt Alzey liegt rund 15 km südwestlich. Die 30 km entfernte Landeshauptstadt Mainz kann über die Bundesautobahn 63 erreicht werden. Als Weinbaugemeinde liegt Gabsheim im größten Weinbaugebiet Deutschlands und bildet gleichzeitig den geographischen Mittelpunkt von Rheinhessen. NachbargemeindenGeschichteIm Kopialbuch des Lorscher Codex ist Gabsheim mit zehn Urkunden erwähnt (Nr. 1309, 1439–47). Die erste schriftliche Erwähnung ist vom 5. Mai 767[2] mit dem Stifter Giselbert (Bei der Jahreszahl ist man nicht sicher, vielleicht auch 757). Gabsheim hieß im Mittelalter Geispisheim (Geispitzheim); urkundlich belegt sind neben vielen anderen Schreibweisen auch Geisbodesheim (767), Gessbosheim (1184), Gespisheim (1211), Geispotsheim (1266), Geispesheim (1325) Gaubsheim (1588). Im regionalen Dialekt entwickelte sich der Ortsname mit der Zeit lautlich zu Gabsheim. Da der Ort vorwiegend katholisch ist, wird er mundartlich auch als Gottes Gabsem bezeichnet. Der 1250 erwähnte „befestigte Platz in Geisbodesheim bei der Kirche“ lässt Rückschlüsse auf eine feste Wohnstatt oder eine kleine Burg zu, die der Stammsitz des Adelsgeschlechts derer von Geispitzheim gewesen ist. Ein Spross der Familie ist Eberhard Vetzer von Geispitzheim († 1520), mit einem prächtigen Grabmal in der Simultankirche Gau-Odernheim. Als Vasallen der Lehnsherren von Bolanden und vermehrt ab dem 14. Jahrhundert als Lehnsmannen der Grafen von Veldenz finden die Ritter von Geispitzheim (auch Ritter von Geisbodesheim genannt) Erwähnung als Burgmannen zu Odernheim am Glan (1190), auf der Moschellandsburg bei Obermoschel (1377, 1421, 1431), auf Burg Treuenfels bei Altenbamberg (1392), zu Armsheim (14. Jahrhundert) und im benachbarten Bechtolsheim (bis Anfang des 16. Jahrhunderts). Die Namensinschriften von neun erhaltenen Grabsteinen aus dem 14. und 15. Jahrhundert dokumentieren eindrücklich, dass die Ritter von Geispolzheim zu jener Zeit ihre Familien-Grablege bei der St. Alban-Kirche unweit ihres Gabsheimer Stammsitzes hatten. Neben den Zeugnissen aus der gotischen Epoche sind aus der Barockzeit die Statue des Hl. Johann Nepomuk und die Statue des Guten Hirten aus der Werkstatt des Mainzer Barockbildhauers Martin Biterich bemerkenswert. Im Zuge der Reunionspolitik beanspruchte König Ludwig XIV. von Frankreich im Januar 1688 die Oberherrschaft über Gabsheim wie in den Jahren zuvor schon über die Nachbarorte Bechtolsheim und Schornsheim. Als Rechtfertigung für die Annexion diente eine angebliche frühere Verbindung des Ortes zur Grafschaft Nassau-Ottweiler, die seit 1680 von Frankreich beansprucht wurde. Französische Reunionskammern erhoben in dieser Zeit Anspruch auf alle Orte, die in der Vergangenheit mit im Westfälischen und Nimweger Frieden zu Frankreich gekommenen Gebieten verbunden waren. Nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg musste Frankreich 1697 im Frieden von Rijswijk Gabsheim und alle anderen Reunionen außerhalb des Elsass an das Heilige Römische Reich zurückgeben.[3] PolitikGemeinderatDer Gemeinderat in Gabsheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2014 wurden die Ratsmitglieder in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt. Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
OrtsbürgermeisterOrtsbürgermeister ist Heribert Müller (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 72,80 % in sein Amt gewählt[7] und bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 83,9 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8] Müllers Vorgänger waren Christian Geier (CDU) und 2004 bis 2014 Hans Klaus Michel (CDU). Wappen
KulturdenkmälerSöhne und Töchter des Ortes
Literatur
WeblinksCommons: Gabsheim – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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