Er liegt nordöstlich der Kernstadt; im Osten grenzt Heimsen an die Stadt Rehburg-Loccum im Landkreis Nienburg und an den Ortsteil Wasserstraße, im Norden an die Weser (gegenüber liegt der Ortsteil Schlüsselburg), im Westen an den Landkreis Nienburg in Niedersachsen und den Ortsteil Ilvese sowie im Süden an den Ortsteil Seelenfeld.
Geschichte
Zahlreiche verarmte Bewohner der Region wanderten seit Ende des 17. Jahrhunderts nach Amerika aus oder waren als Saisonarbeiter in den Niederlanden oder auf Wal- und Heringsfängern tätig. Sie lebten bis zu sieben Monaten im Jahr auf den Schiffen. Seit 1895 war die Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft ein wichtiger Arbeitgeber.[2]
Die Bevölkerung von Heimsen wird gegenüber Rat und Verwaltung der Stadt Petershagen seit 1973 durch einen Ortsbürgermeister vertreten, der aufgrund des Wahlergebnisses vom Rat der Stadt Petershagen gewählt wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Heringsfängermuseum besteht aus vier Gebäuden. Hier werden die kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts aus dieser Region rekrutierten Heringsfänger zu ihrer Heimat vorgestellt.[4]
Heimsen ist mit seinem Wallholländer ein Standort der Westfälischen Mühlenstraße und ein Ziel der Mühlenroute. 1873 wurde die Windmühle als Nachfolger einer Schiffmühle und einer Bockwindmühle gebaut. Der Mühlenturm wurde aus gemauerten und verputzten Backsteinen auf einem Bruchsteinsockel errichtet.
Das Gut Neuhof ist eine ehemalige Gutsanlage mit einem Herrenhaus. Es ist Privateigentum. Die Anlage ist eingeschränkt öffentlich zugänglich und wird als eine vollstationäre Wohneinrichtung im Rahmen der Eingliederungshilfe genutzt.
Die Heimser Kirche wurde Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut. Der Kirchturm wurde im Jahre 1205 errichtet. Während drei Seiten des Turms frei errichtet wurden, wurde die vierte Seite auf die Westwand der Kirche aufgesetzt.
Am Haupteingang befindet sich ein Bogenfeld über der Tür aus der Erbauungszeit der Kirche. Die ursprüngliche Innendecke bestand aus einfachen Hölzern. Das um 1510 eingezogene spätgotische Kreuzgratgewölbe erwies sich als zu schwer. Um ein Auseinanderbrechen der Kirche zu verhindern, mussten Außenstützpfeiler angebracht werden.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche schwer verwüstet. Das Gestühl wurde verbrannt. Die 1664 neu entstandenen Kirchbänke sind noch heute im Gebrauch.
Kirchspiel Heimsen. Ein Heimatbuch für Heimsen und Ilvese. Brunschier, Wilhelm, Friedrich Goedeking Manfred Scheller u. a.: Petershagen, Presbyterium d. Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Heimsen, 1975.
↑Manfred Scheller: Die Heringsfänger von der Mittelweser. Heimat- und Heringsfängermuseum Heimsen 1999.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.117.