Ab Mai 2008 war Fischer mit Florian Silbereisen liiert. Die beiden galten als „Traumpaar des deutschen Schlagers“ und waren häufig Gegenstand spekulativer Schlagzeilen in Boulevardmedien. Im Dezember 2018 gaben sie bekannt, bereits seit einer Weile getrennt und weiterhin Freunde geblieben zu sein.[9] Fischer teilte mit, ihr neuer Lebenspartner sei der Luftakrobat Thomas Seitel, mit dem sie in ihren Bühnenshows zusammenarbeitet.[10] Im Dezember 2021 heirateten sie und bekamen eine Tochter.[2] Im selben Jahr bezog das Paar ein Haus in Inning am Ammersee, in dem die Familie seitdem wohnt.[11][12]
Werdegang
Anfänge (2004–2007)
2004 schickte Fischers Mutter eine Demo-CD an den Künstlermanager Uwe Kanthak. Daraufhin nahm dieser Kontakt mit dem Produzenten Jean Frankfurter auf und Fischer erhielt einen Plattenvertrag.[8] Ihre Fernsehpremiere hatte sie am 14. Mai 2005 im Ersten beim Hochzeitsfest der Volksmusik. Sie sang in Florian Silbereisens Sendung ein Duett mit ihm.[13] Am 3. Februar 2006 erschien ihr erstes Album Von hier bis unendlich. Die Texte schrieben Irma Holder und Kristina Bach.
Bei der MDR-Hitsommernacht belegte Fischer 2007 den ersten Platz und erreichte in der MDR-Hitparade mit dem Lied Im Reigen der Gefühle ebenfalls Platz eins.[14] Im Juli 2007 widmete ihr der MDR den Musikfilm So nah, so fern mit ihren neuesten Titeln aus dem gleichnamigen Album. Im September 2007 wurde der Film auf DVD veröffentlicht. Am Tag darauf erhielt sie für die beiden Alben Von hier bis unendlich und So nah wie du zweimal Gold.
Beim dreitägigen Schlagermarathon 2007 von SWR4 Rheinland-Pfalz erreichte sie mit dem Stück Mitten im Paradies den dritten Platz und mit zwei weiteren Titeln Platz neun und Platz zwölf. Im Januar 2008 wurde sie mit der Krone der Volksmusik in der Kategorie „Erfolgreichste Sängerin des Jahres 2007“ ausgezeichnet. Nach ihrem Auftritt erhielt sie Platin für das Album Von hier bis unendlich. In der Frühlingshitparade von NDR 1 Niedersachsen erreichte sie mit dem Titel Und morgen früh küss ich dich wach den zweiten Platz.
Erste Tournee und weitere Alben (2008–2011)
Helene Fischer (2009)
Im Herbst 2007 begann Fischer ihre erste Solo-Tournee. Anschließend produzierte sie ihr drittes Studioalbum Zaubermond. Nach dessen Veröffentlichung im Juni 2008 erreichte es Platz 2 der deutschen Albumcharts. Im September 2008 folgte die Goldene Henne in der Kategorie Musik. Im Februar 2009 erhielt sie bei der ECHO-Verleihung ihre ersten beiden Echos. Die im Juni 2009 veröffentlichte dritte DVD Zaubermond live enthält einen Mitschnitt einer 140-minütigen Konzertaufzeichnung vom März 2009 aus dem BerlinerAdmiralspalast.
Im Oktober 2009 veröffentlichte sie ihr viertes Studioalbum So wie ich bin, das es auf Anhieb auf Platz eins der österreichischen und auf Platz zwei der deutschen Albumcharts schaffte. In der Schweiz stieg das Album auf Platz sieben ein. Im Juni 2010 erschien ihre erste „Best-of“-Kompilation, die in der ersten Woche Platz zwei der deutschen Albumcharts erreichte. In Österreich belegte sie Platz eins. Auch in Belgien sowie in Dänemark (Platz fünf)[15] und den Niederlanden konnte sich das Album platzieren.
Im Dezember 2010 erschien Best of Live – So wie ich bin – Die Tournee mit dem Live-Mitschnitt ihres Konzerts vom Oktober 2010 in der O2 World Berlin auf Blu-ray, DVD und CD.[16] 2011 wurde sie viermal für den Echo nominiert: Bestes Album (mit Best of Helene Fischer), Erfolgreichste DVD-Produktion National (mit Best of live: So wie ich bin), Bester Live-Act National und Künstler/Künstlerin/Gruppe Deutschsprachiger Schlager, konnte jedoch keinen davon gewinnen.
Eroberung der Chartspitze (2011–2012)
Helene Fischer (2010)
Mit ihrem fünften Studioalbum Für einen Tag – das im Oktober 2011 veröffentlicht wurde – erreichte Fischer zum ersten Mal Platz eins in Deutschland.[17] In Österreich und der Schweiz belegte sie Platz zwei. Das Album wurde nach zwei Wochen in Deutschland mit Gold ausgezeichnet; später erreichte es Platinstatus. Mit diesem Album konnte sie auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes Erfolge erzielen: in den Niederlanden kam sie auf Platz eins,[18] in Belgien auf Platz sieben[19] und in Dänemark (Platz 19)[20] wurden die Top 20 erreicht.
Im Januar 2012 erhielt sie die Krone der Volksmusik in der Kategorie Erfolgreichste Sängerin des Jahres 2011. Im Februar 2012 nahm sie bei der Verleihung die Goldene Kamera in der Kategorie Beste Musik National entgegen.[21] Für den ECHO 2012 war sie mit ihrem Album Für einen Tag in der Kategorie Album des Jahres nominiert,[22] konnte sich jedoch nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. Sie gewann jedoch in der Kategorie Deutschsprachiger Schlager.[23]
Im Dezember 2012 erschien Für einen Tag – Live 2012 mit dem Live-Mitschnitt ihres Konzerts vom November 2012 in der O2 World Hamburg auf BD, DVD und CD. CD und DVD stiegen auf Platz eins der jeweiligen Charts ein.[16] Ebenfalls 2012 entstand die Fernsehdokumentation Allein im Licht, in der Autor und Regisseur Kai Ehlers ihren Tourneealltag dokumentiert. Produziert wurde der Film von Sascha Schwingel als teamWorx-Produktion in Koproduktion mit dem MDR. 2012 stand sie auch erstmals als Schauspielerin vor der Kamera. In der ZDF-Fernsehreihe Das Traumschiff verkörperte sie in der im Januar 2013 ausgestrahlten Folge die Rolle der Reiseleiterin Franziska Stein.
Für ihr Live-Album erhielt Fischer 2013 zwei Echos in den Kategorien Deutschsprachiger Schlager und Erfolgreichste DVD-Produktion National. Die Verleihung fand im März 2013 in Berlin statt und wurde von ihr selbst moderiert. Für die Neuauflage der ZDF-ZeichentrickserieBiene Maja sang sie den Titelsong Die Biene Maja neu ein. Im September 2013 veröffentlichte sie die erste Single Fehlerfrei aus ihrem nächsten Studioalbum Farbenspiel, das im Oktober 2013 erschien. Das Album erreichte Platz eins in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Platz 5 in den dänischen Albumcharts,[24] Platz acht in den Niederlanden und Platz 17[25] in den belgischen Albumcharts. In Dänemark wurde das Album nach der ersten Woche mit Platin ausgezeichnet.
Im November 2013 folgte die Singleauskopplung Atemlos durch die Nacht. Im März 2014 moderierte Fischer erneut die Echoverleihung und gewann in den Kategorien Deutschsprachiger Schlager und Album des Jahres.[26] Beim Eurovision Song Contest 2014 verkündete sie die Ergebnisse des deutschen Televotings und der Jury.[27] Im Juni 2014 folgte die letzte Singleauskopplung Marathon. Im Oktober 2014 erhielt sie zwei Goldene Hennen in den Kategorien Musik und Superhenne. Letztere wurde anlässlich der 20. Verleihung aus 49 Preisträgern in den Publikumskategorien Moderation, Fernsehen, Musik und Sport einmalig vergeben.[28]
Im Dezember 2014 erschien Farbenspiel Live – Die Tournee mit einem Live-Mitschnitt ihres Konzerts vom November 2014 in der O2 World Hamburg auf Blu-ray, DVD und CD. Im Februar 2015 war sie für den Swiss Music Award in der Kategorie Best Album International nominiert. Im März 2015 wurde sie während der Echoverleihung mit vier Preisen in den Kategorien Schlager, Hit des Jahres, Album des Jahres und Musik-DVD/Blu-ray national ausgezeichnet.
Die 22 Konzerte der Farbenspiel-Stadion-Tour 2015 – die an 15 verschiedenen Orten, darunter auch in Wien und Basel, stattfanden – wurden von mehr als 800.000 Menschen besucht. Fischer wurde bei ihrem Auftritt von 17 Musikern und zwölf Tänzern begleitet.[29] Die beiden Konzerte im Juli im Berliner Olympiastadion wurden für die Aufzeichnung einer DVD und einer Fernsehsendung für das ZDF genutzt.[30] 2016 wurde die Tournee mit einem Live-Entertainment-Award ausgezeichnet.[31]
Album Weihnachten (2015–2016)
Ende 2015 erschien Fischers Album Weihnachten, das in Zusammenarbeit mit dem Royal Philharmonic Orchestra und dem Produzenten Alex Christensen entstand und Platz eins der Charts in Deutschland und Österreich und Platz zwei in der Schweiz erreichen konnte. Obwohl das Album erst wenige Wochen vor Jahresende veröffentlicht wurde, konnte es sich an die Spitze der Jahrescharts 2015 setzen. Es verkaufte sich bislang über 1,2 Millionen Mal.[32]
Im Februar 2016 gewann Fischer ihre zweite Goldene Kamera.[33] Im April erhielt sie bei der Echoverleihung erneut vier Preise, darunter auch erstmals in den Kategorien Live-Act national und Crossover. Im Oktober erhielt sie zum 7. Mal eine Goldene Henne in der Kategorie Musik.[34]
Für den im Dezember 2016 erschienenen Disney-Film Vaiana sang sie die deutsche Version des Titels How Far I’ll Go (im Deutschen Ich bin bereit), die auch auf dem deutschen Soundtrack des Films zu hören ist.[35] Ende 2016 erschien eine neue Version ihres Albums Weihnachten, die acht weitere Titel beinhaltet. Durch diese Neuveröffentlichung schaffte es das Album erneut auf Platz eins der Charts und belegte im Jahresranking den vierten Platz.[36][37]
Album Helene Fischer (2017–2020)
Im Mai 2017 veröffentlichte Fischer ihr siebtes, selbstbetiteltes Studioalbum, Helene Fischer. Es stieg auf Platz eins der Charts in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein. Mit den Singleauskopplungen Nur mit dir und Herzbeben belegte sie Platz 34 bzw. Platz 6 der Single-Charts in Deutschland, wobei sich letztere Single über 200.000 Mal verkaufen konnte und mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Mit der Veröffentlichung der Single Achterbahn erfolgte im Oktober 2017 die dritte Singleauskopplung des Albums, die eine Top-10-Platzierung in den Charts erreichen konnte.
Im November 2017 wurde Fischer der dritte Bambi verliehen. Helene Fischer wurde das erfolgreichste Album des Jahres 2017 und konnte den ersten Platz der Albumjahrescharts erreichen.[38] Dadurch gelang es ihr, innerhalb von fünf Jahren viermal die Jahrescharts anzuführen: Dies hatte noch kein Künstler zuvor in Deutschland geschafft.[39]
Von September 2017 bis März 2018 befand sich Fischer mit ihrem aktuellen Album auf Tournee und gab 63 Konzerte.[40] Die in Zusammenarbeit mit 45 Degrees, einer Tochtergesellschaft des Cirque du Soleil konzipierte Tournee wurde im April 2018 mit einem Live-Entertainment-Award ausgezeichnet.[41] Im Februar 2018 war sie für den Swiss Music Award in der Kategorie Best Solo Act International nominiert. Bei der Echo-Verleihung im April 2018 erhielt sie erneut den Echo in der Kategorie Schlager. Im Juni 2018 begann eine weitere Stadion-Tournee mit Auftritten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.
Nach den Ausschreitungen in Chemnitz im August und September 2018 forderte Fischer bei einem Konzert am 4. September 2018 in Berlin vor einem Lied, das „für Freundschaft […] [und] für Toleranz“ stehe, das Publikum dazu auf: „… jetzt erhebt euch, erhebt gemeinsam mit mir die Stimmen, gegen Gewalt, gegen Fremdenfeindlichkeit, okay? […] Wir brechen das Schweigen hier in Berlin!“ Schon vor dem Auftritt hatte sie bei Instagram geschrieben: „Wir können und dürfen nicht ausblenden, was zurzeit in unserem Land passiert, doch wir können zum Glück auch sehen, wie groß der Zusammenhalt gleichzeitig ist […] Musik als Zeichen der Verbundenheit und immer ist es Liebe, die gewinnt. […] #wirbrechendasschweigen #wirsindmehr #schreiteslaut #liebe #peace.“[42][43]
Im Dezember 2018 erschien mit Regenbogenfarben eine gemeinsame Single mit Kerstin Ott. Das Lied feierte in der Helene Fischer Show seine Premiere und stieg eine Woche nach seiner Veröffentlichung auf Position 20 der deutschen Singlecharts ein. Vom 6. Dezember 2020 (352 Chartwochen) bis 18. März 2021 (357 Chartwochen) war ihre Kompilation Best of Helene Fischer das in Deutschland am längsten in den Albumcharts platzierte Album.[44]
Album Rausch (Seit 2021)
Im August 2021 veröffentlichte Fischer mit Vamos a marte die erste Single aus ihrem kommenden achten Studioalbum. Der Song wurde zusammen mit dem puerto-ricanischenLatin-Pop-Sänger Luis Fonsi aufgenommen und stieg direkt auf Platz zwei der deutschen Singlecharts ein.[45][46] Im September 2021 veröffentlichte Fischer die Single Volle Kraft voraus nebst eines Musikvideos.[47]
Im Oktober 2021 erschien die dritte Single Null auf 100 sowie das Album Rausch.[48][49] Das einzige Deutschlandkonzert Fischers 2022 fand im August vor 130.000 Zuschauern auf dem Gelände der Messe München statt. Für dieses bisher größte Konzert ihrer Karriere wurden innerhalb von 24 Stunden 100.000 Tickets verkauft.[50]
Die Live-Tour 2023 vom April bis Oktober wurde durch Cirque du Soleil inszeniert und produziert. Es fanden 71 Konzerte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden statt. Fischer wurde auf der Tournee von Tänzern und Akrobaten des kanadischen Zirkus begleitet.[51]
Die Helene Fischer Show ist eine Unterhaltungssendung, die von Fischer moderiert und zusammen mit Gastmusikern gestaltet wird. Die von Kimmig Entertainment produzierte Fernsehsendung wurde von 2011 bis 2019 jährlich zu Weihnachten um 20:15 Uhr im ZDF, ORF und SRF ausgestrahlt. Im Dezember 2023 wurde nach mehrjähriger Pause wieder eine Helene Fischer Show ausgestrahlt.
Rezeption
Seit Oktober 2011 wird bei Madame Tussauds in Berlin eine Wachsfigur von ihr gezeigt. Nach einer Recherche der New York Times vom November 2018, in der die erfolgreichsten internationalen Musikerinnen aufgrund ihrer durchschnittlichen Einnahmen pro Konzert verglichen wurden, lag Fischer weltweit auf Platz acht – und ist damit zugleich die erfolgreichste nicht-englischsprachige Sängerin. Mit einem Durchschnitts-Ticketpreis von rund 71 Euro erwirtschaftet sie etwa 3,2 Millionen Euro pro Konzertauftritt.[52][53] Auch das Forbes Magazin führte Fischer 2018 unter den Top Ten der einkommenstärksten Sängerinnen; sie landete vor Céline Dion und Britney Spears mit Einnahmen von etwa 32 Millionen Dollar ebenfalls auf dem achten Platz der Liste.
„Diskriminierung, Rassismus, Hass und Gewalt vergiften unsere Gesellschaft.“[54], war eine von Fischers Aussagen, die in dem Beitrag, der Ende Januar 2024 veröffentlicht wurde. Die Reaktionen auf die öffentliche Stellungnahme reichten von Lob, sogar von bekannten Stars wie Taylor Swift, bis hin zu Hass-Botschaften, die massenweise auf dem Instagram-Profil der Künstlerin gepostet wurden.[55][56]
Marina Forell: Helene in Latex. Postfeminismus, Selbstermächtigung und pop-referentielle Selbst-Sexualisierung im Schlager. in: Johannes Müske, Michael Fischer: Schlager erforschen: Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf ein populäres Phänomen. Waxmann Verlag, Münster 2023, ISBN 978-3-8309-4681-6, S. 111–124.
Dokumentarfilme
2013: Helene Fischer – Allein im Licht, Das Erste (Ein Film von Kai Ehlers)
2018: Helene Fischer Immer Weiter – Die Entstehung der Arena Tournee 2017/2018, ZDF (Ein Film von Sven Haeusler)
2021: Helene Fischer – Im Rausch der Sinne, ZDF (Ein Film von Russell Thomas)
2021: Helene Fischer – 15 Jahre im Rausch des Erfolgs, VOX
↑Interview mit Helene Fischer - web.archive.org; ursprünglich in Coopzeitung, Nr. 20, 16. Mai 2017, S. 89: „Ich habe nie so geheissen. Mein Name war schon bei meiner Geburt Helene Fischer. Meine Vorfahren waren Deutsche. Jelena Petrowna ist eine Erfindung der Medien, vielleicht weil ein russischer Name einfach spannender klingt.“
↑ abBiografie. In: helene-fischer.de. EMI Music Germany, 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2012; abgerufen am 12. Dezember 2012.
↑Offizielle Deutsche Jahrescharts: Helene Fischer und Ed Sheeran setzen sich durch. In: presseportal.de. (presseportal.de [abgerufen am 12. April 2018]).
↑Konrad Litschko: Rechtsextreme Terrorbriefe: Der Radikalisierte. In: Die Tageszeitung: taz. 21. April 2020, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 15. August 2021]).