Das Husarenregiment „Graf Nádasdy“ Nr. 9 war als Österreichisch-Habsburgischer Kavallerieverband aufgestellt worden. Die Einheit existierte danach in der k.k. bzw. Gemeinsamen Armee innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte bis zur Auflösung 1918.
Bei Aufstellung einer Rangliste im Jahre 1769 erhielt das Regiment die Ranglistenbezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 11 zugewiesen.
Im Jahre 1888 wurde angeordnet, dass das Regiment den Namen „Graf Nádasdy“ für alle Zeiten zu führen habe.
Alle Ehrennamen der Regimenter wurden im Jahre 1915 ersatzlos gestrichen. Das Regiment sollte von da an nur noch „Husarenregiment Nr. 9“ heißen. (Dies ließ sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits hatte die sparsame k.u.k. Militäradministratur verfügt, zuerst alle vorhandenen Stempel und Formulare aufzubrauchen.)[1]
Am 10. Dezember 1688 erhielt der Generalfeldwachtmeister Graf Czobor von Kaiser Leopold I. ein Patent, im Oberungarn zwei Husaren-Regimenter zu je 1.000 Mann anzuwerben. (Graf Czobor hatte bereits 1685 das irreguläre Husaren-Regiment Banderia aufgestellt). Die Aufstellung des einen Regiments wurde dann jedoch aus unbekannten Gründen dem Obristen Johann Graf Pálffy ab Erdöd aufgetragen, der auch der erste Inhaber wurde. Es war das erste reguläre Husarenregiment des kaiserlichen Heeres. (Das zweite Regiment, aufgestellt von Graf Czobor, bekam nach seinem Tod 1691 der Obrist Adam Kollonits. Es wurde 1721 aufgelöst.)
1690 Überzähligen Mannschaften und Offiziere vom Regiment Deák-Husaren übernommen.
1700 war das Regiment zur Auflösung bestimmt, wurde jedoch stattdessen reorganisiert und im Dienst belassen.
1706 Teile der aufgelösten Husaren-Regimenter Gombos, Czungenberg und Csáky wurden eingegliedert
1721 Die sich in sehr schlechtem Zustand befindliche Einheit wurde mit dem Husaren-Regiment Joseph Esterházy zusammengelegt
1731 die Auctionskompanie wurde auf die Husaren-Regimenter Dessewffy (später Nr. 3) und Czungenberg (später Nr. 8) aufgeteilt
1748 eine Eskadron des Husaren-Regiments Trips wurde eingegliedert
1813 Kämpfe in Innerösterreich im Bezirk Hermagor, bei St. Georgen und Bruneck. Eine nach Venetien detachierte Division kämpfte mit Auszeichnung im Scharmützel bei Castelfranco und Cittadella. Gefecht bei Rezzonico. Hier erhielten zwei Offiziere den Maria-Theresia-Orden
1848/49 Während der Revolution 1848/49 kam das Regiment dem Aufruf der ungarischen Sezessionsregierung nach und kämpfte gegen die kaiserlichen Truppen und deren Verbündete
Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Husaren den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst im Regimentsverband kavalleristisch, wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet. Ob das Regiment als Verband oder aufgeteilt als Divisionskavallerie eingesetzt war, ist gegenwärtig nicht bekannt. Der Status als Kavallerie-Regiment bestand bis Kriegsende.
Nach Ende des Krieges kehrte das Regiment geordnet aus Bulgarien zurück und wurde in Budapest demobilisiert.
Gliederung
Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Divisionen. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie.
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
die 1. Division war die Oberst-Division
die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
die 3. Division war die Majors-Division
die 4. Division war die 2. Majors-Division
Im Zuge der Heeresreform wurden die Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
Bis zum Jahre 1798 wurden die Regimenter nach ihren jeweiligen Inhabern (die nicht auch die Kommandanten sein mussten) genannt. Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni – oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment seinen Namen. Nach 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte.
Bedingt durch diese ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: K.u.k. Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)