Bild
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Kunstwerk / Jahr
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Künstler
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Anmerkungen
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Faunbrunnen
1977/1986
Bronze, Klinker
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Heinrich Apel (1935–2020)
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Der Magdeburger Künstler und Restaurator Heinrich Apel schuf sehr viele populäre Skulpturen und Brunnen für den öffentlichen Raum. In einer der ältesten Geschäftsstraßen Magdeburgs, in der Leiterstraße, befindet sich der Faunbrunnen, auch „Teufelsbrunnen“ genannt. Zwei kreisförmige Ziegelstufen erheben die Hauptform auf ein Postament. In, an und um einen großen Bronzekessel sind verschiedene Figuren versammelt, Menschen, Tiere, aber auch Faune, Sirenen und andere skurrile Wesen.
Standort: Altstadt, Leiterstraße
52.1280911.63286
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Hasselbachbrunnen
1890
Sandstein, Bronze
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Karl Albert Bergmeier (1856–1897), Emil Hundrieser (1846–1911)
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Den 15 Meter hohe Monumentalbrunnen dominiert ein Sandsteinobelisk, an dessen Seiten zwei weibliche und zwei männliche Figuren sitzen, die Handelsfleiß, Wissenschaft, Ackerbau und Handwerk darstellen. Am Obelisken ist unter anderem ein bronzenes Relief mit dem Abbild des Oberbürgermeisters Hasselbach im Profil. Ein großes Wasserbecken umgibt die mittige Skulpturenkomposition. Eine Rekonstruktion des Denkmals ist bis heute auf dem Haydnplatz zu sehen. Der repräsentative Hasselbachbrunnen musste 1927 der neuen Straßenführung vom Hasselbachplatz weichen und wurde auf seinem heutigen Standort, dem Haydnplatz, 2002 von Peter Michael und Christoph Reichenbach rekonstruiert wieder aufgebaut.
Standort: Altstadt, Haydnplatz
52.1416111.63952
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Eisenbartbrunnen
1939
Muschelkalk, Bronze
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Fritz von Graevenitz (1892–1959)
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Der Eisenbarthbrunnen erinnert an das Wirken des deutschen Handwerkschirurgen, Wundarztes und Starstechers Johann Andreas Eisenbarth, bekannt als „Doktor Eisenbarth“, ganz in der Nähe des Standortes des von der Mitteldeutschen Landesbank an die Stadt Magdeburg geschenkten Brunnens.
Standort: Altstadt
52.1325211.64026
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Aerobiont 1
um 1986
Chrom-Nickelstahl, Aluminium
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Jörg-Tillmann Hinz (* 1947)
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Die sich im Wind bewegende Installation des Halleschen Stahlbildhauers wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des Quartiers um den Hasselbachplatz Ende der 1980er Jahre in den Stadtraum eingefügt. Abstrakte Formen auf kugelgelagerten, unterschiedlich geneigten Achsen vollführen Bewegungsmuster in leichter, sanft gleitender Bewegung.
52.1203511.62812
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Eingangspforte des Klosters Unser Lieben Frauen
1973
Bronze
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Heinrich Apel (1935–2020)
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Von dem Bildhauer Heinrich Apel stammen die Türknaufe in Form eines Frauen- und eines Männerkopfes an der Eingangspforte des Klosters Unser Lieben Frauen, dem städtischen Museum für zeitgenössische Kunst.
Im Umfeld des Klosters befindet sich der Skulpturenpark Magdeburg. Der seit 1989 in der Magdeburger Altstadt aufgebaute Skulpturenpark zeigt mehr als 40 verschiedene künstlerische Positionen von Bildhauern und Künstlern. Die Kunstwerke stammten anfangs aus der Sammlung des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg; sie werden sporadisch durch weitere zeitgenössische Beiträge ergänzt.
Standort: Altstadt, Kloster Unser Lieben Frauen
52.1267111.6372
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Käthe Kollwitz
(1958)/1988
Bronze, Höhe 2,15 m
Skulpturenpark Magdeburg
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Gustav Seitz (1906–1969)
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Die Plastik von Gustav Seitz zeigt die sitzende Käthe Kollwitz. Ihre linke Hand greift nach einer neben ihr stehenden Skizzenmappe, in der rechten Hand hält sie einen Stift. Seitz, der Käthe Kollwitz während seines Studiums an der Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg kennengelernt hatte, lehnte sich mit seinem Werk an ein von Käthe Kollwitz 1938 angefertigtes Selbstporträt an. Die seit 1958 in Berlin stehende Plastik wurde 1988 noch einmal in Bronze in der Originalgipsform für den Magdeburger Standort gegossen. 52.12753211.6366
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Aufsteigender
1966/67
Bronze, 2,26 m
Skulpturenpark Magdeburg
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Fritz Cremer (1906–1993)
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International bekannt wurde die einen im Klettern begriffenen Mann zeigende Plastik Aufsteigender, da sie seitens der DDR im Jahr 1975 den Vereinten Nationen geschenkt wurde und im Park des UNO-Hauptquartier in New York City aufgestellt wurde. Zweitgüsse befinden sich im Skulpturenpark Magdeburg und vor der Kunsthalle Rostock. Mit seinem Werk drückte der Kommunist Fritz Cremer den Kampf und das Leiden der Menschen in ihrem Streben nach Befreiung von den Fesseln ihrer Vergangenheit aus. Leid, Kampf und Sieg gehören nach der Ansicht des Künstlers zusammen. Sein Werk soll den Aufstieg des Menschen symbolisieren, der sich seiner historischen Rolle bewusst werde und seine Stärke entfalte. 52.12644311.637548
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Großer Schreitender Mann
1969
Bronze
Skulpturenpark Magdeburg
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Wieland Förster (* 1930)
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Schwimmerin
1969
Bronze
Skulpturenpark Magdeburg
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Jenny Mucchi-Wiegmann (1895–1969)
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Inborn Power
1970
Beton
76 cm
Skulpturenpark Magdeburg
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René Graetz (1908–1974)
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Inborn Power, zu deutsch etwa Natürliche Kraft, ist eine abstrakte Plastik. Die entfernt an eine Katze erinnernde Skulptur wird in der Literatur als „Gefüge biomorpher raumplastischer Elemente“ beschrieben[1]. René Graetz hatte anfangs konkrete figürliche Darstellungen des Menschen geschaffen. Nachdem er 1945 Henry Moore in London kennengelernt hatte, brach mit seinem bisherigen Werk und fand eine für ihn völlig neue Formensprache, indem er sich an Moores abstrahierenden Schaffen orientierte. Auch der für eine in der DDR entstandene Arbeit ungewöhnliche englische Titel versinnbildlicht diese für bildplastische Arbeiten in der DDR besondere Entwicklung.
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Große Neeberger Figur
1971–1974/1997
Bronze, 3,18 m
Skulpturenpark Magdeburg
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Wieland Förster (* 1930)
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Die Plastik von dem Bildhauer Wieland Förster entstand mit mehreren Überarbeitungen in den Jahren 1971 bis 1974 und 1997. Die Große Neeberger Figur gilt als eines der wichtigsten Werke der Bildhauerei in der DDR[2]. Sie stellt eine Frau mit emporgestreckten Armen dar, wobei die Proportionen deutlich überstreckt sind. Die Figur ist nur mit einem Stück Stoff bekleidet, das Gesicht und Schultern bedeckt und gerafft auf den Brüsten aufliegt.52.1266411.636728
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Vertschaupet II
1979/1980
Sphäroguss, Stahl
1,51 m hoch 3,87 m lang
Skulpturenpark Magdeburg
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Schang Hutter (1934–2021)
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Der Begriff Vertschaupet stammt aus dem Schweizerdeutschen und bedeutet so viel wie zertreten. Schang Hutter setzte sich mit der Frage des Besitzens von Macht und der Zufügung von Leid auseinander. Er wollte das Übersehene, zur Seite gedrängte, Unterdrückte und Alleingelassene thematisieren. Die von Menschen ersonnenen Vernichtungsmöglichkeiten anderer Menschen beschäftigten Hutter.
Acht an Strichmännchen erinnernde Figuren stehen, sitzen oder liegen auf einer Fläche. Einige sind Teil der Fläche und in diese versunken. Die Installation Vertschaupet II geht auf ein aus einfachen Holzlatten geformtes entsprechendes Werk zurück. Die Form der Figuren ist für Hutter typisch, dem es genügt die Richtung der Gestalt, den inneren Zustand anzuzeigen und den Raum zu umschreiben, ohne die Figur in ihrer ganzen Gestalt darzustellen. Die Installation befindet sich nördlich der Grünen Zitadelle von Magdeburg, dem Magdeburger Hundertwasserhaus.
52.1275311.63436
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Stehende und Ruhende Gruppe
1979/1985
Bronze
Skulpturenpark Magdeburg
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Sabina Grzimek (* 1942)
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Endzeit
1983
Eisenguss
2,01 m
Skulpturenpark Magdeburg
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Helmut Lander (1924–2013)
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Fünf große Figuren bzw. ihre Umrisse stehen auf einer Betonfläche. Vor ihnen liegen ihre, zum Teil verstümmelten Schattenwürfe. Die Installation Endzeit beschäftigt sich mit den Folgen des Atombombenabwurfs auf Hiroshima vom 6. August 1945. Dabei nimmt Helmut Lander auf die überaus starke Wirkung der Atombombe Bezug, nach der Menschen vollständig vernichtet wurden und nur Schatten ihrer Umrisse an Ruinen oder Wegen zu erkennen waren. Das Werk des damals in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Künstlers entstand unter dem Eindruck der nach dem Nato-Doppelbeschluss erfolgenden Stationierung von atomaren Mittelstreckenwaffen in der Bundesrepublik[3].
Die Installation steht nördlich der Grünen Zitadelle, dem Magdeburger Hundertwasserhaus, auf dem Erhard-Hübener-Platz. 52.12753311.634359
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Werra und Saale
1982–86
Bronze
Skulpturenpark Magdeburg
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Werner Stötzer (1931–2010)
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Zwei Frauen sitzen eng umschlungen auf einer Plattform, Werra und Saale. Werner Stötzer verfremdet in seiner Skulptur die beiden Flüsse als Frauen[4].
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Kunstblick
1996/98
Stahl, Glas
Höhe 1,30 m
Skulpturenpark Magdeburg
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Dagmar Schmidt (* 1963)
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Die Skulptur war das einzige Magdeburger Exponat der Ausstellung Verlängerte Frohe Zukunft - Kunst____Sachsen-Anhalt 1999 und als spezifische zeitgenössische künstlerische Position im Skulpturenpark ausgewählt.[5]
52.1262911.63741
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Gewächshaus
1996/2005
Stahlrohr
6 m × 4 m × 20 m
Skulpturenpark Magdeburg
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Johanna Bartl Wieland Krause Olaf Wegewitz
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Die Installation wurde anlässlich des 1200-jährigen Stadtjubiläums Magdeburgs im Jahr 2005 der Landeshauptstadt vom Land Sachsen-Anhalt geschenkt. Das Gewächshaus war ursprünglich Teil der Gewächshausanlage beim Kraftwerk Vockerode, der größten Gewächshausanlage in der DDR, welche 1991 zusammen mit dem Kraftwerk stillgelegt wurde. Das Innere des Gewächshausgerüstes wird nicht gemäht oder sonst bearbeitet. Der zunehmende Bewuchs ist somit Teil des Kunstwerkes. Das Projekt wird durch ein künstlerisches Archiv begleitet, in welchem Fotografien, Zeichnungen, Videos und sonstige Dokumente zum Verlauf der Existenz der Skulptur bewahrt werden. Das Werk setzt sich somit aus dem gedanklichen Experiment, dem natürlichen Wachstum und der Beobachtung des Geschehens zusammen.
Das Gewächshaus wurde Ende September 2013 abgebaut.
52.1264411.63805
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Chrysalis Magdeburg
1996/2006
Bronze, Messing
75 cm × 21,5 cm × 74,4 cm (B × H × T)
Skulpturenpark Magdeburg
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Ian Hamilton Finlay (1925–2006)
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Die Plastik zeigt eine bronzene Schiffsschraube, die in einem aus Messing gefertigten Behältnis liegt. Das Behältnis ähnelt einer Holzpalette. Eine der hölzern wirkenden Messingstreben trägt die Inschrift Chrysalis. Als Chrysalis wird der Zeitraum bezeichnet, in welchem sich die Metamorphose eines Insekts vollzieht bzw. die Puppe, also das metamorphierende Insekt selbst. Im Kunstwerk ist demnach die Schiffsschraube das sich in der Metamorphose befindende Objekt. Das Werk wurde von Finlay für die Ausstellung Wasser, Ströme, Zeiten DIE ELBE [in]between des Kunstmuseums Magdeburg vorgeschlagen. Das Werk geht auf das von Finlay kreierte „Ein-Wort-Poem“ Crate (dt. „Kiste“) zurück. Finlay sah in der großen Artenvielfalt, die sich aus der mit ständiger Anpassung und Spezialisierung einhergehenden und Ästhetik und Funktionalität vereinenden Evolutionsgeschichte ergibt, ein Vorbild für die ethischen Ziele der Menschheit.[6]
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Magdeburger Reiter
13. Jahrhundert
Sandstein
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anonym
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Der Magdeburger Reiter ist das erste freistehende Reiterstandbild nördlich der Alpen und entstand Mitte des 13. Jahrhunderts. Eine Kopie, vom Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel 1966 angefertigt und 2000 vergoldet, steht auf dem Alten Markt. Die originale Skulpturengruppe wird seitdem aus konservatorischen Gründen im Kulturhistorischen Museum Magdeburg aufbewahrt.
52.1315111.63936
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Lutherdenkmal
1886
Bronze, Granit
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Emil Hundrieser (1846–1911)
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Der Berliner Bildhauer Emil Hundrieser schuf im Jahre 1886 das Bronzestandbild (gegossen von der Bronzegießerei Gladenbeck, Berlin) zur Erinnerung an die Predigt von Martin Luther am 26. Juni 1524 in dieser Kirche. Nach 1989 erhielt das Denkmal einen neuen Sockel mit der Inschrift „Gottes Wort mit uns in Ewigkeit“.
Standort: Sankt-Johannis-Kirche, Altstadt
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Mahnmal für die Magdeburger Widerstandskämpfer
1965
Bronze, Beton
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Eberhard Roßdeutscher (1921–1980)
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Das vom Magdeburger Bildhauer Eberhard Roßdeutscher geschaffene Mahnmal erinnert an 62 während des Dritten Reiches ermordete Magdeburger Bürger.
Standort: Steubenpark (im Dreieck zwischen Steubenallee, Harnackstraße und Schellingstraße), Altstadt
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Otto-von-Guericke-Denkmal
1907
Bronze, Granit
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Carl Echtermeyer
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Das Denkmal würdigt den Naturwissenschaftler und Bürgermeister von Magdeburg Otto von Guericke.
Standort: Altstadt
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Magdeburger Halbkugelversuch
2002
Bronze, Edelstahl, Beton
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Thomas Virnich (* 1957)
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Der Braunschweiger Professor Thomas Virnich schuf diese Großplastik zur Erinnerung an den Magdeburger Halbkugelversuch von 1657 durch Otto von Guericke.
Standort: Ratswaage-Platz
52.1332111.63781
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Terrakottarelief
um 1988
Ziegel
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Bruno Groth (1926–2018)
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Im Eingangsbereich zum Verwaltungsbau schuf Bruno Groth ein konsequent auf das Grundmaterial Terrakotta reduziertes Wandrelief. Das Material gibt die Farbpalette vor. Mit diesen Farbtönen und mit der Form des Ziegels spielt der Künstler auf der Fläche.
Standort: Sieverstor-Straße
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Mahnmal Zwangsarbeiterlager Diana
2005
Marmor
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Wolfgang Roßdeutscher (* 1945)
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Das Zwangsarbeiterlager Diana im Stadtteil Westerhüsen entstand 1942 auf einem zuvor seit 1925 als Sportplatz genutzten Areal, Bauherr war das Chemiewerk Fahlberg-List, dessen Produktionsstätte sich weiter nordöstlich befand. Das Lager befand sich unmittelbar nördlich des Friedhofs Westerhüsen, westlich der Holsteiner Straße. Heute befindet sich auf dem Gelände der Sportplatz Tonschacht. Die Zahl der durch die Zwangsarbeit umgekommenen Bewohner des Lagers ist nicht genau bekannt. Im Jahr 2005 wurde zum Gedenken an das Lager eine von Wolfgang Roßdeutscher geschaffene Gedenkstele aufgestellt.
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