Die Formation erfolgte im Rahmen der Roonschen Heeresreform von 1860. Mit A.K.O vom 28. Juni 1859 wurde am 5. Mai 1860 (Stiftungstag) das 1. kombinierte Grenadier-Regiment aus den Landwehr-Stamm-Bataillonen Görlitz (I. Bataillon), Breslau (II. Bataillon) und Polnisch Lissa (Füsiliere) des 3. Garde-Landwehr-Regiments aufgestellt. Als Garnison wurde dem Regiment Breslau zugewiesen. In den kommenden Jahren änderte sich die Benennung des Regiments. Zunächst führte der Verband ab dem 4. Juli 1860 den Namen 3. Garde-Grenadier-Regiment. Am 18. Oktober 1861 wurde Königin Elisabeth von Preußen zum Regimentschef ernannt. Ab diesem Zeitpunkt führte der Verband die Bezeichnung 3. Garde-Grenadier-Regiment Königin Elisabeth. Eine letzte Veränderung trat am 18. Oktober 1892 ein. Bis zur Auflösung lautete die Benennung Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3.
Von 1893 bis 1896 wurde in Berlin-Charlottenburg (Westend, Soorstraße/Königin-Elisabeth-Straße/Häselerstraße) eine neue Kaserne für das Regiment erbaut.[1]
Als Teil der II. Armee nahm das Regiment während des Deutschen Krieges an der Schlacht bei Trautenau teil. Bei Alt-Rognitz gelang es den Grenadieren eine Fahne zu erobern. Es wirkte in der Schlacht bei Königgrätz und besetzte vom 21. August 1866 bis zum 27. Mai 1867 die sächsische Residenzstadt Dresden.
Beim Aufmarsch wurde das Regiment in einer 65-stündigen Eisenbahnfahrt von Breslau nach Mannheim transportiert, wo es in der Nacht zum 31. Juli 1870 ankam. Von dort aus sollte es zu Fuß, in Eilmärschen, bis zur französischen Grenze bei Saarbrücken gelangen. Hierbei starben an jenem Tag, am Ortsausgang Dirmstein, in Richtung Obersülzen, 3 Grenadiere am Hitzschlag. Für zwei von ihnen existieren bis heute Kenotaphe in Dirmstein, ihr tatsächliches Grab befindet sich auf dem Friedhof Obersülzen.
Erster Weltkrieg 1914/18
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Nach dem Waffenstillstand von Compiègne kehrten die Reste des Regiments nach Deutschland zurück und wurden ab dem 13. Dezember 1918 in Berlin-Charlottenburgdemobilisiert. Aus Teilen bildeten sich verschiedene Freiformationen. Im Januar 1919 wurde eine Freiwilligen-Abteilung/Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 (auch Freiwilligen-Kompanie „Elisabeth“ genannt) gebildet, die bei der 1. Garde-Reserve-Division im Baltikum zum Einsatz kam. Weitere Teile traten zu den Freiwilligen-Detachements „von Oven“ und „Schauroth“ sowie zum Wachbataillon Kolberg der OHL im Grenzschutz Ost.
Nach dem Tod des ersten Regimentschefs, der Königin Elisabeth von Preußen (1801–1873), übertrug Wilhelm II. am 20. Mai 1898 der Kronprinzessin Sophie von Griechenland diese Würde.
Auf gelben Achselklappen hatte das Regiment den Namenszug „Königin Elisabeth“ mit der Königskrone, dazu brandenburgische Aufschläge mit dunkelblauen Ärmelplatten, gelbe Knöpfe. Die Offiziere haben an jeder Seite des Kragens zwei gebogene goldene Litzen mit eingestickten Granaten.
Literatur
Alt: Das königliche Preußische Stehende Heer. Teil 1, S. 74.
Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 30.
Hans Oskar von Rosenberg-Lipinsky: Das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3, 1914-1918 (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Band2). Stalling, Oldenburg i.O. / Berlin 1921 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).
Hans Oskar von Rosenberg-Lipinsky: Das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 im Weltkriege 1914–1918. (= Aus Deutschlands großer Zeit. Band 78). Sporn, Zeulenroda (Thüringen) 1935 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).
Günther Voigt.: Die Garde- und die Grenadier-Regimenter 1–12 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band1. Biblio-Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1199-4.
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 21–22.
Infanterieregimenter des Heeres im Deutschen Kaiserreich