Landkreis WanzlebenDer Landkreis Wanzleben, ursprünglich Kreis Wanzleben, war ein Landkreis, der von 1816 bis 1952 in der preußischen Provinz Sachsen und im Land Sachsen-Anhalt der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR bestand. VerwaltungsgeschichteKönigreich PreußenIm Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Juli 1816 im Regierungsbezirk Magdeburg der Provinz Sachsen der Kreis Wanzleben eingerichtet. Das Landratsamt war in Wanzleben, von 1844 bis 1848 allerdings in Klein Oschersleben. Die Gemeinde Buckau wurde 1859 zur Stadt erhoben und 1862 aus dem Kreis Wanzleben in den Stadtkreis Magdeburg umgegliedert.[1] Norddeutscher Bund / Deutsches ReichSeit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und seit dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Mit dem 1. April 1910 wurde der Stadtkreis Magdeburg durch die Landgemeinden Fermersleben, Lemsdorf, Salbke und Westerhüsen des Kreises Wanzleben vergrößert. Zum 1. April 1926 wurde auch die Landgemeinde Diesdorf aus dem Kreis Wanzleben in den Stadtkreis Magdeburg eingegliedert. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Wanzleben wie im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Der Gutsbezirk Gehringsdorf aus dem Kreis Wanzleben wurde in die Gemeinde Wormsdorf im Kreis Neuhaldensleben eingegliedert. Nach Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis zur neuen Provinz Magdeburg, Regierungsbezirk Magdeburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die amerikanischen Alliierten Streitkräfte besetzt. Sowjetische Besatzungszone / Deutsche Demokratische RepublikIm Zuge der Verwaltungsreform von 1952 in der DDR wurden an der Abgrenzung des nunmehr als Landkreis Wanzleben bezeichneten Kreises umfangreiche Änderungen vorgenommen:
Bundesrepublik DeutschlandNach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis Wanzleben 1990 im wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zum Landkreis Wanzleben, der bei der Kreisreform von 1994 im Bördekreis aufging. Einwohnerentwicklung
Unter den Einwohnern des Landkreises waren 1939 81,6 % Evangelische, 12,6 % Katholiken, 0,6 % andere Christen, 5,2 % sonstige und 8 Juden.[5] Kommunalverfassung bis 1945Der Kreis Wanzleben gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881. Landräte
Städte und GemeindenStand 1939Der Kreis Wanzleben umfasste 1939 vier Städte sowie 35 weitere Gemeinden:[5] Vor 1939 aufgelöste oder ausgeschiedene Gemeinden
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Landkreis Wanzleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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