Los pueblos más bonitos de España (Eigenschreibweise: Los Pueblos Más Bonitos de España; deutsch: Die schönsten Dörfer Spaniens) ist eine spanische Vereinigung. Sie wurde 2010[1][5] zu dem Zweck gegründet, das kulturelle Erbe der dünn besiedelten und wenig industrialisierten Regionen Spaniens zu fördern und zu verbreiten.[4]
1982 wurde in Frankreich die Vereinigung Les plus beaux villages de France gegründet.[6] Deren Erfolg führte zur Gründung ähnlicher Initiativen in einer Reihe von Ländern:
2012 wurde in Gordes als Dachverband der nationalen Initiativen die Vereinigung Les plus beaux villages de la terre[15] gegründet.[16]
Aufnahmekriterien
Qualitäts-Charta
Die Aufnahmekriterien sind in der Carta de calidad, der Qualitäts-Charta, festgeschrieben. Zudem regelt diese Charta im Sinne des Markenrechts die Nutzung der Marke Los pueblos más bonitos de España und ihres Logos.[17]
Allgemeine Kriterien
Orte in der Vereinigung ...
dürfen nicht mehr als 15.000 Einwohner haben, Die Aufnahme-Kommission kann in besonderen Fällen 10 % zusätzlich einräumen.[18]
müssen über ein architektonisches oder natürliches Erbe verfügen, das durch ein Dokument im Besitz der Gemeinde oder Kommune nachgewiesen ist.[18]
dürfen keine Marke führen, die mit der Marke Los pueblos más bonitos de España verwechselt werden kann.[18] Insbesondere ist die gleichzeitige Zugehörigkeit zu Pueblos mágicos de España ausgeschlossen.[19]
Urbane Kriterien
Gefordert sind
Qualität des Ortsbildes in Bezug auf Zugänglichkeit, Homogenität und Umfang der Bausubstanz.[18]
Qualität der Architektur bezüglich harmonischer Gestaltung der Gebäude, ihrer Fassaden und Dächer, ihrer Fenster und Türen sowie bezüglich harmonischer Farbgebung.[20]
Symbolbehaftete dekorative Elemente[21] an den Gebäuden.[20]
Schaffen von Einrichtungen für öffentliche Veranstaltungen und Feste in geschlossenen Räumen oder im Freien;
Gestalten von originellen Ereignissen von hoher Qualität;
Gestalten von temporären oder permanenten Veranstaltungen.
Kritik
Die Initiative habe vielen entvölkerten Dörfer mediale Aufmerksamkeit beschert, sie aber nicht wiederbelebt, schrieb die Journalistin Elena Sevillano in El País. Als Beispiel nannte sie das Dorf Anento. Es habe Anfang des 21. Jahrhunderts etwas mehr als 100 Einwohner gehabt und jährlich rund 2.000 Touristen, die durch Mundpropaganda auf den Ort aufmerksam geworden seien. Bis 2023 sei die Zahl der Besucher auf 40.000 pro Jahr angestiegen, die Anzahl der Bewohner sei jedoch bei 121 verblieben.[5]
Beteiligte Dörfer
Jedes Jahr werden neue Dörfer in die Gemeinschaft aufgenommen. 2024 waren es sieben Dörfer, die hinzukamen; damit gehörten ihr Ende des Jahres 123 Dörfer an.[1]
Bei der Generalversammlung im Dezember werden die Orte ausgewählt und verkündet, die neu in die Vereinigung aufgenommen werden.[5][23] Jährlich bewerben sich in der Regel 20–25 Orte, um die 10 werden meist aufgenommen, bei starken Schwankungen.[5]
Tag der Pueblos más bonitos de España
Jedes Jahr Anfang Oktober wird der Tag der Pueblos más bonitos gefeiert. An diesem Tag wird an den Rathäusern der beteiligten Orte die Fahne der Vereinigung gehisst. In vielen der Orte ist es ein Tag der offenen Tür. Touristische und kulturelle Angebote werden kostenlos angeboten. Es werden Manifeste zur Erhaltung der Schönheit verlesen, die eine wesentliche Voraussetzung für eine bessere Zukunft sei.[24]
Beispielsweise waren die Themen des Manifests von 2024:[25]