Mannsdorf an der Donau liegt am Südrand des Marchfeldes im Weinviertel in Niederösterreich. Die Donau im Süden fließt in einer Höhe von 150 Meter über dem Meer. Nur wenige Punkte der Gemeinde liegen höher als 160 Meter. Die Fläche der Gemeinde umfasst 10,31 Quadratkilometer. Mehr als siebzig Prozent der Fläche sind landwirtschaftliche Nutzfläche, zwölf Prozent sind bewaldet und zehn Prozent sind Wasserfläche.[1]
Funde im Gemeindegebiet zeigen, dass Mannsdorf schon in der Bronzezeit besiedelt war.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1377 als Mannersdorf bei Orth und 1417 als Mènsdorf. Der Name kommt vermutlich vom Namen Meginher oder Meginhart.
Der ältere Ortsteil ist Untermannsdorf. Wegen häufiger Überschwemmungen siedelte man dann später im etwa 1,5 Meter höheren Obermannsdorf. Eigentümer zu dieser Zeit waren die Herrschaft Esslingen, die Herrschaft Orth und auch die Veste Sachsengang hatte Grundbesitz in Mannsdorf.
Auf der Flucht vor den Türen siedelten sich im 16. Jahrhundert viele Kroaten an. So wurde 1601 Laurentius Ugmair Pfarrer in Probstdorf, zu dem Mannsdorf gehörte, da er der „crabatischen Sprache“ mächtig war. Im Jahr 1683 wurde die Kirche zur Ehre des hl. Franz Xaver als Filialkirche von Probstdorf gebaut. Seit 1783 gehört Mannsdorf zur Pfarre Orth.
Um die Hochwassergefahr zu bannen, wird 1884 ein Schutzdamm errichtet.[2][3]
Im Siedlerputsch von Oberau besetzten Arbeitslose aus Wien die Au zwischen Mannsdorf und Orth an der Donau. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Mannsdorf ein Fleischer, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schuster, zwei Trafikanten, ein Tischler und zahlreiche Landwirte ansässig.[4]
Von 1938 bis 1945 gehörte Mannsdorf an der Donau als Teil des neu geschaffenen 22. Bezirks Groß-Enzersdorf zu Wien.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 435 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 427 Einwohner, 1981 330 und im Jahr 1971 339 Einwohner.
In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 24 auf 18 ab. Davon wurden vierzehn im Haupterwerb geführt, eine im Nebenerwerb, zwei von Personengemeinschaften und eine von einer juristischen Person. Im schwach ausgeprägten Produktionssektor beschäftigten zwei Baufirmen sieben Erwerbstätige. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (39), Beherbergung und Gastronomie (15) und Verkehr (12 Mitarbeiter).[5][6][7]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
18
24
31
33
Produktion
2
5
7
25
Dienstleistung
25
8
83
47
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 197 Erwerbstätige in Mannsdorf. Davon arbeiteten 56 in der Gemeinde, mehr als siebzig Prozent pendelten aus.[8]
Verkehr
Straße: Die wichtigste Verkehrsanbindung ist die Donau Straße B3.
Rad: Auf dem Hochwasserschutzdamm im Süden des Gemeindegebietes verläuft der Donauradweg.[9]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 3 UBLM–Unabhängige Bürgerliste Mannsdorf und 2 FPÖ.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 4 UBLM–Unabhängige Bürgerliste Mannsdorf und 1 FPÖ.[10]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 8 ÖVP, 4 UBLM–Unabhängige Bürgerliste Mannsdorf und 1 FPÖ.[11]
Das Gemeindewappen wurde am 8. Juli 2012 übergeben. Die Blasonierung lautet:
„Im gespaltenen Schild vorne in Blau ein rotbezungter silberner steigender Hund mit goldener Kette, hinten in Rot ein schrägrechter silberner Balken.“[17]
Literatur
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Leis bis Neusiedl. Sollinger, Wien 1834, S. 95 (Mannsdorf (Ober- und Unter-) – Internet Archive).