Weiden an der March liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 55,8 Quadratkilometer. 19,63 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Baumgarten an der March, Oberweiden und Zwerndorf. Die Gründung der Großgemeinde Weiden an der March unter Zusammenschluss der drei Orte Baumgarten, Oberweiden und Zwerndorf erfolgte am 1. Jänner 1975.
Auf einer Fläche von etwa 117 Hektar erstrecken sich die Sandberge von Oberweiden, wo seltene und teilweise in Österreich vom Aussterben bedrohte Arten wie die Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), die Sand-Radmelde (Bassia laniflora), die Spät-Nelke (Dianthus serotinus) und der Sand-Wegerich (Plantago arenaria) wachsen.
In Zwerndorf und Baumgarten gibt es Auwälder mit dem Naturreservat Marchauen zum Wandern ein. Die Kamp-Thaya-March-Radroute und der March-Panoramaweg führen durch die Gemeinde. In Zwerndorf gibt es einen Badeteich.
Naturschutzgebiet Salzsteppe Baumgarten an der March[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 26, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 90. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 403. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,79 Prozent.
Bodenschätze
Erdgaslagerstätte: 1952 wurde hier die bisher größte Erdgaslagerstätte Österreichs erschlossen. Bei der ersten Bohrung kam es am 15. März 1952 zu einem Gasausbruch, in dessen Folge die gesamte Bohranlage zerstört wurde und in einem sich bildenden Krater versank. Hierdurch konnte der Ausbruch mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden. Durch drei um die Ausbruchstelle von sowjetischen Turbinenbohrbrigaden niedergebrachte Richtbohrungen, von denen eine in 1295 m Tiefe auf das Unglücksbohrloch traf, und anschließendes so genanntes Totpumpen konnte der Erdgasausbruch nach 11 Monaten, in denen schätzungsweise eine Milliarde Kubikmeter Erdgas unkontrolliert entströmten, beendet werden. Dieser Einsatz stellt die erste Anwendung der Turbinenbohrtechnik außerhalb der Sowjetunion dar. Die Erdgas führenden Schichten des Gasfeldes Zwerndorf liegen in Tiefen von 650 bis 2753 m Tiefe. Das weitaus meiste Gas befindet sich jedoch in einer Sandsteinschicht, die in einer Tiefe von 1410 bis 1500 m liegt. Bis 1992 wurden aus dem Lagerstättenkomplex Zwerndorf-Baumgarten 12,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert. Das geförderte Erdgas gelangt zur zentralen Verteilerstelle im Ortsteil Baumgarten, in die auch mehrere Erdgas-Fernleitungen münden, womit hier eines der wichtigsten europäischen Verteilerzentren für Erdgas besteht.