Basis für die Aufstellung der Mobilmachungsdivisionen waren die Ausbildungszentren (bis 1. Dezember 1986 Unteroffiziersschulen) und die zugeordneten Komplexlager. Die Ausbildungszentren dienten der Ausbildung von Unteroffizieren auch für die aktive Truppe und Reservisten. Sie waren bereits in Divisionsgliederung strukturiert. Der Kommandeur des Ausbildungszentrums war zugleich als Divisionskommandeur und die Leiter der Fachbereiche zugleich als Regiments- bzw. Bataillonskommandeure vorgesehen. In den Komplexlagern waren die Fahrzeuge, Waffen und Ausrüstung der jeweiligen Mobilmachungsdivision eingelagert. Die Bestände in den Komplexlagern wurden regelmäßig kontrolliert und bei Notwendigkeit ausgetauscht (z. B. Munition). 30 Prozent der etwa 5.600 Tonnen Munition und Sprengstoff einer Division befanden sich schon in den Gefechtsfahrzeugen.[2][1]
Die 19. motorisierte Schützendivision bzw. das Ausbildungszentrum 19 unterschied sich von den anderen Ausbildungszentren der NVA insofern, als alle anderen Ausbildungszentren vollständig mobil zu machende Verbände waren, während die Truppenteile und Einheiten des Ausbildungszentrum 19 bereits im Frieden teilaktiv vorhanden waren.
Die Gliederung der Mobilmachungsdivisionen entsprach weitestgehend der Gliederung der aktiven motorisierten Schützendivisionen.
Die Aufstellung der Verbände bei ihrer Entstehung erfolgte für:
das Ausbildungszentrum 6 am 27. November 1958 als Ausbildungsregiment-3[3]
das Ausbildungszentrum 10 am 27. November 1958 als Ausbildungsregiment-5[4]
das Ausbildungszentrum 17 am 1. Mai 1961 als Ausbildungsregiment-7[5]
das Ausbildungszentrum 19 am 1. Dezember 1981 als Ausbildungszentrum 15[6]
das Ausbildungszentrum 20 am 1. Dezember 1974 als Unteroffiziersschule III[7]
Auflösung
Am 3. Oktober 1990 wurde die NVA in die Bundeswehr integriert und die einzelnen Truppenteile unter den Befehl des Bundeswehrkommando Ost gestellt.
Aufstellung bei Mobilmachung
Im Falle der Mobilmachung war die Aufstellung der Divisionen wie folgt vorgesehen:
Für den Militärbezirk III (3. Armee)
die 6. motorisierte Schützendivision auf Basis des Ausbildungszentrums 6 (ehemals Unteroffiziersschule I) „Rudolf Egelhofer“ (Weißkeißel) und des Komplexlagers 43 (Droben) bei Königswartha.[8]
die 10. motorisierte Schützendivision auf Basis des Ausbildungszentrums 10 (ehemals Unteroffiziersschule IV) „Paul Fröhlich“ (Schneeberg) und des Komplexlagers 23 (Hirschfeld) bei Zwickau.[8]
die 17. motorisierte Schützendivision auf Basis des Ausbildungszentrums 17 (ehemals Unteroffiziersschule II) „Kurt Bennewitz“ (Delitzsch) und des Komplexlagers 13 in Torgau.[8]
Für den Militärbezirk V (5. Armee)
die 19. motorisierte Schützendivision auf Basis des Ausbildungszentrums 19 (ehemals Ausbildungszentrum 15) „Carl Clausewitz“ (Burg) in Wulkow[8] und des Komplexlagers 25 in Grimme bei Zerbst.[9]
die 20. motorisierte Schützendivision auf Basis des Ausbildungszentrums 20 (ehemals Unteroffiziersschule III) „Max Matern“ (Karpin) und des Komplexlagers 15 (Relzow) in Bredenfelde.[8]
Die Ausbildungszentren 6, 10, 17 und 20 waren im Frieden entsprechend ihrer Aufgabe, Ausbildung von Unteroffizieren und Reservisten, in Fachrichtungen gegliedert, denen schon die Divisionsstruktur zugrunde lag.
Das Ausbildungszentrum 19 war als einziges nicht aus einer Unteroffiziersschule hervorgegangen und war deshalb von Anfang an anders gegliedert als die anderen Ausbildungszentren. Im Ausbildungszentrum 19 waren die folgenden Truppenteile bereits im Frieden vorhanden:[12][8]
↑ abKlaus Naumann (Hrsg.): NVA – Anspruch und Wirklichkeit, nach ausgewählten Dokumenten. Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH Hamburg/Berlin/Bonn 1994. ISBN 3-8132-0506-1. S. 89.
↑Wilfried Kopenhagen/Hans Mehl/Knut Schäfer: Die NVA – Land-, Luft- und Seestreitkräfte. 1. Auflage Motorbuch Verlag. Stuttgart 2006. ISBN 3-613-02624-4. S. 180
↑ abcdefKlaus Naumann (Hrsg.): NVA – Anspruch und Wirklichkeit, nach ausgewählten Dokumenten. Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH Hamburg/Berlin/Bonn 1994. ISBN 3-8132-0506-1. S. 109
↑Siegfried Lautsch: Kriegsschauplatz Deutschland. Erfahrungen und Erkenntnisse eines NVA-Offiziers. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam 2013, ISBN 978-3-941571-28-0, S. 118.