Seine Forschungen zur Phosphornekrose waren die Grundlage für das 1903 erlassene Verbot der Herstellung von Phosphorstreichhölzern. Praktische Auswirkungen hatten auch seine Untersuchungen über die Wirkung kleinkalibriger Geschosse. Auf Grundlage seiner Forschungsergebnisse befasste sich 1899 die Haager Friedenskonferenz mit den sog. Dumdum-Geschossen und beschloss deren Verbot.
Paul Eduard von Bruns starb im Ersten Weltkrieg, einen Monat vor seinem 70. Geburtstag am 2. Juni 1916.
Schriften (Auswahl)
Er veröffentlichte die FachzeitschriftBrunssche Beitraege zur Klinischen Chirurgie (Bruns’ Beiträge zur klinischen Chirurgie), zum Beispiel Band 4 1889, Band 13 1895, Band 23 1899, Band 37 1901, Band 38 1903, Band 46 1905, Band 74 1911, Band 78 1912, Band 83 1913, Band 86 1913, Band 139 1927, Band 143 1928, Band 147 1929, Band 205 1962, Band 207 1963, Band 213 1966.
Das Rankenneurom. Ein Beitrag zur Geschwulstlehre. Tübingen, Univ., Diss., 1870.
Die Laryngotomie zur Entfernung intralaryngealer Neubildungen. Hirschwald, Berlin 1878.
Die Lehre von den Knochenbrüchen. Enke, Stuttgart 1886 (Deutsche Chirurgie; 27).
Die Geschoss-Wirkung der neuen Kleinkaliber-Gewehre: ein Beitrag zur Beurteilung der Schusswunden in künftigen Kriegen. In: Beiträge zur Klinischen Chirurgie. Band 4, 1889, Heft 1.
Über die Wirkung und kriegschirurgische Bedeutung der Selbstladepistole System Mauser. In: Beiträge zur klinischen Chirurgie. Band 19, 1897, Heft 2.
Ueber die Wirkung der Bleispitzengeschosse („Dumm-Dumm-Geschosse“). In: Beiträge zur klinischen Chirurgie. Band 21, 1898.
Ueber die Wirkung der neuesten englischen Armeegeschosse (Hohlspitzengeschosse). In: Beiträge zur klinischen Chirurgie. Band 23, 1899.
als Hrsg. mit Ernst von Bergmann: Handbuch der praktischen Chirurgie. 4 Bände. Enke, Stuttgart 1900–1901.
Die Tübinger Kriegsteilnehmer 1870/71: zur vierzigjährigen Gedenk-Feier den Kriegsgefährten gewidmet von P. Bruns; zu den Jahrestagen von Villiers-Champigny. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1910.
Red.: Kriegschirurgische Hefte der Beiträge zur klinischen Chirurgie. 15 Hefte. Laupp 1915–1919.
↑Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer. Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 197 (Corps)/881 (lfd. Nr. dort).
↑Christoph Weißer, Jörg Arnholdt: Neue Aspekte zum Berufsweg des Chirurgen Fritz König (1866–1952) unter Berücksichtigung zweier Autographen seines Lehrers Ernst von Bergmann (1836–1907). In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 123–134, hier: S. 123, Anm. 8.
↑Hans Killian: Meister der Chirurgie und die Chirurgenschule im gesamten deutschen Sprachraum. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 1980, S. 208.
↑ abcdefghiRangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Hrsg. vom Kriegsministerium. Mittler, Berlin 1914, S. 1159.