Die Pfalzgrafschaft Lothringen war der Amts- und Herrschaftsbereich des Pfalzgrafen von Lothringen und stellt einen Vorläufer der Kurpfalz dar.
Geschichte
Das in der Merowingerzeit entstandene Amt eines Pfalzgrafen als Verwaltungsbeamten einer Region in Austrasien, dem Ostteil des Fränkischen Reichs, hatte sich in der Karolingerzeit zum Amt eines Stellvertreters des Königs im Gericht und eines Vorstehers der Pfalz mit ihrem gesamten Personal entwickelt. Im Ostfrankenreich kam es bis zum Ende des 10. Jahrhunderts zur Bildung der StammesherzogtümerSachsen, Baiern und Schwaben, und im fränkischen Stammland entstand das Herzogtum Lothringen (Lotharingien). Innerhalb dieser Entitäten kam den Stammes-Pfalzgrafen als Vertretern und Wahrern der königlichen Rechte mit der Pfalzgrafenwürde nicht mehr nur die ursprüngliche Aufgabe der Betreuung einer Königspfalz zu, vielmehr beinhaltete ihr Amt eine Art Kontrollfunktion und Vertretung des Königs innerhalb der Stammesherzogtümer und damit auch die zweite Position nach dem Herzog innerhalb des Herzogtums.
Nach Ezzos Tod 1043 und nach der Herrschaft von dessen Sohn Otto II. ging die Pfalzgrafschaft an Ezzos Neffen Heinrich I. und dessen Sohn Hermann II. über. Das Hausgut der Ezzonen fiel durch Erzbischof und Erzkanzler Anno II. weitgehend an die Kölner Kirche, an die nicht nur Heinrich, sondern auch Hermann bis 1085 zunehmend Positionen verlor.
1085 wurde der königstreue Heinrich von Laach als Pfalzgraf eingesetzt. Er knüpfte durch seine Ehe mit der Witwe des Pfalzgrafen Hermann, Adelheid von Orlamünde, an die Verwandtschaft der Ezzonen an. Um 1093 gründete er das Kloster Maria Laach und stattete es mit Familienbesitz aus. Mit Heinrich von Laach wurde die Pfalzgrafschaft bei Rhein begründet.
Maximilian Schmitz: Die Geschichte der lothringischen Pfalzgrafen bis auf Konrad von Staufen. Inaugural-Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Oberhausen 1878 (Google Books).