Pieter Verelst, auch Pieter Hermansz Verelst oder Pieter van der Elst, (* um 1618;[1] † um 1678) war ein holländischer Maler von Bildnissen, Genreszenen und Stillleben.
Verelst war Teil einer bekannten Malerfamilie und stammte aus Dordrecht. Er war ein Sohn des Herman Verelst und dessen zweiter Ehefrau Marieke (geborene Backx), der Tochter eines Kleiderfabrikanten. Er soll ein Schüler des Malers Gerrit Dou gewesen sein. Seit dem 11. Juni oder 12. Juli 1638 war er Mitglied der Gilde zu Dordrecht. Im August 1638 heiratete er dort Adriana van Gesel, die Tochter des Simon van Gesel. Er zog etwa 1643 nach Den Haag um. Bereits im Jahr 1651 musste er einige seiner Bilder verkaufen, um seine Schulden zu begleichen. 1656 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der dortigen „Confrerie“. Am 16. oder 30. September 1657 verheiratete er sich in zweiter Ehe mit Elisabeth Scholts. Er wurde 1659 Dekan der dortigen Gilde und verließ bald darauf die Stadt, wohl weil er weiterhin in ärmlichen Verhältnissen lebte und verschuldet war. Verelst war 1671 als Bierbrauer in der Umgebung von Hulst tätig, wo er um 1678 gestorben sein soll.
Zu seinen Schülern zählten Hendrik Mony, Otto Oyens, Gabriel Sierick, Anthony de Haen, Herman Grevenbroeck, sowie seine Söhne Herman und Simon. Er malte Portraits, Interieurs und Stillleben. Die Bezeichnungen (Signaturen) der ihm zugeschriebenen Bilder in Haarlem und Berlin sind auffallend unterschiedlich, so dass es sich auch um zwei Personen ähnlichem Namens handeln könnte.
Familie
Verelst war zweimal verheiratet und hatte mehrere Kinder:
Maria Verelst (* Mai 1639)
Harman Verelst (1640/42–1699), ein Porträt- und Blumenmaler ⚭ am 20. November 1667 mit Cecilia (geborene Vene) aus Venedig
Verelst, Pieter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 16, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 127. – hier ist 1620 als mögliches Geburtsjahr angegeben
Alfred von Wurzbach: Vereist. Pieter Hermansz Verelist. In: Niederländisches künstler-lexikon; auf Grund archivalischer Forschungen bearbeitet. Band2: L–Z. Halm und Goldmann, Wien / Leipzig 1906, S.766–767 (Textarchiv – Internet Archive).