Rod Laver
Rodney „Rod“ George Laver, AC (* 9. August 1938 in Rockhampton, Queensland, Australien) ist ein ehemaliger australischer Tennisspieler. Laver, der zwischen 1963 und 1967 als professioneller Tennisspieler nicht an Grand-Slam-Turnieren teilnehmen durfte, war 1962 der zweite Spieler nach Donald Budge, der alle vier Turniere dieser Serie in einer Saison gewinnen konnte, und ist der einzige Spieler in der Tennisgeschichte, dem dieser Erfolg noch ein zweites Mal in seiner Karriere gelang (1969). Insbesondere durch diese Erfolge gilt Laver als einer der besten Spieler der späten 1950er und 1960er Jahre und neben Pancho Gonzales, Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Đoković als einer der besten Spieler der Tennishistorie. In seiner 23 Jahre umspannenden Karriere erzielte Laver einen Rekord von rund 200 Einzeltiteln, von denen allerdings nur 72 in der offiziellen ATP-Statistik geführt werden, darunter 11 Grand-Slam-Turniere im Einzel und 6 Titel dieser Kategorie im Doppel. Zudem gewann er dreimal im Mixed-Doppel. TenniskarriereRod Laver wurde im August 1938 geboren, etwa einen Monat vor dem historischen Grand-Slam-Gewinn durch Donald Budge. Schon als Jugendspieler machte Laver erfolgreich auf sich aufmerksam, indem er im Alter von 17 Jahren 1956 die US-Junior Championship gewinnen konnte. Es dauerte drei Jahre, bis er auch auf der Erwachsenentour erste große Erfolge verzeichnen konnte – nach seiner Finalteilnahme in Wimbledon 1959, aber endgültig durch den Sieg bei den Australian Open 1960 sowohl im Einzel als auch im Doppel wurde er zu den besten Spielern in seinem Sport gezählt. Diesen Eindruck konnte er im weiteren Verlauf der Saison 1960 weiter bestätigen, als er erneut in Wimbledon und auch bei den US Open das Finale erreichte, allerdings beide Spiele verlor. In der Saison 1961 folgten drei weitere Finalteilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren, wobei Laver diesmal in Australien und erneut in Forest Hills unterlegen war, in Wimbledon bei seinem dritten Finaleinzug in Folge aber erstmals das Turnier gewinnen konnte. Die Saison 1962 sollte die mit Abstand beste Saison in Lavers bisheriger Tenniskarriere werden. Insgesamt 21 Turniersiege waren am Ende der Saison in Lavers Statistik verzeichnet, darunter Siege bei allen vier Grand-Slam-Turnieren, womit Laver 24 Jahre nach Don Budge der zweite Spieler wurde, dem der Gewinn des Grand-Slams gelang. Die größte Schwierigkeit offenbarte sich Laver dabei in Roland Garros, wo er im Turnierverlauf drei Spiele hintereinander über die volle Distanz von fünf Sätzen gezwungen wurde. Im Finale gegen Roy Emerson konnte er noch einen deutlichen 0-2 Satzrückstand drehen.
Nach dem Gewinn des Grand-Slams entschied sich Laver 1963 für einen Wechsel auf die Profitour, was unter anderem auch zur Folge hatte, dass er bis zum Beginn der Open-Ära 1968 nicht mehr an Grand-Slam-Turnieren teilnehmen durfte. Viele Experten gehen davon aus, dass Laver heute wesentlich mehr Grand-Slam-Turniersiege in seiner Statistik vorweisen könnte, wenn er weiterhin an der Amateur-Tour teilgenommen hätte. In den folgenden Jahren lieferte sich Laver viele sehenswerte Matches mit den Stars der Profitour, insbesondere seinem Landsmann Ken Rosewall, sowie dem Amerikaner Pancho Gonzales, der die Profitour in den letzten Jahren dominiert hatte. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten in Duellen mit diesen Spielern konnte Laver bald auch auf der Profitour große Erfolge feiern und unter anderem die U.S. Pro Singles fünfmal gewinnen. Im Jahr 1968 durften erstmals wieder Profispieler an den Grand-Slam-Turnieren teilnehmen, und Laver spielte sich bereits in dieser ersten Saison der Open-Ära in die Turnierfinals in Wimbledon und Roland Garros. Bei den French Open musste er sich Ken Rosewall geschlagen geben, doch in Wimbledon schlug er seinen Landsmann Tony Roche und sicherte sich damit seinen dritten Wimbledon-Titel. 1969 gelang Laver der zweite Grand-Slam-Gewinn seiner Karriere, im historischen Rückblick noch wertvoller als der erste Erfolg, da er nun auch die Rivalen aus der Profitourzeit überwinden musste.[1][2] In den folgenden Jahren konnte Laver weiter regelmäßig Turniersiege vorweisen, weitere Erfolge bei den Grand-Slam Turnieren blieben allerdings aus. Nach der Einführung der offiziellen Tennisweltrangliste im Jahr 1973 konnte sich Laver bis auf Platz 3 dieser Liste vorspielen und blieb bis 1975 unter den besten zehn Spielern der Weltrangliste. 1973 führte Laver die australische Mannschaft zum fünften Mal in seiner Karriere zum Sieg beim Davis Cup. Zuvor hatte er seine Mannschaft von 1959 bis 1962 bereits viermal in Folge zum Sieg geführt. Erfolge an Grand-Slam-TurnierenTurniersiege
Finalniederlagen
RekordeLaver gewann in seiner Karriere insgesamt 198 Einzeltitel und erreichte 286 Finals, beides Allzeit-Rekorde. Zudem ist er der einzige Spieler der den Grand Slam zweimal gewann (1962, 1969). Nur Rafael Nadal, Novak Đoković, Roy Emerson und Laver triumphierten in ihrer Karriere bei jedem der Grand-Slam-Turniere mindestens zweimal. Laver gewann 1969 18 Titel in einer Saison, welches den Open-Era-Rekord darstellt. Er holte in sechs Saisons mindestens 15 Titel und von 1964 bis 1970 jedes Jahr mindestens zehn Titel. Auszeichnungen
Namensgebungen
WeblinksCommons: Rod Laver – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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