Rudolf DoernachRudolf Doernach (* 17. August 1929 in Stuttgart;[1] † 15. Mai 2016 in Wildberg) war ein deutscher Architekt, Bioarchitekt und Landwirt in Wildberg (Schwarzwald). LebenNach dem Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Stuttgart, studierte er als Fulbright-Stipendiat in den USA Biotektur. Danach war er in den USA tätig, mit leichten Schalenkonstruktionen und schwimmenden Kunststoffhäusern auch als Projektpartner von Buckminster Fuller. Es folgten zwanzig Jahre freiberuflicher Tätigkeit, spezialisiert auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an Baustoffen und Bausystemen.[2] Er unterrichtete 1960 bis 1963 an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Zurückgekehrt nach Deutschland war er seit 1974 in Forschungskontakt mit Frei Otto und dem Institut für Leichte Flächentragwerke IL in Stuttgart, dort speziell bei dem Forschungsprojekt SFB 230 „Natürliche Konstruktionen“ seit 1988. Parallel dazu gründete er als Biotekt die Bioversität als Forschungsinstitut und Volkshochschule in Wildberg (Schwarzwald)[3]. Seitdem plant er die Gebäude nicht mehr, sondern er „lässt sie wachsen“. Sowohl im übertragenen Sinne, dass sie aufgrund neuer Ideen und Bedürfnisse regelmäßig an- und umgebaut werden, als auch indem er die Gebäude beispielsweise aus Weiden wachsen lässt oder sie mit Kletterpflanzen als lebendigem Mauerschutz oder durch Grasdächer begrünt. Dort wurden seit 1975 mehrere Prototypen von Geodätischen Kuppeln und Gitterschalen mit Pflanzenhaut errichtet. Er hatte zahlreiche Vorträge und Seminare auch gemeinsam mit Hans A. Pestalozzi und Friedensreich Hundertwasser. Doernach arbeitete mehrere Jahre im Beirat für Bauforschung in Bonn.[4] Biotektur und BioversitätEr schuf den bisher nicht ins Fachvokabular eingegangenen Begriff der Biotektur (Bio-Architektur) als Bauen mit lebenden Baustoffen, Pflanzen als Traggerüste und bioklimatische Haut, zugleich als Wand, Dach, Energieerzeugung und Dämmung. In seinem Forschungsinstitut Bioversität wurden seit 1975 mehrere Prototypen von Geodätischen Kuppeln und Gitterschalen mit Pflanzenhaut realisiert. Bei dem interdisziplinären Forschungsprojekt SFB 230 Natürliche Konstruktionen[5] wurde angeblich der Begriff Bionik entwickelt. Handbuch für bessere ZeitenMit dem Doppelband „Handbuch für bessere Zeiten“ wurde Dörnach 1983 einem breiten Publikum aus der Öko-Szene bekannt. Die praktischen Beschreibungen und Anleitungen zu alten handwerklichen Techniken aus den Bereichen Bauen und Wohnen, Kleidung, Heimwerk, Wasser, Nahrung, Tiere und Energie wurden in vielen alternativen Wohnprojekten in der Stadt und auf dem Land umgesetzt. Weitere Themen sind Lehmbau, Permakultur, Pflanzenkläranlage, Haus- und Dachbegrünung. Landesgartenschau FreiburgZur Landesgartenschau in Freiburg, Baden-Württemberg, schuf er 1986 eine große selbsttragende immergrüne „Stadtlaube“, die gemeinsam mit Naturgarten, Feuchtbiotop, Naturhaus, Gartenhaus zur Ökostation zusammenwuchs.[6] Publikationen
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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