Dieser Artikel behandelt aktuelle Nachrichten und Ereignisse im September 1989.
Tagesgeschehen
Freitag, 1. September 1989
Berlin/Deutschland: Der Schriftsteller Ronald Schernikau siedelt von West- nach Ost-Berlin über. In der Bundesrepublik schrieb er, die Berliner Mauer sei das schönste Bauwerk Europas. Umgehend empfahl ihm der DDR-Schriftsteller Peter Hacks den Umzug in die DDR, denn dieses Bauwerk stelle „auf entsetzliche Weise“ die „Fragen des Jahrhunderts“.[1]
Havanna/Kuba: Ein Flugzeug vom Typ Iljuschin Il-62 der FluggesellschaftCubana de Aviación stürzt unmittelbar nach dem Start in ein Wohngebiet des Stadtteils Boyeros. Das Unglück führt zum Tod von 125 Insassen und von 20 Menschen in dem Wohnviertel. Weitere fünf Personen erleiden tödliche Verletzungen.[6]
Budapest/Ungarn: Außenminister Gyula Horn erklärt im nationalen Fernsehen, dass die Grenze der Volksrepublik Ungarn zu Österreich für Bürger der DDR ab dem 11. September frei von Formalitäten passierbar sein werde. Das Verfahren ermöglicht DDR-Bürgern erstmals seit Beginn des Kalten Kriegs einen legalen Weg der Auswanderung in die westliche Welt, welcher nicht vom Ausgang eines Ausreiseantrags bei DDR-Behörden abhängt.[13]
Berlin/Deutschland: Das Ministeriums für Staatssicherheit der DDR betrachtet die Weiterverbreitung des Aufrufs zur Gründung der WählergruppeNeues Forum ab heute als Straftat. Der Gründungsaufruf beginnt mit dem Satz: „In unserem Land ist die Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft offensichtlich gestört.“ Ziel des Neuen Forums ist die Einführung der Demokratie in der Deutschen Demokratischen Republik.[25]
Dienstag, 26. September 1989
Kambodscha: Vietnam zieht sich nach rund elf Jahren Krieg in Kambodscha − scheinbar − aus seinem westlichen Nachbarland zurück. Während die Unterstützung für den ehemaligen DiktatorPol Pot zum Erliegen gekommen ist, bleibt die zukünftige Rolle des einst von der Sowjetunion und von Vietnam geförderten aktuellen kambodschanischen Staatsratsvorsitzenden Heng Samrin offen.[26]