Stammheim (Stuttgart)
Koordinaten: 48° 51′ N, 9° 9′ O Stammheim ist der nördlichste Stadtbezirk von Stuttgart, gelegen zwischen dem Stadtbezirk Zuffenhausen im Osten und Süden, dem Langen Feld mit seinen fruchtbaren, bis zu 10 m dicken Löss-Schichten im Westen und Nordwesten sowie der Stadt Kornwestheim im Norden. Im Gegensatz zu seinen Nachbarorten entwickelte sich Stammheim aus einer bäuerlichen Gemeinschaft zu einer Wohnsiedlung mit über 13.000 Einwohnern (2024). Stammheim ist gekennzeichnet durch alte Villenviertel und moderne Siedlungen mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Das freie Feld oder Schrebergarten-Areale sind von jedem Punkt aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. StadtbezirksgliederungDie ehemals selbständige, zum Oberamt Ludwigsburg gehörige Gemeinde Stammheim wurde am 1. April 1942 nach Stuttgart eingemeindet und bei der Einteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahre 1956 zu einem eigenständigen Stadtbezirk erklärt. Bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde der Stadtbezirk Stammheim in die beiden Stadtteile Stammheim-Mitte und Stammheim-Süd aufgeteilt. VerkehrStraßenverkehrDer Stadtbezirk Stammheim ist über die B 10 (Karlsruhe – Stuttgart – Ulm) und über die Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen der A 81 zu erreichen. Die private PKW-Dichte ist im Vergleich zur Stadt Stuttgart hoch. Öffentliche VerkehrsmittelWeiterhin ist Stammheim mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen. Es verkehren die Buslinien 99 (von Zuffenhausen nach Stammheim), 412 (von Pattonville über Kornwestheim nach Stammheim) und 508 (von Ludwigsburg über Möglingen und Stammheim nach Zuffenhausen). Abends verkehrt die Linie 52 Richtung Bad-Cannstatt und an den Wochenenden fährt der Nachtbus N4 von/zum Schlossplatz. Am besten aber vom Stuttgarter Stadtzentrum her mit der Stadtbahnlinie U15 (zeitweise Heumaden -) Ruhbank/Fernsehturm – Hauptbahnhof – Stammheim. Straßenbahn und StadtbahnAm 13. Mai 1950 wurde die Straßenbahnverbindung nach Stammheim als erste Neubaustrecke der Straßenbahn Stuttgart nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet. Am 14. Mai 1950 übernahm die Linie 5 auf der Strecke von Stammheim nach Möhringen den planmäßigen Betrieb. Der Sänger Wolle Kriwanek, der damals in Stammheim wohnte, hat dieser Zeit mit dem Lied „I muaß dui Sroßabaa no kriega, bloß dr Fenfer brengt mi hoim ...“ (Ich muss diese Straßenbahn noch erreichen, denn nur die Linie 5 bringt mich nach Hause …) ein musikalisches Denkmal gesetzt. Durch die Umstellung von Straßenbahn auf Stadtbahn wurde die Linie 5 im Jahr 1990 eingestellt und durch die Linie U5 ersetzt, die aber von Möhringen nach Stuttgart-Freiberg fuhr. Nach Stammheim fuhr seitdem die Linie 15, welche vorher nach Stuttgart-Freiberg verkehrte. Diese führte bis zum 8. Dezember 2007 von Stammheim über Zuffenhausen und Stuttgart Hauptbahnhof nach Ruhbank/Fernsehturm. Im Zuge der Umstellung der Linie 15 von Straßenbahn- auf Stadtbahnbetrieb wurden von September 2005 bis Dezember 2007 zunächst die Strecken Olgaeck – Ruhbank/Fernsehturm und Pragfriedhof – Löwentor unter Beibehaltung der Meterspur für den Museumsverkehr ausgebaut und mit einem Dreischienengleis versehen. Von 2008 bis Dezember 2011 wurde der verbleibende Abschnitt zwischen Zuffenhausen und Stammheim ausgebaut. Während der Bauphase fuhr die Stadtbahnlinie U15 nur bis Zuffenhausen; ab hier bestand bis zum 10. Dezember 2011 mit der Buslinie U15E ein Schienenersatzverkehr nach Stammheim. Im Abendverkehr verkehrt auch die Buslinie 52 (Bad Cannstatt – Hallschlag – Burgholzhof – Zuffenhausen – Borkumstraße Neuwirtshaussiedlung (– Stammheim Korntaler Straße) durchgehend) bis Stammheim. Am 10. Dezember 2011 wurde die neue Stadtbahnlinie ab Zuffenhausen/Rathaus nach Stammheim offiziell eröffnet. Die Fahrzeit in die Innenstadt betrug 23 Minuten. Seit 14. September 2013, nach Fertigstellung der U12 zum Hallschlag, fährt die U15 nicht mehr den kleinen Umweg über die Nordbahnhofstraße, sondern auf direktem Weg über die Heilbronner Straße in die Stadt. Damit verkürzt sich die Fahrzeit um 5 auf 18 Minuten.[1] Kultur und SehenswürdigkeitenSehenswürdigkeiten
SportDer TV Stammheim ist mit einer Männer- und einer Frauenmannschaft in der Faustball-Bundesliga vertreten. Öffentliche EinrichtungenJustizvollzugsanstaltBekannt geworden ist Stammheim durch die Justizvollzugsanstalt Stuttgart, die zwischen 1959 und 1963 nach den damals modernsten Erkenntnissen der Sicherheit erbaut wurde. Deren bekannteste Insassen waren seit Mitte der 1970er Jahre u. a. einige der führenden Mitglieder der Rote Armee Fraktion. Freiwillige Feuerwehr StammheimEine Freiwillige Feuerwehr Stammheim gibt es seit dem Jahre 1825. Ursprünglich war die FF Stammheim als so genannte Rottenwehr für die Stammheimer Bürger im Schadensfall zur Stelle. Bereits in den Anfangsjahren der Feuerwehr Stammheim bekämpften die „Stammheimer Feuerwehrmänner“ einen Brand des Stuttgarter Schlosses gemeinsam mit der damaligen Feuerwehr Stuttgart. Das urkundlich bestätigte Gründungsjahr als Freiwillige Feuerwehr Stammheim ist auf das Jahr 1881 datiert. Somit gehört die FF Stammheim zu den ältesten Freiwilligen Feuerwehren in Stuttgart. Seit dem 29. April 2016 hat die Feuerwehr in Stuttgart Stammheim ein neues Magazin.[2] Heute ist die FF Stammheim ein fester Bestandteil in der Gefahrenabwehr und im Katastrophenschutz der Stadt Stuttgart. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Stuttgart wird sie zu Schadensfällen in Stammheim, Neuwirtshaus sowie Zuffenhausen und Feuerbach alarmiert. Zusätzlich zählt zum Stammheimer Einsatzgebiet die Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart mit der Tunnel Langes Feld der Deutschen Bahn. Im Rahmen des Deutschlandtakts ist ferner der Tunnel Stammheim vorgesehen, der die Schnellfahrstrecke auf direktem Weg mit dem Tunnel Feuerbach verbinden soll. Neben der Aktivenabteilung und einer Altersabteilung gibt es seit 1978 eine Jugendfeuerwehr. Persönlichkeiten
Politik
Wappen
Bevölkerungsentwicklung
Literatur
WeblinksCommons: Stuttgart-Stammheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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