Die Gemeinde liegt im Salzachtal, etwa 25 Kilometer von Zell am See entfernt. Das verhältnismäßig kleine Gemeindegebiet zieht sich nach Norden in die Kitzbüheler Alpen bis an die Landesgrenze zu Tirol im Nordwesten, im Süden gehören nur die Nordhänge des Granatspitzgrat-Ausläufers zum Gemeindegebiet. Höchster Punkt der Gemeinde ist der 2363 m ü. A. hohe Gaißstein im Norden, südlichster Punkt ist am Sturmannseck (⊙47.25333333333312.5319444444441832), am Anstieg zum Zwölferkogel (2446 m), dem Zwölf-Uhr-Berg des Orts Stuhlfelden.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):
Der Ort wird erstmals 963 als ad Stoulveldum urkundlich erwähnt,[2] und ist damit die ältest-genannte Gemeinde des Oberpinzgaues. Als Pfarre wird sie schon 1160 genannt.[2] Als Ort im Erzstift Salzburg war Stuhlfelden bis 1806 salzburgisch und kam 1816 mit Salzburg zu Österreich.
Als eine der Urpfarren des Pinzgaues ist Stuhlfelden auch Sitz eines römisch-katholischen Dekanats (Erzdiözese Salzburg), zuständig für den Oberpinzgau.
Hauptort der Gemeinde ist das DorfStuhlfelden, mit etwa 1.300 Einwohnern. Es liegt oberhalb des nördlichen Salzachufers am Talausgang des Stuhlfeldner Bachs, am Südfuß der Stimmelhöhe (!547.3102785512.5111115Dorf Stuhlfelden47.31027777777812.5111111111111803, einem Vorberg des Gaißsteins), und des Manlitzkogels (2247 m).
Zur Ortschaft gehören auch die RotteBurgwies im Westen. Zur Katastralgemeinde zählen auch die Gebiete der Ortschaften Pirtendorf und Wilhelmsdorf.
Schloss Lichtenau (Stuhlfelden 23): im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts erbaut; mit quadratischen Grundriss und fünf zierlichen Ecktürmchen; beherbergt heute die Allgemeine Sonderschule; das Schloss liegt direkt im Ort
Katholische Pfarrkirche Stuhlfelden Mariä Himmelfahrt (Maria am Stein) und Friedhof (Stuhlfelden 41): erstmals 1140 urkundlich erwähnt, im romanischen Stil erbaut, aber in der Gotik erneuert und ausgebaut, 58 m hoher Spitzhelmturm; sehenswerte Ausstattung, romanisches Rundbogenportal – Kirche mit Friedhof stehen unter Denkmalschutz
Schwaigergut (Schwaigerlehen/Berngarten) (Stuhlfelden 14): Denkmalgeschütztes Bauernhaus, Pinzgauer mehrstöckiger Einhof des 16. Jahrhunderts in Blockbauweise mit Gangln, innen erhaltene Rauchkuchl, über 500 Jahre alt
Geigerhaus (Stuhlfelden 25 neben dem Schloss Lichtenau ⊙47.28883333333312.529583333333800): ebenfalls über 500 Jahre alter hölzerner Pinzgauer Einhof, wird nicht mehr als landwirtschaftlicher Betrieb geführt.
Jugendhaus Quehenberger, ehemalige Haus Weyergut (Stuhlfelden 15):[10] Denkmalgeschütztes ehem. Haus Weyergut, Wirtschaftshof
Kaiser Franz Denkmal: stand ursprünglich am Kreuzbichl an der alten Pass Thurn Straße, es erinnert an Kaiser Franz I., der die Salzachregulierung im Oberpinzgau in den 1830ern veranlasst hatte – am Pass Thurn soll er angesichts der versumpften Talung den Entschluss dazu gefasst haben.[2][11][12]
Nationalpark Hohe Tauern: Stuhlfelden liegt am Nationalpark, gehört aber nicht direkt zu den Nationalparkgemeinden, da sein Gemeindegebiet etwas nördlich der NP-Grenzen endet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Typisch für die Region sind die vielen kleineren Familienunternehmen, die sich auf das Vermieten von Ferienwohnungen und Apartments spezialisiert haben.
Das Heilbad liegt am sonnseitigen Berghang westlich von Stuhlfelden gegen Mittersill (⊙47.28805555555612.510277777778782). Es ist schon 1450 erwähnt. Heute ist es privat genutzt.[13]
Es handelt sich um eine akratische Calcium-Magnesium-Natrium-Hydrogencarbonat-Schwefelquelle[14] mit Eisengehalt, die erwärmt wird. Als Indikationen werden Erkrankungen an Bewegungs- und Stützapparat (postoperative Therapie), Rheumatische Erkrankungen, Frauenkrankheiten, Neurologische Erkrankungen genannt.
↑Eine zeitgenössische Beschreibung der „großen Wohlthat im Kampf gegen die heillose Sumpfwüste“ und des Denkmals findet sich in Adolf Schaubach: Handbuch für Reisende durch die Länder Salzburg, Obersteyermark, das österreichische Gebirgsland und Salzkammergut. In: Die deutschen Alpen: ein Handbuch für Reisende durch Tyrol, Österreich, Steyermark, Illyrien, Oberbayern und anstossenden Gebiete. BandIII. F. Frommann, Jena 1846, Das Salzachthal und sein Gebiet mit nördlicher Vorlage und Vorlande, S.33f. (Textarchiv – Internet Archive – 2. Auflage 1850).