Über das Leben von Sunzi ist wenig bekannt. Er wurde als Sohn einer adeligen Familie im damaligen Reich Qi im historischen Le’an (乐安)[4] geboren, dem heutigen Kreis Huimin in der Provinz Shandong, nach anderen Quellen war sein Geburtsort der Staat Wu. Sunzi lebte zwischen ca. 534 v. Chr. und 453 v. Chr., also in der Übergangsperiode zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen (770–476 v. Chr.). Er starb in Gusu (姑苏)[5] im Staat Wu – heute Wuzhong, ein Bezirk der heutigen Stadt Suzhou.
Sein Buch „Die Kunst des Krieges“ (孙子兵法 – „Sunzi über die Kriegskunst“)[6] gilt als frühestes Buch über Strategie und ist bis zum heutigen Tage eines der bedeutendsten Werke zu diesem Thema. Aus stilistischen und inhaltlichen Gründen wird teilweise vermutet, dass das Buch auch später entstanden sein könnte als die vermuteten Lebensdaten des Autors nahelegen.
Nachfahren
Einer der Nachfahren von Sunzi war Sun Bin, ein Militärstratege, der ebenfalls ein Buch über die Kriegskunst (孙膑兵法, Sūn Bìn bīngfǎ – „Sun Bin über Kriegskunst“)[7] schrieb.
Werke und Übersetzungen
chronologisch aufsteigend
Bruno Navarra: Das Buch vom Kriege: der Militär-Klassiker der Chinesen – mit Bildern nach chinesischen Originalen, Berlin: Boll und Pickardt, 1910; Neuauflage als Hörbuch: Sun Tzu: Die Kunst des Krieges – Der Klassiker der Konfliktstrategie. vocalbar-Verlag 2006, mit einer Einleitung von Dr. Jörg Lehmann, Sprecher: Uwe Neumann. Audio-CD, Laufzeit 62 min. ISBN 3-939696-00-5.
Ssun-ds’: Traktat über die Kriegskunst, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin (DDR), 1957. Übersetzung aus dem Chinesischen ins Russische von J.I. Sidorenko, Übersetzung aus dem Russischen ins Deutsche von Ina Balcerowiak.
Sunzi: Die Kunst des Krieges, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., 1988 und weitere Auflagen, ISBN 3-426-66645-6 Diese Ausgabe beruht auf der Übersetzung von Lionel Giles, herausgegeben und verändert von James Clavell
Sun Tsu: Über die Kriegskunst, Übersetzung Klaus Leibnitz, Karlsruhe, 1989, ISBN 3-88190-038-1 (erste deutsche Direktübersetzung)
Ames, Roger T.: Sun-Tzu The Art of Warfare – Translated with an Introduction and Commentary New York: Ballantine, 1993, ISBN 0-345-36239-X
Sun Tsu: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft. Die Kunst des Krieges, Piper, 2001, ISBN 3-492-23330-9 herausgegeben von Thomas Cleary (enthält viele Kommentare alter chinesischer Autoren, die direkt in den Text eingestreut sind; der Originaltext kann also nicht flüssig gelesen werden)
Sun Zi: Die Kunst des Krieges, Die neue Illustrierte Ausgabe von Samuel B. Griffith (Evergreen), 2006, ISBN 3-8228-5650-9. Samuel B. Griffith ist ein US-amerikanischer Militärhistoriker. Diese Ausgabe ist eine Übersetzung aus dem Englischen.
von Senger, Harro: Meister Suns Kriegskanon. Aus dem Chinesischen übersetzt und kommentiert von Harro von Senger. Stuttgart: Reclam 2011. (Reclams Universalbibliothek Nr. 18841.) ISBN 978-3-15-018841-5.
Literatur
chronologisch aufsteigend
Derek M. C. Yuen: Deciphering Sun Tzu: How to Read the Art of War. Oxford University Press, New York 2014, ISBN 978-0-19-937351-2.
Sima Qian: Sunzi und Wu Qi. In: Gregor Kneussel (Übers.): Aus den Aufzeichnungen des Chronisten (Shiji). Beijing: Verlag für fremdsprachige Literatur, 2015, ISBN 978-7-119-09676-6, Bd. 1, S. 83–159.