Waldhausen (Niederösterreich)
Waldhausen ist eine Marktgemeinde mit 1180 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. GeografieGeografische LageWaldhausen liegt im Waldviertel. Das größte Gewässer ist der Purzelkamp, der die Grenze im Nordosten bildet. Im Norden mündet er in den Ottensteiner Stausee des Kamp. Hier liegt mit 500 Meter Meereshöhe der tiefste Punkt der Gemeinde. Die höchsten Erhebungen sind Hocheck (619 m), Bogenberg (738 m) und Loschberg (800 m). Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 39,92 km². Davon sind 50 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 44 Prozent sind bewaldet.[1] GemeindegliederungDas Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brand, Hirschenschlag, Königsbach, Loschberg, Niedernondorf, Niederwaltenreith, Obernondorf, Rappoltschlag, Waldhausen, Werschenschlag und Wiesenreith. Nachbargemeinden
GeschichteIm Mittelalter dominierte die Lozburg das Gebiet, die von manchen Historikern bei der Ortschaft Loschberg, etwa 1,7 Kilometer von Waldhausen entfernt, angenommen wird. Mangels klar zuzuordnender sichtbarer Reste ist diese Standortvermutung umstritten.[3] Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Walthowsen, was soviel bedeutet wie „bei den Häusern im Wald“, stammt aus dem Jahr 1346, obschon die Kolonisierung der Gegend bereits im 12. Jahrhundert begonnen hatte.[4] Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 31 Häusern genannt, der eine eigene Pfarrkirche und Schule besaß. Die Herrschaft Rastenberg besaß die Ortsobrigkeit, die Herrschaft Gföhl übte die Landgerichtsbarkeit aus, die Herrschaft Rastenberg besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[5] Mit der Aufhebung der Grundherrschaften wurde der Ort 1849 eine eigenständige Ortsgemeinde. Zu dieser zählten auch noch die Katastralgemeinden Hirschenschlag und Rappoltschlag sowie die Einzellagen Ringelhof und Grünmühle[6]. Mit 1. Jänner 1968 wurden die Gemeinden Brand, Niedernondorf und Obernondorf mit Waldhausen fusioniert.[7] Am 18. September 1979 wurde der Gemeinde das Marktrecht verliehen.[8] Am 21. Jänner 2006 wurde in einem Wald bei der Ortschaft Brand das Versteck der Saliera, eines aus dem Kunsthistorischen Museum Wien gestohlenen Kunststücks, gefunden. BevölkerungsentwicklungKultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturIm Jahr 2001 gab es 51 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten und im Jahr 1999 laut einer Erhebung 173 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 554. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,8 Prozent. Ansässige UnternehmenGrößter Arbeitgeber ist das Großsägewerk von Stora Enso Timber (vormals bis August 2001 Holzindustrie Schweighofer) in Brand mit ca. 350 Mitarbeitern. In Werschenschlag gibt es die Firma „Glaszone“, die Küchenrückwände aus Glas erzeugt. BildungIn Waldhausen befinden sich ein Kindergarten[9] und eine Volksschule.[10] VerkehrWaldhausen liegt an der Lokalbahn Schwarzenau–Zwettl–Martinsberg, deren Personenverkehr im Abschnitt Zwettl – Martinsberg – Gutenbrunn bereits 1986 und im Abschnitt Schwarzenau – Zwettl im Dezember 2010 eingestellt wurde. Güterverkehr besteht noch bis Waldhausen, die restliche Strecke wurde 2010 auch für den Güterverkehr eingestellt. PolitikGemeinderatIm Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 16, und SPÖ 3.[11] Bürgermeister
WeblinksCommons: Waldhausen, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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