Weimar (Band)
Weimar ist eine deutschsprachige Rock-/Rap-/Metal-Band aus Deutschland. Aufgrund der Nähe der Mitglieder zur thüringischen Neonaziszene von Ende der 1990er bis Ende der 2000er steht die Band in der Kritik. Die Musik der Band besteht überwiegend aus Rock und Metal, aber auch Neue-Deutsche-Härte- und Punk-Rock-Einflüssen mit Rap-Anteilen und Shout-Gesängen. Die Band selbst bezeichnet ihren Musikstil als Indie-Metal.[1] GeschichteWeimar veröffentlichte am 2. Juli 2021 ein Musikvideo namens Erwartet uns! auf Youtube. Erwartet uns! erreichte binnen kurzer Zeit über 180.000 Aufrufe. Heute umfasst der YouTube-Kanal mehr als 21.700 Abonnenten bei über 6.300.000 Aufrufen (Stand 18. Januar 2023). Am Ende des Videos wird auf den 13. August 2021 verwiesen. An diesem Tag erschien mit Bester Feind die erste Single des Weimar-Debütalbums Auf Biegen & Brechen. Das Album wurde am 20. Mai 2022 veröffentlicht. Zuvor erschienen sechs weitere Singles samt Musikvideos. Am 27. September 2024 wurde mit 1331 das zweite Studioalbum der Band veröffentlicht, das die Chartspitze in Deutschland erreichte. Kritiken und RezensionenAuf Biegen & Brechen erreichte Platz fünf der deutschen Albumcharts.[2] Inhaltlich kritisiert wurden am Album „die viel[e] Opfermentalität und plumpe Provokation“ bis hin zur thematischen Nähe zur Querdenker-Bewegung.[3] Auch wären einige Textzeilen des Albums bei entsprechender Interpretation antisemitisch.[1] So singe die Band bei einem Lied, die Medien seien „gekaufte Marionetten“ und von „Schlüsselwärtern“ bezahlt. „An anderer Stelle geht es um Wölfe und Ratten, jene Tiere, mit denen Nationalsozialisten gern sich und Juden verglichen haben.“[4] Jedoch lassen die Texte „keinen unmittelbaren Schluss auf eine mutmaßlich rechtsradikale Gesinnung zu.“[5] Am 9. Februar 2023 berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, dass die Mitglieder, die unter den Pseudonymen Richard Wegnar, Kurt Ronny Fiedler und Till Schneider auftreten, aus der thüringischen Neonaziszene kommen und die beiden letzteren vorher in rechtsradikalen Bands spielten. So soll Richard Wegnar eigentlich Christian P. sein, der dem rechtsextremen Blood-and-Honour-Netzwerk nahestehen soll und selbst Mitglied des Nationalen Widerstand Weimar sei. Außerdem soll er bei der rechtsextremen Gruppe Murder Squad gesungen haben. Universal Music bestreitet dies jedoch. Hinter Till Schneider soll Konstantin P. stehen, der früher bei der Rechtsrock-Band Dragoner gespielt haben soll. Till Schneider bestreitet dies.[1] Auch Verbindungen zur Band Frei.Wild, der vielfach eine Nähe zu politisch rechten Motiven vorgeworfen wird, werden belegt. So habe ein Mitarbeiter des Frei.Wild-Labels Rookies & Kings den Kontakt zu Universal Music vermittelt, nachdem man zuvor überlegt habe, die Band selbst unter Vertrag zu nehmen.[6] Nach Bekanntwerden der Vorwürfe löschte Universal noch am selben Tag sämtliche Songs und Videos der Band von offiziellen Plattformen.[1] Im Anschluss wurde auch die Tour abgesagt und die Band aus dem Line-Up des Full Force Festivals genommen.[7] In die Debatte mischte sich auch die Linken-Landtagsabgeordenete Katharina König-Preuss ein, die dem Thüringer Verfassungsschutz Versagen vorwarf. Dieser verwies auf das „Recht des Vergessens“, da personenbezogene Daten „nach spätestens 10 Jahren zu löschen [seien], wenn keine relevanten Informationen zu Bestrebungen mehr festgestellt werden können.“[8] Die Band selbst reagierte mit einem Statement auf Facebook auf die Vorwürfe.[7] In diesem räumt die Band ein, dass zwei Bandmitglieder Ende der 1990er bis Ende der 2000er der rechtsextremen Szene in Thüringen angehört haben, sich aber mittlerweile davon gelöst haben. Sie distanzieren sich in dem Statement zudem ausdrücklich von „Gewalt, Extremismus jedweder Form, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Homophobie und dem fatalen, sich bis heute zu wiederholen scheinenden Irrglauben der Geschichte, dass manche Menschen besser seien als andere“.[9] Außerdem verweisen sie auf ihre wohltätigen Projekte zugunsten gesundheitlich benachteiligter Kinder, den Opfern von Gewalt und zuletzt den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien.[10] DiskografieAlben
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WeblinksCommons: Weimar – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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