Die Ybbstaler Voralpen liegen am Nordrand der Alpen, südlich von Amstetten, zwischen dem Oberösterreichischen Ennstal im Westen und dem mittleren Erlauftal im Osten. Während sich weiter südlich, in den Lassingalpen, mit Ötscher und Kräuterin schon hochalpine Stöcke der Kalkhochalpen befinden, sind die Voralpenberge waldige bis almige Höhenzüge mit Mittelgebirgscharakter, die Gipfelhöhen zwischen 1000 und 1500 Meter erreichen, und nur ganz im Westen, zum Gesäuse hin, mit Gamsstein und Voralpe an die 1800er-Marke reichen und alpinere Gipfelfluren zeigen. Die Gruppe kulminiert im Hochkogel des Gamssteinstocks mit 1774 m ü. A.
Durchzogen ist das Gebiet von den Talungen der oberen Ybbs, der Schwarzen Ois und dem Oberlauf der Kleinen Erlauf. Am Nordrand finden sich mit Waidhofen an der Ybbs und Scheibbs noch zwei Städte, und am Westrand der Markt Weyer, das Innere der Gruppe ist dünn und kleinstrukturiert besiedelt.
zu Flyschzone und Alpenvorland zwischen Enns und Erlauf (Nr. 1870 – bis Bischofberg/Ramingbach Gebiet zwischen Enns und Ramingbach 1871, dann Gebiet zwischen Ramingbach und Ybbs 1872, ab Böhlerwerk Gebiet zwischen Ybbs und Erlauf 1872)
Nach ÖROK hat die Region die Nummer 045, und umfasst, von Nord nach Süd, die niederösterreichischen Gemeinden Sonntagberg, Waidhofen, Ybbsitz, Opponitz, St. Georgen und Hollenstein,[3] was dem Kernbereich der Gruppe nach Trimmel entspricht, aber bei Ybbsitz noch etwas weiter nach Norden ausgreift.
Gegliedert werden die Ybbstaler Voralpen von oberen Tal der Ybbs und ihren Nebenbächen im Zentrum, und den Bächen zur Enns im Westen, der Osten im Einzugsgebiet der Erläuf läuft in kuppiges Hügelland aus. Sie gliedern sich nach Trimmel in folgende Teilgruppen (angegeben mit den Außengrenzen der Gruppe):
Voralpe (Gamsstein/Hochkogel 1774 m ü. A.), Trimmel Nr. 1821 – höchste Gruppe im Südwesten, von Göstling bis Altenmarkt im Ennstal
Königsberg (Schwarzkogel 1452 m ü. A.), Nr. 1822 – langgezogener Stock, von Lassing bis Göstling
Spindeleben–Stubau (Feichteck/Stubau 1114 m ü. A.), Nr. 1829 – die Bergland im Nordwesten, von Kastenreith bei Weyer bis Waidhofen
Die Landesgrenze zwischen Ober- und Niederösterreich läuft über die Wasserscheide Enns–Ybbs südwärts, diejenige zwischen Niederösterreich und Steiermark ab der Voralpe weiter ostwärts, die Grenze Oberösterreich zu Steiermark nach Altenmarkt, an der Grenze von Gesäuse und unterem Ennsdurchbruchstal. Die beiden letztgenannten Länder haben nur geringen Anteil an der Gruppe.
Das ganze Gebiet ist leichtes Wander- und Mountainbike-Gebiet, und mit Wegen wohlerschlossen, aber als Voralpenregion alpinistischer „Geheimtipp“. Die Österreichischen Weitwanderwege 04 Voralpenweg, 06 Mariazeller Wege und 08 Eisenwurzenweg führen durch die ganze Gruppe, 04 und 06 vom Bischofberg bis Waidhofen gemeinsam, dann läuft der 04er nach Osten, der 06er nach Südosten, Mariazell zu. Der 08er quert Nord–Süd, ebenfalls über Waidhofen.
Mit dem Königsberg gibt es kleines Schigebiet.
Das Gebiet wird heute vorrangig unter dem Begriff Eisenstraße touristisch präsentiert, einem Verbund, der sich zwischen Steyr, Wieselburg und Leoben erstreckt, und auf die historische Bergbau- und frühindustrielle Metallverarbeitungsregion (Kleineisenindustrie) Bezug nimmt.
Literatur
Josef Steffan, Werner Tippelt: Ybbstaler Alpen. 1. Auflage. Rother Bergverlag, München 1977, ISBN 3-7633-1228-5.
Einzelnachweise
↑ abcdYbbstaler Alpen z. B. in Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses. Stand: Dezember 2022. Hrsg.: Verband Österreichischer Höhlenforscher. S.36 (hoehle.org [PDF; 626kB; abgerufen am 2. Januar 2023]).; das Umweltbundesamt verwendet Ybbstaler Voralpen, vergl. Arbeitsgrundlage 2005/2006 zur Wassergüteerhebung, 1.4. Liste der Karst- und Kluftgrundwassermessstellen. (pdf (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbundesamt.at, umweltbundesamt.at, Einträge unter „KK01820 Ybbstaler Voralpen“)
↑G. Stummer: Der Aufbau des österreichischen Höhlenverzeichnisses. In: Verband österreichischer Höhlenforscher (Hrsg.): Wiss. Beihefte zur Zeitschrift „Die Höhle“. Nr.27. Wien 1978, S.49–60.
↑ abÖsterreichische Raumordnungskonferenz (Hrsg.): ÖROK-Abgrenzung touristischer Fördergebiete. Empfehlung Nr. 31. Rundlaufbeschluß, 19. Juli 1991, S.6.
↑Verband österr. Höhlenforscher (Hrsg.): Gebirgsgruppengliederung für das Österreichische Höhlenverzeichnis und für das Höhlenverzeichnis der Bayerischen Alpen. Wien (68 Bl. unpaginiert, 1 Karte 1:500.000).
↑Lukas Plan: Verbale Beschreibung der Umgrenzung der Teilgruppen des Österreichischen Höhlenverzeichnisses. Stand: Jänner 2021. Hrsg.: Verband Österreichischer Höhlenforscher. S.36 (hoehle.org [PDF; 321kB; abgerufen am 16. September 2022] Eintrag unter „Ybbstaler Alpen“).
↑Grenze bei genau: Wegergraben – Graben ostwärts, dann nordwärts – Anhöhe bei Haus Freithofberg 11 (ca. 705 m) – Graben an den Ramingbach am Westfuß des Bischofbergs (ca. 640 m) – diesen aufwärts südlich um den Bischofberg herum – Anhöhe (720 m) östlich des Bergs am WW 04/06 – Graben nordost – Kohlenbach/L86 (bis ca. 510 m) – L6195 bis Kote 561 Wh. Großau; vergl. eHYDonline
↑genau: Haselgrabenbach – Kote 630/B22 – Grestenbach bis Mündung bei Gresten (Brücke 395 m) – Kleine Erlauf kurz aufwärts – Außerkühberg (Kapelle, ca. 500 m) – zum Ewixenbach und kurz aufwärts – Osterbergbach (Höhe bei Langegg/B22 440 m) – Schmiedlehnerbach (hinab auf ca. 360 m) – Kote 407/B22 – Saffenbach bis Mündung Außerkühberg ist nicht in der ÖK; vergl. eHYDonline