Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Garnberg, Großhollenstein, Krengraben, Oberkirchen und Oisberg.
Der Hauptort besteht aus dem Dorf Hollenstein an der Ybbs. Zur Katastralgemeinde Großhollenstein am anderen Ybbsufer gehört neben dem Ort Hollenstein auch noch die Ortschaft Wenten.
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum und war schon zu dieser Zeit besiedelt.
Holnstein wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich genannt, als Grundherren werden die Hochstifte Freising und Passau genannt. Ein Dorf Hollenstein als solches entstand erst im 15. Jahrhundert bedingt durch die Entwicklung der Eisenindustrie. Hollenstein vergrößerte sich im 15. und 16. Jahrhundert durch die zunehmende Eisenindustrie zu einer Siedlung mit etwa 20 Häusern. Einige Jahrhunderte war die Kleineisenindustrie (Hammerwerke) bedeutend.
Später entwickelte sich die Holzindustrie. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden von der Reichsforstverwaltung ungarische Juden, darunter auch Frauen, zwangsweise für Straßenausbesserungsarbeiten, Holzfällen und sonstige landwirtschaftliche Tätigkeiten eingesetzt.[2]
Am Dorfplatz stammen einige Häuser aus dem Ende des 18. Jahrhunderts.
Gemeindearchiv Hollenstein an der Ybbs
Die ältesten Bestände sind Urkunden über Bestätigungen des Tädingsbuchs durch Bischof Moritz von Freising (16. August 1563) und durch Bischof Veit Adam von Freising (2. August 1618).
Einwohnerentwicklung
Von 1981 bis 2001 war die Geburtenbilanz positiv und konnte die Abwanderung fast ausgleichen. Seither sind sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz negativ.[3]
Die Gruft von Bohuslav Kokoschka und dessen Mutter befindet sich in Hollenstein. Die Gruft hatte Kokoschka selbst errichtet. Oskar Kokoschka, der ältere Bruder von Bohuslav, ist in Montreux begraben.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 85, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 87. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 798. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,89 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 282.
Sechs Liftanlagen und 14 km Piste stehen Schifahrern am Schigebiet Königsberg zur Verfügung.[4]
Verkehr
Bahn: Hollenstein an der Ybbs lag an der in diesem Bereich eingestellten[5]schmalspurigenYbbstalbahn der ÖBB. Auf dem Gemeindegebiet befanden sich die Haltestellen Hohenlehen, Kleinhollenstein, Saimannslehen, der Bahnhof Großhollenstein und die Haltestelle Blamau.
Bus: Seit dem 4. September 2010 verkehrt die Buslinie MO1 zwischen Hollenstein und Waidhofen an der Ybbs.[6] Diese hält in den Haltestellen „Unterleiten“, „Ortsmitte“, „Bundesstraße“, „Abzweigung Weyer“, „Krenngraben“ und „Hohenlehen Bundesstraße“. Wochentags fahren 14 Busse von Hollenstein nach Waidhofen. Die Linie MO11 fährt von Hollenstein nach Weyer (Oberösterreich) und die Linie MO12 von Hollenstein nach Göstling.
Bergrettung – Die Bergrettung Hollenstein wurde 1971, als Meldestelle der Ortsstelle Waidhofen an der Ybbs gegründet, bevor sie 1972 selbständig wurde. Das betreute Gebiet umfasst die Gemeinde Hollenstein sowie große Teile der Gemeinden Opponitz, St. Georgen am Reith und einen kleinen Teil der Gemeinde Göstling an der Ybbs.
Polizei – Die Polizeidienststelle Hollenstein wurde im Zuge der Sicherheitsreform 2014 unter der damaligen Innenministerin und anschließenden Landeshauptfrau von Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner geschlossen. Die Polizei Hollenstein betreute die Gemeinden Hollenstein, Opponitz und St. Georgen am Reith. Seither erfolgt die sicherheitspolizeiliche Betreuung durch die Polizei Waidhofen an der Ybbs.
Politik
Gemeindeamt
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Nach den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ, 8 ÖVP und 1 FPÖ.
Willibald Bissenberger u. a.: Hollenstein an der Ybbs. Ein Dorf im Wandel von etwas mehr als hundert Jahren... Waidhofen an der Ybbs 2003, ISBN 3-200-00050-3.
Willibald Bissenberger u. a.: Kleinod am Wegrand. Hollenstein 2004, ISBN 3-200-00121-6.
Günter Kettler, Wolfgang Siegl: Die Ybbstalbahn – eine Fotozeitreise. bahnmedien.at, Wien, 2020, ISBN 978-3-903177-24-6.