Behamberg umfasst 20,26 km² und liegt im Mostviertel. Die Gemeinde liegt wenige Kilometer östlich der Stadt Steyr. Mehr als siebzig Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, sechzehn Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Behamberg besteht aus vier Katastralgemeinden und gleichnamigen Ortschaften (Fläche 2016[2]), (Bevölkerung am 1. Jänner 2024[3]):
Badhof (432,93 ha, 343 Ew.) samt Daxberg, Laach, Ritz und Steinbach
Penz (inkl. Behamberg Ort, Post und anderen Ortsteilen; 709,86 ha, 1997 Ew.) samt Anger, Behamberg, Brettbach, Eglschachen, Kindlehen, Post, Raming und Schaumberg
In der Antike war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Am Hardeggerfeld gibt es nach Luftaufnahmen aus den 1970er-Jahren und nach Prospektion per Magnetfeldmessung und Bodenradar 2018 anlässlich des Plans einen neuen Fußballplatz zu errichten Hinweise für eine Römersiedlung im Boden.[4]
Der Name Behamberg scheint erstmals um 1082 urkundlich auf. Um 1254 teilt König Ottokar Oberösterreich und Niederösterreich; Behamberg wird zu Oberösterreich gegliedert. Seitdem 1490 der ungarische König Corvinus das Gebiet besetzte, gehört Behamberg zu Niederösterreich, da es in das Besatzungsgebiet von Corvinus eingegliedert wurde. 1577 wird ein Schulmeister in Behamberg durch eine Namensnennung urkundlich dokumentiert.
1850 wurde erstmals ein Gemeinderat gewählt. 1868 wurde mit der Eröffnung der Rudolfsbahn ein Bahnhof in Rammingdorf in Betrieb genommen. 1880 wurde der Musikverein Behamberg gegründet, 1902 wurde eine Raiffeisenkasse eröffnet. In den Jahren 1923 und 1924 wurden die Freiwilligen Feuerwehren in Behamberg bzw. Wachtberg gegründet. Im Jahr 1927 wurde Behamberg an das Telefonnetz angeschlossen. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Behamberg ein Arzt, zwei Gastwirte, eine Schneiderin, zwei Schuster, drei Viehhändler, ein Zimmermeister und mehrere Landwirte ansässig.[5] Nach dem Anschluss an das NS-Deutschland wurden die Katastralgemeinden Hinterberg und Münichholz nach Steyr eingemeindet.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Behamberg von der Sowjetarmee als Stützpunkt genutzt. Von 1949 bis 1950 wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen. Von 1973 bis 1975 wurde ein Wasserleitungsnetz von 25 km Länge errichtet. 1988 wurde ein Kanalnetz, 1994 ein Seniorenwohnhaus errichtet. Von 2005 bis 2007 wurde der Ortsplatz in Behamberg umgebaut.
Bevölkerungsentwicklung
Bei der starken Zunahme rund um die Jahrtausendwende waren Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz positiv. Nach 2001 gab es eine Abwanderung, die aber durch den Geburtenüberschuss ausgeglichen wurde.[6]
Eisenbahn: Durch das Gemeindegebiet verläuft ein Ast der Rudolfsbahn und bei Ramingdorf befindet sich die Haltestelle Ramingdorf-Haidershofen mit Schnellbahnverbindungen nach Linz und Steyr.[8]
Das Wappen zeigt den doppelschweifigen Löwen des ehemaligen Kronlandes Böhmen auf grünem Dreiberg. Es soll als redendes Wappen einen Bezug zum Ortsnamen herstellen. Die Ortsbezeichnung Behamberg (= Berg der Böhmen) weist in seiner Deutung auf eine slawische Siedlung des 9. bzw. 10. Jahrhunderts hin (Beham/Böhme = Synonym für Slawe), die als Vorläufer der heutigen Siedlung anzusehen ist. Der grüne Dreiberg soll zusätzlich die hügelige Landschaft des Alpenvorlandes, in der das Gemeindegebiet liegt, symbolisieren.
Blasonierung:Im roten Wappen mit einem grünen Dreiberg im Schildfuß wächst ein schwarz bewehrter silberner doppelschwänziger goldgekrönter Löwe.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
Anton Fuchshuber (1929–2019), Alt-Bürgermeister von Behamberg[16]
Josef Fuchshuber: Aus der Geschichte und der neuen Zeit von Behamberg. In: Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten 13, 142, 1984, S. 1–4. (Artikel online, auf heimatforschung-noe.blogspot.co.at, 2012).
Josef Fuchshuber: Behamberg und seine Geschichte 1082–1982. Gemeinde Behamberg, Behamberg 1982.
Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 84 (Ausgabe 1769; Böheimberg in der Google-Buchsuche).