9. April: Ein russisches Marinekommando unter Kapitän Peder Bredal segelt mit drei Fregatten und einer Brigg von Reval gegen schwedische Kaperschiffe, von denen er drei erbeutet.
22. April: Schwedische Truppen landen auf der Insel Usedom und überrumpeln die dort stationierte kleine preußische Abteilung. Daraufhin lässt Friedrich Wilhelm I. den schwedischen Gesandten ausweisen und gibt die Anweisung zum Beginn des geplanten Feldzugs.
24. April: In der Seeschlacht bei Fehmarn besiegt ein dänisches Geschwader unter dem Kommando von Kapitän Peter Tordenskjold ein schwedisches Geschwader unter Karl Hans Wachtmeister. Durch ungünstige Winde bleibt der schwedischen Flotte nur die Flucht nach Westen in die Kieler Bucht. Damit es nicht in dänische Hände fällt, versenken die Schweden dort ihr manövrierunfähig geschossenes Flaggschiff Prinsessan Hedvig Sophia. Die Versenkung weiterer Schiffe wird von den Dänen gewaltsam verhindert.
29. Mai: Ein schwedisches Geschwader aus 12 Schiffen beschießt die Festung Reval und russische Schiffe im Hafen. Das Gegenfeuer der russischen Schiffe und der Küstenartillerie zwingt die Schweden zum Rückzug.
16. Juni: Eine dänisch-preußisch-hannoveranische Armeeabteilung unter dem Oberbefehl von Franz Joachim von Dewitz beginnt während des Pommernfeldzuges mit der Belagerung von Wismar. Die Belagerung der von schwedischen Einheiten gehaltenen Stadt Wismar dauert bis April 1716.
19. Juni: Eine vereinte englisch-holländische Flotte unter dem Kommando des englischen Admirals John Norris mit 100 Schiffen der Handelsmarine, verstärkt von der Kriegsflotte gegen die schwedischen Kaperschiffe, kommt unversehrt in Reval an. Zar Peter I. empfängt Admiral Norris und bietet ihm das Kommando der russischen Kriegsmarine an. John Norris kehrt aber im Oktober nach England zurück.
3. August: Ein Geschwader der russischen Flotte unter Kapitän Peder Bredal landet auf der Insel Gotland. Nach der Zerstörung vieler Ansiedlungen auf der Insel kehrt das Geschwader nach Reval zurück.
8. August: Die Seeschlacht bei Jasmund zwischen der dänischen Flotte unter dem Kommando von Admiral Peter Raben und der schwedischen Flotte unter Admiral Claes Sparre endet mit einem strategischen Sieg der Dänen, die daraufhin mit Vorbereitungen zur Invasion Rügens beginnen.
15. November: In der Schlacht bei Stresow gelingt den Alliierten ein Sieg und eine entscheidende Schwächung der schwedischen Einheiten unter Karl XII. auf Rügen. Die letzten verbliebenen Einheiten der Schweden auf der Insel kapitulieren am 17. November.
23. Dezember: Kurz vor dem bevorstehenden Großangriff auf Stralsund flieht der schwedische König Karl XII. mit drei Begleitern aus der belagerten Festung, um einer Gefangennahme zu entgehen.
24. Dezember: Die Belagerung von Stralsund endet mit der preußischen Rückeroberung der Stadt von den Schweden.
Dezember: Augusts sächsischer Feldmarschall Jacob Heinrich von Flemming führt eine Offensive gegen die Konföderation, wobei es nicht zu größeren Kampfhandlungen kommt.
Venezianisch-Österreichischer Türkenkrieg
27. Juni: Im Krieg mit Venedig landen auf dem Peloponnes etwa 40.000 Soldaten des Osmanischen Reichs, eine weitere Flotte von 80 Schiffen landet auf der Insel Cerigo. Die Venezianer, die nur rund 10.000 Mann und 19 Schiffe aufzubieten haben, verteidigen im Wesentlichen nur ihre festen Plätze auf der Halbinsel, sodass die Osmanen bis zum Dezember den ganzen Peloponnes einnehmen können.
14. August: Etwa 700 Kroaten halten erfolgreich die Stadt Sinj gegen 6.000 osmanische Soldaten. In Erinnerung daran entsteht die Sinjska alka.
Frankreich
1. September: Mit dem Tod des französischen Königs Ludwig XIV. geht die längste Regentschaft eines europäischen Monarchen zu Ende. Er war 72 Jahre an der Macht. Sein fünfjähriger Urenkel Ludwig XV. wird König von Frankreich unter der Regentschaft seines Großonkels und Vormunds Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans. Philipp von Orléans pflegt im Vergleich zu seinem Onkel einen offeneren, aber auch schwächeren Regierungsstil: Er fördert die Parlements, ist gegen Zensur und ordnet die Neuauflage von Büchern an, die unter der Herrschaft seines Onkels verboten worden waren. Zudem fördert er die bildenden Künste. Da Philipp seinen Lebensmittelpunkt nicht vom Pariser Palais Royal ins Schloss Versailles verlegt, die aristokratischen Familien, die Ludwig XIV. nahegestanden sind, sich jedoch nicht an den Hof Philipp von Orléans begeben wollen, ziehen sich viele von ihnen auf ihre Landsitze zurück.
2. September: Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans lässt durch das Parlement de Paris das Testament des verstorbenen Königs Ludwig XIV. in wesentlichen Teilen annullieren. Dieses hat seine Befugnisse durch die Einsetzung eines Regentschaftsrates beschnitten. Als Gegenleistung hebt Philippe die Einschränkungen des Remonstrationsrechts des Parlements auf.
Dezember: Philipp von Orléans ersetzt Minister und Staatssekretäre durch Ratsgremien aus mehreren Personen. Hierbei werden im Gegensatz zur Herrschaft Ludwigs XIV. auch wieder Hof- und Hochadlige und Angehörige des Klerus in höhere Regierungspositionen berufen. Kardinal Guillaume Dubois wird Staatsrat. Ludwig XV. übersiedelt nach Paris in das Palais des Tuileries.
Jakobitenaufstand in Schottland und England
22. Januar bis 9. März: Bei den Wahlen zum britischen Parlament erleiden die mit den Jakobiten sympathisierenden Tories eine vernichtende Niederlage. Die von König George I. favorisierten Whigs ziehen mit einer überwältigenden Mehrheit ins Parlament ein. Sprecher des Unterhauses wird Spencer Compton.
Als er sich nach seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber am 22. Oktober schließlich auf den Weg nach Stirling Castle aufmacht, kommt es am 13. November in der Nähe zur Schlacht bei Sheriffmuir, die unentschieden endet. Das dämpft den Enthusiasmus der Hochländer nachhaltig, da sie in der Schlacht etwa die doppelte Anzahl an Kämpfern aufgeboten haben. Am gleichen Tag ergibt sich Inverness hannoveranischen Truppen.
Auch in England kommt es zu einer Erhebung, die jedoch am 14. November in der Schlacht bei Preston niedergeschlagen wird.
22. Dezember: James Francis Edward Stuart, the Old Pretender, landet bei Peterhead in Schottland. Zu diesem Zeitpunkt ist die Armee der Jakobiten allerdings bereits auf insgesamt 5.000 Mann geschmolzen. Auch die erhoffte Unterstützung aus Frankreich bleibt aus.
Herbst: In St. Petersburg wird die Marineakademie gegründet.
Der Schatz von Velp, ein goldener Halsring oder eine Halskette, Armringe, Münzen und fünf Medaillons, wird zufällig bei Arbeiten auf einer Weide bei Velp in der Gemeinde Rheden in der niederländischen Provinz Gelderland entdeckt.
12. April: In Malschwitz bei Bautzen vernichtet ein Feuer Kirche und Schule, das Rittergut und 14 Bauerngüter.
31. Juli: Eine aus zwölf Schiffen bestehende spanische Silberflotte wird auf dem Weg von Havanna nach Spanien von einem Hurrikan an die Ostküste von Florida getrieben; bis auf ein Schiff geht die gesamte Flotte mit enormen Werten an Bord verloren, weit über 1.000 Menschen sterben. Etwa 1500 Überlebende können sich an die von Sümpfen und Urwald bedeckte Küste retten, wo sie sich weit entfernt von der nächsten europäischen Siedlung befinden, so dass viele noch an Verletzungen, Entkräftung, Hunger und Durst sterben.