12. Januar: Die schwedische Armee unter General Carl Gustaf Armfeldt bricht die Belagerung von Trondheim ab. Anlass ist die Nachricht vom Tod König Karls XII. während der Belagerung von Frederikshald, die mit einmonatiger Verspätung eintrifft. Doch schon vorher hat sich gezeigt, dass die Belagerung ohne Belagerungswaffen keinen Erfolg verspricht und aufgrund von Krankheiten ist die kampffähige Truppe bereits auf nur 4000 Mann geschrumpft. Armfeldt beginnt den Rückzug in Richtung Schweden. Als die Armee das Öyfjell überquert, zieht ein so heftiger Schneesturm auf, dass 3700 der 5800 Mann starken Armee erfrieren. Dies geht als der Todesmarsch der Karoliner in die Geschichte ein.
23. Januar: Karls Schwester Ulrika Eleonore wird zur Königin von Schweden gewählt und am 17. März in Uppsala gekrönt. Für ihre Wahl hat sie aber einer Reichsreform zustimmen müssen, die die Macht in die Hände des Reichstages legt. Dieser widersetzt sich einer Regierungsbeteiligung von Ulrika Leonores Ehemann Friedrich von Hessen-Kassel.
Georg Heinrich von Görtz, ehemaliger Minister Karls XII., wird in einer Scheinverhandlung wegen Hochverrats und „falschen Ratschlags“ zum Tode verurteilt und am 19. Februar enthauptet.
24. Mai: Die russische Flotte erringt unter Naum Akimowitsch Senjawin ihren ersten Sieg in offener Seeschlacht in der Nähe der Insel Saaremaa gegen Schweden. Der Kommandeur des schwedischen Verbandes, Anton Johan Wrangel, gerät dabei in Gefangenschaft.
August: Russische Verwüstungen in Schweden 1719 bis 1721: Zahlreiche Angriffe der russischen Galeerenflotte unter Fjodor Matwejewitsch Apraxin verbreiten Unruhe an der Ostseeküste Schwedens. 13 Städte, 361 Dörfer und 441 adlige Güter werden bis auf den Grund niedergebrannt. Gleichzeitig erfolgt eine Landung südlich und nördlich von Stockholm. An der Operation sind 20 Linienschiffe, einige hundert Ruderschiffe sowie 26.000 Mann Landungstruppen beteiligt. Im Verlauf der Invasion werden acht größere Städte zerstört, darunter die zu diesem Zeitpunkt zweitgrößte schwedische Stadt Norrköping.
13. August: Im Gefecht bei Södra Stäket siegt Schweden unter Rutger Fuchs über die überlegene russische Flotte Fjodor Matwejewitsch Apraxins. Die unmittelbare Gefahr für Stockholm ist damit gebannt.
Oktober: Die russische Delegation bricht die russisch-schwedischen Verhandlungen ab, da Schweden sich weigert Livland und Riga an Russland abzutreten.
Am 7. November (jul.) wird zwischen Schweden und Polen ein geheimer Vertrag unterzeichnet, der den Frieden von Oliva bestätigt. August der Starke löst die Allianz mit Peter I. auf. Im Januar hat August sich mit Österreich und Großbritannien verbündet, die ihm Hilfe gegen einen Angriff Russlands auf Polen-Litauen zusicherten. Ulrika Eleonore erkannte ihn als König von Polen an.
November: Auch Dänemark stellt die Kampfhandlungen mit Schweden ein.
Krieg der Quadrupelallianz
Spanien
April: Unter der Führung von James Fitzjames, 1. Duke of Berwick, marschiert ein französisches Heer über die Pyrenäen ins Baskenland und Katalonien ein und erobert Fuenterrabia, La Seu d’Urgell und San Sebastián. Danach werden die Angreifer jedoch von den Spaniern unter Elisabeth Farnese abgewehrt. Im November müssen sie sich wegen Krankheiten und der schlechten Versorgungslage wieder zurückziehen.
5. Dezember: Kardinal Giulio Alberoni, spanischer Ministerpräsident, wird von all seinen Ämtern entbunden und aufgefordert, binnen drei Wochen das Land zu verlassen. Er begibt sich nach Italien, wo er aber von Papst Clemens XI. mit einem Prozess bedroht wird.
Schottland
Anfang des Jahres: Nach der Kriegserklärung Frankreichs an Spanien übersiedelt der jakobitische Exilhof des britischen Thronprätendenten James Francis Edward Stuart nach Rom.
Einen Monat später verlässt eine weitere Flotte unter dem Befehl von George Keith, 9. Earl Marischal, den Hafen von La Coruña. Sie landet bei Eilean Donan Castle und besetzen dieses. Da eine umfangreichere Unterstützung von Spanien jedoch ausbleibt, kommt es nicht zu einem größeren Aufstand der Highlander. Am 10. Mai erleidet die kleine Schar der Jakobiten eine Niederlage gegen britische Truppen, die die Burg zurückerobern und diese sprengen.
10. Juni: In der Schlacht bei Glen Shiel erleiden die Aufständischen eine entscheidende Niederlage. George und sein Bruder James Keith fliehen nach Frankreich. Im Gegenzug rüstet Großbritannien eine Flotte, die im Oktober nach Galicien segelt.
30. Juni: Die Österreicher erobern Taormina und marschieren weiter nach Messina, das am 20. Juli kapituliert. Wenig später beginnt die Belagerung von Palermo.
Ende des Jahres: Johann Hieronymus von und zum Jungen löst den verletzten Claudius Florimund Mercy als Oberbefehlshaber der habsburgischen Truppen ab.
5. Juni: James Knight, ehemaliger Gouverneur der Hudson’s Bay Company, sticht mit zwei Schiffen und 40 Mann Besatzung von Gravesend aus in See, um die Nordwestpassage zu suchen. Da er sich mit seinem Nachfolger bei der HBC, Henry Kelsey, überworfen hat – er beschuldigte Kelsey der Unterschlagung –, untersagt dieser ihm, während seiner Reise mit einer Station der HBC in Kontakt zu treten. Daher sucht er sich einen geschützten Hafen an der Ostspitze von Marble Island für die erste Überwinterung aus, wo die Mannschaft mit einem Inuitdorf Handel treibt. Über den weiteren Verbleib der Expedition ist nichts bekannt.
Die Mississippi-Kompanie des John Law erwirbt die Rechte an der französischen Königlichen Münze. Die Mississippi-Blase gewinnt mit einer Aktien-Hausse an Fahrt. Die Spekulationsblase platzt im November.
Kolonialwirtschaft
Kaiser Karl VI. gründet die Orientalische Kompanie zur Förderung des Merkantilismus im Reich. Ihre Aufgabe ist es, Produkte aus dem Habsburger Machtbereich in den europäischen Teil des osmanischen Reiches zu exportieren.
27. Januar: Der Buchdrucker Bernhard Christoph Breitkopf heiratet in die alte Leipziger Druckereifamilie Müller ein. Das gilt als das Gründungsdatum des Musikverlags Breitkopf & Härtel.
25. April: Der Roman Robinson Crusoe von Daniel Defoe wird veröffentlicht. Der „erste englische Roman“ ist so erfolgreich, dass innerhalb eines Jahres drei Neuauflagen, vier deutschsprachige Übersetzungen und am 20. August eine Fortsetzung des Werkes erscheinen. Auch andere Autoren veröffentlichen bald sogenannte Robinsonaden.
Museen
Die Kunstkammer, Russlands erstes Museum, wird eröffnet.
Christoph Andreas Mangold, deutscher Gelehrter, Mediziner und Chemiker, Professor für Anatomie, Chemie und Philosophie an der Universität Erfurt († 1767)
18. August: Heinrich von Cocceji, Professor für Natur- und Völkerrecht an den Universitäten in Heidelberg, Utrecht und Frankfurt/Oder (* 1644)
19. August: Carl Hildebrand von Canstein, brandenburgischer Hofbeamter und Stifter der Cansteinschen Bibelanstalt, der ältesten Bibelgesellschaft der Welt (* 1667)