Frühjahr: Peter I. von Russland geht bis Herbst auf eine zweite Europareise. Nachdem der Versuch des Zaren, bei einem Aufenthalt in Paris ein französisch-russisches Bündnis zu schmieden, erfolglos bleibt, führt eine diplomatische Offensive Englands zur Bildung einer Tripel-Allianz mit Frankreich und den Niederlanden Russland endgültig in die außenpolitische Isolation. Georg Heinrich von Görtz, Berater des schwedischen Königs Karl XII., versucht die Situation auszunützen, um zu einem Separatfrieden mit Russland zu gelangen.
19. Juli: Der von Peter Wessel Tordenskiold geplante Angriff auf Strömstad scheitert, die Dänen erleiden schwere Verluste. Tordenskiold wird der Oberbefehl über die Kattegatflotte daraufhin entzogen. Die Blockade von Strömstad wird am 28. August aufgegeben.
15. August: Preußen, Russland und Frankreich bestätigen im Vertrag von Amsterdam gegenseitig ihren Besitzstand in der Erwartung der unvermeidlichen Niederlage Schwedens im Großen Nordischen Krieg. Frankreich sichert seine Neutralität in der Endphase des Großen Nordischen Krieges zu.
Nach Klagen der mecklenburgischen Landstände wegen fortgesetzter Rechtsbrüche ihres Herzogs verhängt Kaiser Karl VI. einen Reichsexekutionsbeschluss gegen Karl Leopold von Mecklenburg-Schwerin, der rund 40.000 russischen Soldaten Quartier im Reichsgebiet zur Verfügung gestellt und Peter dem Großen damit zunehmenden Einfluss im Reich verschafft hat. Mit der Wahrnehmung der Reichsexekution wird der Direktor des niedersächsischen Reichskreises, Kurfürst Georg Ludwig von Hannover, beauftragt. Dadurch kann dessen Kanzler Andreas Gottlieb von Bernstorff die Interessen der mecklenburgischen Ritterschaft mit dem Einfluss einer auswärtigen Macht verbinden.
Dezember: Seit 1712 bzw. 1715 lässt Zar Peter I. nach ausländischen Vorbildern eine Neugliederung der gesamten Staatsverwaltung und die Einrichtung von Zentralbehörden vorbereiten. (vgl. Petrinische Reformen) Im Dezember 1717 werden neun Kollegien mit jeweils einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten an der Spitze und einer entsprechenden Anzahl von Räten, Assessoren und Sekretären, die überwiegend Russen sein sollen, eingerichtet: Kollegium für die auswärtigen Angelegenheiten, Kammer-, Justiz-, Revisions-, Kriegs-, Berg- und Manufakturkollegium, Staatskontor, Admiralitätskollegium. Die Arbeit der neuen Kollegien soll 1719 beginnen.
Venezianisch-Österreichischer Türkenkrieg
13. Mai: Prinz Eugen von Savoyen, Präsident des österreichischen Hofkriegsrates, verlässt Wien und trifft am 21. Mai in Futog an der Donau ein. Am 9. Juni marschiert er mit rund 70.000 Mann auf Belgrad.
19. Juli: Vor Kap Matapan im Mittelmeer findet eine der letzten Seeschlachten statt, bei der Galeeren zum Einsatz kommen. Die Schlacht zwischen einer osmanisch-ägyptischen und einer venezianisch-französisch-maltesischen Flotte bleibt lange Zeit unentschieden. Erst das Eingreifen des portugiesischen Kontingents unter der Führung von König Johann V. auf dem Flaggschiff Nossa Senhora da Conceição entscheidet die Schlacht zugunsten der päpstlichen Koalition.
28. Juli: Eine osmanische Entsatzarmee trifft vor Belgrad ein und beginnt die Belagerer zu belagern.
Mai: António de Albuquerque Coelho wird portugiesischer Gouverneur von Macau. Doch das Schiff, das ihn von Goa nach Macau bringen soll, fährt auf Befehl des Eigentümers Francisco Xavier Doutel, mit dem ihn eine alte Feindschaft verbindet, ohne ihn ab. Coelho begibt sich daraufhin auf eine abenteuerliche Reise quer durch den indischen Subkontinent. Am 16. Juli erreicht seine Expedition den 2.600 km entfernten portugiesischen Stützpunkt São Tomé de Meliapor. Dort erwirbt Coelho ein Schiff und setzt am 5. August die Reise fort. Im niederländischen Malakka wird ihnen die Reparatur des durch Stürme beschädigten Schiffes verweigert und der Navigator flüchtet von Bord. Zwei Monate später erreicht die kleine Truppe das in interne Machtkämpfe verstrickte Johor, wo sie bis Ende des Jahres bleibt.
26. April: Der englische Seefahrer und Pirat Samuel Bellamy stirbt bei Untergang seines Schiffes Whydah vor Cape Cod.
August: Edward Thatch wird erstmals schriftlich erwähnt, als er unter dem Kommando des Piraten Benjamin Hornigold die Sloop Revenge übernimmt, die zuvor von Stede Bonnet befehligt worden ist. Im Oktober greift er innerhalb von drei Wochen die Chesapeake Bay, Philadelphia und New York an. Während dieser Zeit erbeutet er mindestens 15 Schiffe, womit er schlagartig zum gefürchtetsten Piraten der amerikanischen Ostküste wird.
17. November: Edward Thatch, genannt Blackbeard, bringt das französische Sklavenschiff La Concorde auf. Er baut das Schiff um und macht es unter dem Namen Queen Anne’s Revenge zu seinem Flaggschiff.
Der Yamasee-Krieg endet mit mehreren Friedensverträgen.
Wirtschaft
Britische Teekultur: Thomas Twining erweitert sein Geschäft in London um weitere Kaffeehäuser, darunter das Haus an der Strand 216. Hier verkauft er neben Kaffee auch das Mode- und Luxusgetränk Tee.
17. Juli: Auf einer Lustfahrt des britischen Königs George I. auf der Themse wird die zweite Suite der Wassermusik von Georg Friedrich Händel erstmals aufgeführt. Der König ist von der Musik so begeistert, dass er einige Teile mehrfach spielen lässt. Die Aufführung der beiden anderen Suiten lässt sich nicht genau datieren.
4. November: Die Uraufführung der Oper Trajanus von Reinhard Keiser erfolgt am Theater am Gänsemarkt in Hamburg. Auch hier stammt das Libretto von Johann Joachim Hoë.
26. Dezember: Genau acht Monate nach Baubeginn findet im neu errichteten Teatro Regio Ducale in Mailand die erste Vorstellung statt, eine Aufführung des Stücks Costantino von Francesco Gasparini.
28. Dezember: Auch die Oper Jobates und Bellerophon von Reinhard Keiser auf das Libretto von Johann Joachim Hoë wird am Theater am Gänsemarkt in Hamburg uraufgeführt.
26. April: Das von einem Hurrikan nahe Cape Cod auf Grund gesetzte Piratenschiff Whydah geht unter. Es reißt den größten bisher bekannten Piratenschatz mit sich in die Tiefe. 144 Mann der Besatzung sterben, unter ihnen der als Black Sam bekannte Kapitän Samuel Bellamy. Neun Mann überleben das Desaster, davon werden sechs später als Seeräuber gehängt.
24./25. Dezember: Eine schwere Sturmflut, die sogenannte Weihnachtsflut an der deutschen Nordseeküste, fordert rund 11.500 Tote. Die direkte Folge der Katastrophe ist eine Hungersnot, die sich trotz staatlicher und privater Hilfen über mehrere Jahre hinzieht, da sowohl Vorräte als auch Saatgut vernichtet worden sind und zudem der versalzte Boden jahrelang verringerte Erträge bringt. Krankheiten wie das Marschenfieber breiten sich aus.
09. Dezember: Johann Joachim Winckelmann, deutscher Archäologe und Kunstschriftsteller, gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Archäologie († 1768)
16. Dezember: Elizabeth Carter, englische Dichterin, Altertumswissenschaftlerin, Autorin und Übersetzerin († 1806)