Haldane untersuchte die Quantentheorie des Magnetismus in Festkörpern und Vielteilchenprobleme in der Festkörperphysik mit nichtstörungstheoretischen Methoden, unter anderem den Quanten-Hall-Effekt, Luttinger-Flüssigkeiten, Anyonen (Teilchen mit ungewöhnlicher Statistik) und eindimensionale integrable Systeme. Zur Erklärung des gebrochenzahligen Quanten-Hall-Effekts schlug er 1982 eine Erweiterung des Modells von Robert Laughlin vor, dessen Wellenfunktion nicht für alle gebrochenzahligen Füllfaktoren definiert war.[2] 1983 schlug er (damals überraschend[3]) die Existenz eines Haldane-Gap (Lücke im Spektrum der Anregungen) für ganzzahlige Spins im eindimensionalen Antiferromagneten vor (die Lücke existiert aber nicht für Spin 1/2 Anregungen).[4] Mit einer Arbeit von 1988 gilt er als Pionier topologischer Festkörper-Phasen, die später mit der Entdeckung Topologischer Isolatoren aktuell wurden.[5] Er führte darin ein Graphen-artiges zweidimensionales Modell ein, das einen Quanten-Hall-Effekt bei Abwesenheit äußerer Magnetfelder zeigte. Das Modell wurde 2005 von Charles Kane in seiner Pionierarbeit zu Topologischen Isolatoren aufgegriffen.[6]
↑Die Existenz masseloser Anregungen war aus dem Bethe-Ansatz bekannt. Da es in einer Dimension aber keine langreichweitige Ordnung gibt, waren dies keine Goldstonebosonen.
↑F. D. M. Haldane: Continuum dynamics of the 1-D Heisenberg antiferromagnet: Identification with the O(3) nonlinear sigma model. In: Physics Letters A. Band93, 1983, S.464, doi:10.1016/0375-9601(83)90631-X. und F. D. M. Haldane: Nonlinear Field Theory of Large-Spin Heisenberg Antiferromagnets: Semiclassically Quantized Solitons of the One-Dimensional Easy-Axis Néel State. In: Physical Review Letters. Band50, 1985, S.1153, doi:10.1103/PhysRevLett.50.1153. Siehe Ian Affleck: Quantum spin chains and the Haldane gap. In: J. Phys. (Condens. Matter). Band1, 1989, S.3047, doi:10.1088/0953-8984/1/19/001 (Review-Artikel).
↑F. D. M. Haldane: Model for a Quantum Hall Effect without Landau Levels: Condensed-Matter Realization of the “Parity Anomaly”. In: Physical Review Letters. Band61, 1988, S.2015, doi:10.1103/PhysRevLett.61.2015.