Der Ferrari 312T4 war ein Formel-1 -Rennwagen, den die Scuderia Ferrari 1979 in der Formel-1-Weltmeisterschaft einsetzte. Die Scuderia gewann mit dem 312T4 den Konstrukteurspokal und Jody Scheckter den Fahrertitel.
Bauart des Wagens und Erfolge
Der 312T4 war der erste Ground-Effekt -Formel-1-Rennwagen von Ferrari, konstruiert wurde er von Mauro Forghieri . Der Wagen hatte ein schmales Monocoque , aber eine breite Karosserieoberfläche, die das Handicap des breiten V12-Motors mit seinem Zylinderbankwinkel von 180°[ 1] wettmachte. Die Radaufhängungen wurden so konstruiert, dass sie den Luftstrom unter dem Auto so wenig wie möglich störten.
Scheckter und Gilles Villeneuve feierten mit dem Wagen je drei Saisonsiege. Scheckter, der für Carlos Reutemann ins Team gekommen war, gewann die Rennen in Belgien , Monaco und Italien . Villeneuve blieb in Südafrika , beim Großen Preis der USA-West und beim Großen Preis der USA siegreich.
Scheckter gewann die Fahrerweltmeisterschaft mit vier Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen. In der Konstrukteurswertung lag Ferrari am Saisonende 38 Punkte vor Williams .
Für die Saison 1980 wurde das Fahrzeug zum Modell T5 weiterentwickelt.
Ferrari 312T4 im Rennen 1979 und im Museum
Gilles Villeneuve und sein Ferrari 312T4; beim
Großen Preis von Italien 1979
Jody Scheckter in Monaco (1979)
Gilles Villeneuve in Monaco (1979)
Der 312T4 von Gilles Villeneuve im Ferrari museum von Maranello
Erfolge
1 Die ersten beiden Rennen wurden mit dem Vorgängermodell 312T3 bestritten.
2 Davon wurden 3 Punkte mit dem Vorgängermodell 312T3 erzielt.
Legende
Farbe
Abkürzung
Bedeutung
Gold
–
Sieg
Silber
–
2. Platz
Bronze
–
3. Platz
Grün
–
Platzierung in den Punkten
Blau
–
Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett
DNF
Rennen nicht beendet (did not finish)
NC
nicht klassifiziert (not classified)
Rot
DNQ
nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ
in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz
DSQ
disqualifiziert (disqualified)
Weiß
DNS
nicht am Start (did not start)
WD
zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau
PO
nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD
Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne
DNP
nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ
verletzt oder krank (injured)
EX
ausgeschlossen (excluded)
DNA
nicht erschienen (did not arrive)
C
Rennen abgesagt (cancelled)
keine WM-Teilnahme
sonstige
P /fett
Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8
Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR /kursiv
Schnellste Rennrunde
*
nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
()
Streichresultate
unterstrichen
Führender in der Gesamtwertung
Punkteverteilung
Platz
1
2
3
4
5
6
Punkte
9
6
4
3
2
1
Technische Daten
Kenngrößen
Ferrari 312 T 4 (1979)
Motor
Ferrari-Viertakt-12-Zylinder, 180° V (Mittelmotor)
Kühlung
Wasser
Hubraum
2992 cm³
Bohrung × Hub
80 × 49,6 mm
Gemischaufbereitung
mechanische, unterdruckgesteuerte Einspritzung von Lucas
Leistung
378,8 kW (515 PS) bei 12.300/min
Maximales Drehmoment
323,7 Nm bei 9.000/min
Schmierung
Trockensumpf
Kraftübertragung
Ferrari-5-Gang-Getriebe, Sperrdifferenzial mit 40–90 % Sperrwirkung Hinterradantrieb
Lenkung
Zahnstange
Radaufhängung vorn
kleiner Dreieckslenker oben, großer Dreieckslenker unten
Radaufhängung hinten
Doppelquerlenker
Bremsen
Scheibenbremsen, innenbelüftet
Spurweite vorn/hinten
1700/1600 mm
Radstand
2700 mm
Reifengröße vorn/hinten
20–28/57 × 13/38–42/68 × 13
Reifenfabrikat
Michelin
Länge × Breite × Höhe
4460 × 2120 × 1010 mm
Trockengewicht
590 kg
Höchstgeschwindigkeit bei längster Übersetzung
277 km/h
Quelle: Renn- und Sportwagenkatalog 1979 , Vereinigte Motorverlage, Stuttgart
Literatur
Mike Lang: Grand Prix! Race-by-race account of Formula 1. Haynes Publishing Group, Sparkford 1982, ISBN 0-85429-321-3 .
David Hodges: Rennwagen von A bis Z nach 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7 .
Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5 .
Leonardo Acerbi: 60 Jahre Ferrari. Heel, Königswinter 2007, ISBN 978-3-89880-815-6 .
Weblinks
Einzelnachweise
↑ http://formula1.ferrari.com/history-70s