Gerry WolffGerald „Gerry“ Wolff (* 23. Juni 1920 in Bremen; † 16. Februar 2005 in Oranienburg) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Bekannt wurde er als Charakterdarsteller in Film und Fernsehen der DDR sowie nach der Wende in Fernsehserien. BiografieWolff war der Sohn des Schauspielers Martin Wolff und der Soubrette Grete Lilien. Mit elf Jahren wurde er Vollwaise und wuchs dann bei seiner Großmutter in Berlin-Charlottenburg auf. 1935 emigrierte er wegen seiner jüdischen Herkunft nach England und überlebte dadurch den Holocaust. Mit Kriegsausbruch wurde er als Feindlicher Ausländer auf der Isle of Man interniert. Im Lagertheater stand er zum ersten Mal als Schauspieler auf der Bühne. Noch während des Zweiten Weltkrieges wurde er entlassen und meldete sich als Freiwilliger für den Zivilschutz und arbeitete bis zum Kriegsende als Lektor eines Londoner Verlags. In seiner Freizeit arbeitete er im Chor und der Schauspielgruppe der FDJ in London mit.[1] 1947 kehrte Wolff nach Deutschland zurück und wurde in Ost-Berlin festes Ensemblemitglied am Theater am Schiffbauerdamm (1949) und danach an der neu gegründeten Volksbühne (1956). 1961 wurde er Ensemblemitglied bei der DEFA, bei der er bereits 1951 in einer Nebenrolle in Roman einer jungen Ehe debütierte. Wolff wurde mit den DEFA-Filmen Nackt unter Wölfen (1963, unter der Regie von Frank Beyer) sowie Anton der Zauberer bekannt. Er wirkte in vielen DDR-Fernsehproduktionen mit.[2] Nach der Wiedervereinigung war Wolff in Serien wie Tatort, Polizeiruf 110, Praxis Bülowbogen, Der Havelkaiser und Die Gerichtsreporterin zu sehen. Auch in Fernsehfilmen wie den beiden Frank Beyer-Produktionen Wenn alle Deutschen schlafen und Der Hauptmann von Köpenick konnte er sich als Charakterdarsteller etablieren. Er wirkte als Schauspieler vor der Kamera in über 200 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[3][4][5] 1999 wirkte er als Darsteller in Rosa von Praunheims Film Der Einstein des Sex mit.[6] 2001 zog er sich im Alter von 81 Jahren nach einem Schlaganfall aus dem Berufsleben zurück. Wolff galt als vielseitiger Episodendarsteller, in Hauptrollen war er aber nur selten zu sehen. Er war in der DDR auch als Chanson-Interpret (Die Rose war rot) oder Moderator im Fernsehen (Von Melodie zu Melodie) bekannt.[7] Er arbeitete außerdem als Synchron-, Hörspiel/Hörbuch- und Kommentarsprecher in Dokumentarfilmen. Einem breiten Publikum dürfte Wolffs Stimme vor allem als Yoda in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung vertraut sein.[8] Wolff war in seinen letzten Lebensjahren infolge eines schweren Schlaganfalls nahezu erblindet. Er starb in seinem langjährigen Wohnort Oranienburg. Er war seit 1952 in zweiter Ehe mit Mirjam Asriel verheiratet, die nur wenige Wochen vor ihm im Januar 2005 starb.[9] Sein Sohn Thomas Wolff ist ebenfalls als Schauspieler und Synchronsprecher tätig. Peter Wolff, der als Victor Beaumont im internationalen Film tätig war, war sein Halbbruder.[8] Fotografische Darstellung Wolffs
Filmografie (Auswahl)
Theater
Hörspiele
DVDs
CDs
Schallplatten
Synchronrollen (Auswahl)Filme
Serien
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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